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IBU-Präsident Besseberg zu Doping-Ermittlungen: "Darf kein Unschuldiger bestraft werden"

  • Aktualisiert: 17.02.2017
  • 13:30 Uhr
  • SID
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© AFPSIDBARBARA GINDL
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Anders Besseberg, Präsident des Biathlon-Weltverbandes IBU, will in der Doping-Aufklärung um die russischen Skijäger weiterhin Vorsicht walten lassen.

Hochfilzen (SID) - Anders Besseberg, Präsident des Biathlon-Weltverbandes IBU, will in der Doping-Aufklärung um die russischen Skijäger weiterhin Vorsicht walten lassen. "Wir dürfen nicht riskieren, unschuldige Athleten zu sanktionieren ? das wäre viel schlimmer, als wenn ein gedopter Sportler nicht erwischt wird und mitläuft", sagte der Norweger im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Es darf kein Unschuldiger bestraft werden."

Erst am vergangenen Freitag war die Russin Jekaterina Glasyrina vor dem WM-Sprint in Hochfilzen von der IBU wegen Auffälligkeiten bei diversen Dopingproben vorläufig suspendiert worden. Es war der nächste Tiefpunkt im Dopingskandal, den Chefermittler Richard McLaren mit seinen Berichten aufgedeckt hatte.

Alleine die Erkenntnisse aus dem McLaren würden jedoch nicht für harte Sanktionen reichen. "Man darf nicht überreagieren. Man muss Beweise auf dem Tisch haben. Man muss erkennen: Hier gibt es wahrscheinlich ein größeres Problem. Aber vor den Bestrafungen muss die Wahrheit auf den Tisch", sagte Besseberg: "Deswegen gibt es bei uns die vorläufigen Sanktionen. Man hat es beim Bob-Verband gesehen, die haben sanktioniert. Und ein Gericht hat es dann wieder aufgehoben. Wir müssen mehr als 50 Prozent sicher sein."

Der 70-jährige Besseberg habe den Skandal um die Russen angeblich schon vor Jahren geahnt, nachdem drei Skijägern aus dem größten Land der Erde Dopingvergehen nachgewiesen wurden und diese Sperren erhielten. "Schon damals, auf der Pressekonferenz in Pyeongchang, habe ich gesagt, es gibt eine Unkultur im Doping in Russland. Und dass ich befürchte, dass es systematisches Doping sein könnte", sagte Besseberg: "Und es betrifft viele Sportarten. Da gibt es viele Vermutungen. Aber wir brauchen klare Beweise. Die Aufklärung wird sicher noch etwas dauern."

Russland hat bereits mehrere Dopingskandale im Biathlon erlebt, einen großen davon in der Saison 2008/2009. Im Dezember 2008 wurden Albina Achatowa, Jekaterina Jurjewa und Dimitri Jaroschenko des Epo-Missbrauchs überführt. Im Vorfeld der WM 2009 in Pyeongchang war das Trio anschließend gesperrt worden.


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