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Alexander Gustafsson: Schwedens Antwort auf Rocky

  • Aktualisiert: 02.10.2015
  • 23:00 Uhr
  • ran.de / Christian Stüwe
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© Imago
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Alexander Gustafsson kämpft in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen Daniel Cormier um den Halbschwergewichts-Titel der UFC (ab 4 Uhr LIVE bei Maxdome). Es ist die zweite Chance für den Schweden. Zlatan Ibrahimovic ist sein Fan. Seine Geschichte erinnert an Rocky.

Houston/München - Die Geschichte von Alexander Gustafsson erinnert ein wenig an die von Leinwandboxer Rocky. Sie ist voller Rückschläge, Emotionen und Hoffnung.

Ziemlich genau vor zwei Jahren trat der schwedische MMA-Kämpfer gegen UFC-Champion Jon Jones an. Obwohl Gustafsson als klarer Außenseiter galt, überraschte er alle und lieferte dem Favoriten einen denkwürdigen Kampf.

Jones wackelte mehrfach und trug unter anderem eine Platzwunde über dem Auge davon. Nach fünf harten Runden entschieden die Punktrichtiger zu Gunsten des Champions. Als der Superstar das Octagon verließ, mussten ihn zwei seiner Teammitglieder stützen.

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Gustafsson: Mit einem Fight zum Helden

Auch Gustafsson hatte viel eingesteckt. Der Kampf ging als einer der spektakulärsten in die Geschichte der UFC ein - und endete für beide Kämpfer in der Notaufnahme. 

Der Schwede postete ein gemeinsames Foto aus dem Krankenhaus bei Facebook, später  brachte der Kampf beide Athleten auf das Cover des UFC-Konsolenspiels.

Rückschläge und Verletzungen nach dem Titelkampf

Was Gustafssons Geschichte so besonders macht, ist die Zeit nach dem Kampf gegen Jones, die geprägt war von Rückschlägen, Verletzungen und großer Enttäuschung. Gustafsson, desssen Kampfname "Mauler" ist, wollte so schnell wie möglich einen Rückkampf. Doch Jones hielt den 1,96-Meter-Mann hin und unterschrieb die Verträge nicht.

"Du hast etwas, das mir gehört", stichelte Gustafsson in Richtung von Jones, der offenbar großen Respekt vor dem Herausforderer hatte. UFC-Präsident Dana White erklärte öffentlich, dass Jones nicht gegen den "Mauler" kämpfen wolle.

Knieverletzung verhindert Rückkampf

Während der Verhandlungen über den von allen Fans ersehnten Rückkampf, besiegte Gustafsson den bis dahin noch ungeschlagenen Jimi Manuwa. Als der Mega-Fight gegen Jones im September dann endlich stattfinden sollte, musste Gustafsson wegen einer Meniskusverletzung passen.  

"Ich bin enttäuscht, dass ich nicht kämpfen kann", sagte Gustafsson: "Aber das ist nicht das Ende, das ist erst der Anfang. Ich werde stärker zurückkommen."

Doch stattdessen wurde alles erst mal schlimmer. In seiner Heimat Schweden ist MMA sehr populär und der "Mauler" war längst zum Star geworden. Die UFC verschaffte ihm deshalb nach seiner Genesung einen Kampf in der Tele2-Arena in Stockholm.

Der Gegner hieß Anthony Johnson, der Gewinner sollte einen Titelkampf gegen Jones bekommen.

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Ibrahimovic tröstet Gustafsson

Obwohl der Kampf im Januar dieses Jahres wegen der TV-Übertragung in die USA mitten in der Nacht stattfand, kamen 30.000 Fans, um Gustafsson zu unterstützen. Doch bereits nach etwas mehr als zwei Minuten in der ersten Runde stockte der Menge der Atem, der Schwede wurde hart getroffen und ging in Johnsons anschließendem Schlaghagel K.o..

In der Stunde der schlimmsten Niederlage erhielt Gustafsson Zuspruch von Schwedens berühmtestem Sportler. "Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man", schrieb Zlatan Ibrahimovic bei Facebook: "Vergiss nicht, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen verlieren und ein Verlierer zu sein. Schweden steht weiter stolz hinter dir."

Doch selbst Zlatans Worte konnten Gustafsson nicht aufrichten. "Ich war völlig am Boden. Meine Motivation war weg, ich hatte keine Leidenschaft mehr", erklärte er. Gustafsson dachte ernsthaft über einen Rücktritt nach.

Den nächsten Kampf bei UFC 169 in Berlin gegen Glover Teixeira musste Gustafsson verletzungsbedingt absagen. Währenddessen wurde Jon Jones der Titel aberkannt und von der UFC suspendiert, da der Champion einen Autounfall mit anschließender Fahrerflucht verursachte.

Happy End gegen Cormier?

Die Karten in der Halbschwergewichts-Division wurden neu gemischt. Der ehemalige Olympia-Ringer Daniel Cormier besiegte Gustafsson-Bezwinger Johnson und sicherte sich den vakanten Titel.

Nun wird Cormier erstmals seinen Titel verteidigen. Gegen Alexander Gustafsson, der trotz aller Rückschläge im Ranking der UFC weiter an Position zwei geführt wird. Nach einer Achterbahnfahrt im Octagon greift der 28 Jahre alte Gustafsson bei UFC 192 in Houston nun ein weiteres Mal nach dem Titel im Halbschwergewicht (ab 4 Uhr LIVE bei Maxdome).

Vielleicht hat sich Gustafsson in der Vorbereitung auch nochmal Rocky angeschaut. Der brauchte schließlich auch mehr als einen Anlauf, um den Titel zu gewinnen.

Christian Stüwe


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