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WM-Fight im Halbschwergewicht

Cleverly gegen Brähmer mutig: "Wir Waliser kämpfen wie Drachen"

  • Aktualisiert: 23.09.2016
  • 12:33 Uhr
  • ran.de / Sauerland
Article Image Media
© 2015 Getty Images
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Endlich kommt es am 1. Oktober (ab 22:40 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de) für Nathan Cleverly zum ersehnten WBA-Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht gegen Jürgen Brähmer. Er sieht es als seine Bestimmung, den Weltmeister zu schlagen. Dafür gebe es mehr als genug Zeichen. 

Neubrandenburg - Für Nathan Cleverly kann der 1. Oktober nicht schnell genug kommen: Mehr als fünf Jahre nachdem das erste angesetzte Duell gegen Jürgen Brähmer platzte, kommt es für den Waliser zum ersehnten Fight (ab 22:40 Uhr live in SAT.1 und im kostenlosen Livestream auf ran.de).

Welche Fakten, für ihn sprechen und weshalb es seine Bestimmung ist, den Ring des Jahnsportforums als Sieger zu verlassen, erklärt Cleverly im Interview.
 
Frage: Nathan Cleverly, es hat lange gedauert, doch am 1. Oktober stehen Sie Jürgen Brähmer im Kampf um die Weltmeisterschaft gegenüber. Wie fühlt sich das an?
 
Nathan Cleverly: Das ist ein echt langer Anlauf für einen WM-Kampf. Es fühlt sich wie eine Bestimmung an, dass wir nun aufeinandertreffen. Ich bin zwar kein gläubiger Mensch, aber alles hat seinen Grund.

Ich denke, dass nun der Moment gekommen ist, der Welt zu zeigen, wer von uns beiden der Bessere ist.

Frage: Gehen wir doch einmal kurz zurück. Wie ging es Ihnen 2011, als Sie von der Absage Brähmers erfahren haben?

Cleverly: Gelinde gesagt, ging es mir beschissen. Ich war perfekt vorbereitet und bereit ihm den Titel wegzunehmen, mich selbst zum Weltmeister zu krönen. Den Gürtel habe ich dann zwar gegen einen Ersatzgegner gewonnen, aber es war nicht das Gleiche.

Ich wollte den Champion entthronen. Brähmer hat mich dieser Chance beraubt. Jetzt ist es an der Zeit, sich dafür zu rächen.
 
Frage: Wie gut vorbereitet sind Sie denn dieses Mal?
 
Cleverly: Ohne zu übertreiben, kann ich sagen, dass ich noch einen Tick zugelegt habe. Ich bin jetzt reifer und abgeklärter als mit 24. Körperlich muss ich mich ebenfalls nicht verstecken – schließlich habe ich dem aktuellen Cruisergewichts-Champion Tony Bellew 2014 ein offenes Gefecht geliefert, das ich nur knapp verlor. 

Natürlich ist Brähmer seitdem nicht schlechter geworden – er ist ja auch nicht grundlos Weltmeister. Dennoch fühle ich mich im Vergleich zu damals in der besseren Position.

Frage: Was macht Sie so sicher, Brähmer zu besiegen?
 
Cleverly: Im Englischen heißt es so schön "Styles make fights" und ich habe einen Stil, der Brähmer einfach nicht liegt. Ich kann von der ersten bis zur zwölften Runde Druck ausüben, habe schnelle Hände und bewege mich gut auf den Füßen – es ist einfach das perfekte Gesamtpaket gegen jemanden wie Jürgen Brähmer.

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ran Boxen: Brähmer will WM-Titel gegen Cleverly verteidigen

Nach zwei Anläufen treffen Jürgen Brähmer und Nathan Cleverly nun endlich aufeinander. Am 1. Oktober will der Deutsche seinen WM-Titel verteidigen. SAT.1 und ran.de übertragen den Kampf live.

  • Video
  • 00:30 Min
  • Ab 12

Frage: Vom Sieg überzeugt, haben es schon viele mit Brähmer aufgenommen, erinnern Sie sich nur an Ihren Landsmann Enzo Maccarinelli.
 
Cleverly: Enzo hatte einfach Pech, in der ersten Runde gleich eine Kombination aus Schlag und unabsichtlichem Kopfstoß zu kassieren.

In der Folge wurde "Macca" immer stärker, bevor das Auge komplett zu war. Er hat gezeigt, dass wir Waliser wie Drachen kämpfen können. Am 1. Oktober werde ich sein Werk vollenden.

Frage: Wenn Ihnen das gelingt, wären Sie seit 2005 der erste Waliser, der in Deutschland Weltmeister wird.
 
Cleverly: Noch so ein Wink des Schicksals. Mein einstiges Idol und Mentor Joe Calzaghe holte diesen Sieg. Langsam werden all diese Fakten unheimlich. Ich kann diesen Kampf einfach nicht verlieren. 

Frage: Die Chance auf dieses Duell hatten Sie allerdings auch schon im Juli 2015. Wieso sagten Sie so kurzfristig ab?

Cleverly: Weltmeisterschaft hin oder her – es geht schließlich immer auch ein wenig ums Geld. Ich hatte letztes Jahr ein wirklich gutes Angebot für den Kampf gegen Brähmer, doch zeitgleich gab es die Möglichkeit, einen noch lukrativeren Kampf in den USA zu machen.

Conny Mittermeier
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Brähmer-Coach Mittermeier warnt Nathan Cleverly

Niemand weiß wohl momentan besser über die aktuelle Leistungsfähigkeit von Jürgen Brähmer Bescheid als Conny Mittermeier. Am 1. Oktober betreut der 55-Jährige erstmals den WBA-Weltmeister bei dessen Titelverteidigung gegen Nathan Cleverly.

  • 22.09.2016
  • 15:57 Uhr

Wenn ich später auf meine Karriere zurückblicke, will ich mir nicht vorwerfen, nicht genug für meine Familie verdient zu haben. Also sagte ich zum damaligen Zeitpunkt ab und bin jetzt umso glücklicher, doch noch gegen Brähmer boxen zu dürfen.
 
Frage: Sie könnten der 15. Brite sein, der in den vergangenen zwei Jahren Weltmeister wird. Aktuell gibt es zwölf Titelträger aus Großbritannien im Profi-Boxen. Haben Sie eine Erklärung für diese Übermacht?

Cleverly: Wir haben wohl momentan einfach das beste Trainingssystem sowie einige Ausnahmetalente. Vor einigen Jahren waren Länder wie die USA oder Deutschland spitze und hatten Unmengen von Weltmeistern.

So wie wir früher bei ihnen, schauen sie sich jetzt bei uns etwas ab. 2013 war ich übrigens der einzige Weltmeister im Vereinigten Königreich – es wird also Zeit, mich wieder oben einzureihen. Ich sage ja, es ist einfach meine Bestimmung.


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