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Basketball Euroleague

Niederlage gegen Panathinaikos Athen: Bamberg fehlt die Abgezockheit

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 14:59 Uhr
  • ran.de/Florian Schmidt-Sommerfeld
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© imago/Zink
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Gegen Panathinaikos Athen zeigt Bamberg 37 Minuten lang, dass Brose mit den Besten Europas mithalten kann.  Die Schlussphase macht aber schonungslos klar, was Bamberg noch fehlt.

Bamberg/München - Andrea Trinchieri musste sich erst mal sammeln. Trincheri strich sich durch die Haare, senkte den Blick auf den Tisch vor ihm, schüttelte den Kopf.

Dann erklärte er, was seiner Mannschaft da eben gegen Panathinaikos Athen passiert war. "Ich muss meinen Kommentar zum Spiel zweiteilen: 37 Minuten - und die letzten drei Minuten", setzte Trinchieri an.  "Wir haben über 37 Minuten ein exzellentes Spiel gespielt. In der ersten Halbzeit haben sie richtig gut gespielt, unmögliche Würfe getroffen. Aber das Gute war: Wir sind ruhig geblieben und haben nicht aufgehört, unseren Basketball zu spielen. Ich wusste, irgendwann werden sie ein paar Würfe an den Ring setzen und wir werden in Führung gehen. Das passierte. Genau wie ich erwartet hatte."

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Bamberg fand gegen den vierfachen Euroleague-Champion immer wieder  die richtigen Lösungen. Erst war es der überragende Niccolo Melli, der schon im ersten Viertel drei Dreier einstreute, bei drei Versuchen. Defensiv fand der griechische Gigant der Gäste, Ioannis Bourousis (2,15 Meter), im Bamberger Center Vladimir Vereemenko seinen Meister. Selten wurde Bourousis, MVP der spanischen Liga 2015/16 und diese Saison Panathinaikos Topscorer in der Liga - kurz: einer der besten Europas - so kalt kaltgestellt wie in seinen ersten Minuten in Bamberg.

Zehn-Punkte-Führung drei Minuten vor Schluss

Ab dem zweiten Viertel, als Melli eine Pause brauchte, übernahm Guard Janis Strelnieks und sorgte für die erste knappe Bamberger Führung. Als die Griechen wieder wegzogen, spielte Darius Miller seine Stärken im Eins gegen Eins aus. Miller scorte sechs Punkte in fünf Minuten, Bamberg blieb immer dran.

Strelnieks, Miller und Routinier Nikos Zisis übernahmen auch nach der Pause die volle Verantwortung - die Griechen fanden keine Antworten auf die energischen Drives der Drei zum Korb. Mitte des dritten Viertels war Bamberg rasant auf zehn Punkte Führung weggezogen. Brose kam weiter zu guten Abschlüssen, es sah alles danach aus, als würde man den Rekordchampion wirklich die Knie zwingen. Drei Minuten und sieben Sekunden vor dem Ende lag Bamberg immer noch mit komfortablen zehn Punkten vorn (83:73).

Die Sensation, der Sieg gegen den Euroleague-Rekordchampion, war fast schon eingetütet.

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Fatale Schlussphase

"Dann kamen die letzten drei Minuten", sagte Andrea Trinchieri wenige Minuten nach dem unfassbaren Ende dieses Spiels. "Wir können über Vieles reden, aber ehrlich gesagt haben wir das Spiel selbst verloren. Wir haben keine Rebounds mehr geholt. Wir hatten uns die Chance auf den Sieg gegen den sechsfachen Champion aufgebaut, wir haben sie weggeschmissen. Es ist einfach: Wir haben die Konzentration verloren, haben vier Fehler gemacht, die uns elf Punkte gekostet haben."

Bamberg hätte das Spiel nur noch solide zu Ende bringen müssen - machte stattdessen aber drei Minuten lang so gut wie alles falsch. Obwohl Panathinaikos die Zeit davonlief, wurde Bamberg nervös. Zwei Mal in Folge punktete Athen am Korb, aber noch schlimmer: Beide Male foulte Bamberg beim Abschluss, der Zusatzfreiwurf war jeweils drin. Hätte Bamberg jeweils nicht gefoult… Naja. Und auch die letzte beiden Körbe waren genau so unnötig wie bitter. Athen hatte jeweils den ersten Abschluss vergeben, aber beide Mal den Offensivrebound geholt. Einen Dreipunktwurf und die finalen zwei Punkte zum 84:83 hätte es nicht gegeben, wenn Bamberg beim Defensivrebound zugepackt hätte.

Eine allerletzte Chance zum Sieg bekamen die Bamberger danach noch: Einwurf Seite, noch 3,2 Sekunden auf der Uhr, Darius Miller traf aber nur den Ring. "Wir hatten einen super Wurf. Manchmal geht der rein, manchmal nicht. Aber um den letzten Angriff geht es nicht", sagte Trinchieri. Und damit hatte er absolut recht. Es ging um die letzten drei Minuten zuvor.  In denen blieb Brose ohne einen einzigen Punkt, die Griechen sicherten sich mit einem 11:0-Lauf doch noch den Sieg. 37 Minuten lang war Bamberg an diesem Abend die bessere Mannschaft gewesen.

Am Ende fehlte Brose nur eines: Die brutale Abgezocktheit eines Euroleague-Rekordchampions in der Crunchtime.

Florian Schmidt-Sommerfeldt


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