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McGregor-Bezwinger im Porträt

Nate Diaz: Burritos und der große Bruder bewahrten ihn vor dem Knast

  • Aktualisiert: 19.08.2016
  • 23:08 Uhr
  • ran.de / Carolin Blüchel
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© 2016 Getty Images
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Nach seinem Sensations-Sieg gegen UFC-Superstar Conor McGregor stand Nate Diaz urplötzlich im Rampenlicht. Der einstige Ghetto-Junge strafte damit diejenigen Lügen, die ihm eine Karriere hinter Schloss und Riegel prophezeit hatten. ran.de stellt den MMA-Shootingstar des Jahres vor, der am 21. August bei UFC 202 erneut gegen McGregor ins Octagon steigt (live und exklusiv auf ranFIGHTING.de).

München - "Hat jemand einen Stift?", fragte Nate Diaz bei einem Pressetermin in die Runde, als er sah, dass sein Konterfei auf dem offiziellen Event-Poster fehlte. Trotzig malte er sich einfach dazu.

Der Bad Boy aus Kalifornien schäumte vor Wut, dass der UFC sein Comeback nach einjähriger Pause keine Erwähnung wert war. Für die Fightnight am 19. Dezember 2015 wurden nur das Main Event zwischen Rafael dos Anjos und Donald Cerrone sowie das Co-Event promotet.

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Kampf gegen McGregor ein Sechser im Lotto

Keine drei Monate später ersetzte Diaz ausgerechnet Dos Anjos auf einem anderen Event-Plakat. Weil der Brasilianer seinen angesetzten Showdown mit Superstar Conor McGregor bei UFC 196 verletzt absagen musste, sprang Diaz nur elf Tage vor dem Kampf in die Bresche. Eine Entscheidung wie ein Sechser im Lotto.

Der 31-Jährige nutzte seine Chance, besiegte den haushohen Favoriten vorzeitig und kam quasi über Nacht zu Ruhm und Ehren. Lag seine Börse vor dem 5. März 2015 inklusive möglicher Boni bei maximal 40.000 Dollar, verdiente Diaz durch den überraschenden Triumph über "The Notorious" eine satte halbe Million. 

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MMA-Kämpfer dank Bruder Nick

Mit 31 Jahren stand Diaz endlich auf der Sonnenseite. Entgegen aller Erwartungen. Der Junge mit mexikanischen Wurzeln aus dem Ghetto der 300.000-Einwohner-Stadt Stockton, die schon zweimal zur schlimmsten Stadt der USA gekürt wurde. Der Junge, dessen Lehrer prophezeit hatten: "Das Größte, was du jemals erreichen kannst, ist, nicht in den Knast zu wandern."

Wer weiß, ob Diaz vielleicht sogar hinter Gittern gelandet wäre, hätte ihn sein älterer Bruder Nick nicht regelmäßig mit zum Jiu-Jitsu-Training genommen. Dabei hielt sich die Motivation des 14-jährigen Nate in Grenzen.

Trainieren für einen Burrito

Der Teenager war der Meinung, nicht talentiert genug zu sein. Aber nach jeder Einheit spendierten ihm die älteren Trainingskollegen einen Burrito. "Das war, ehrlich gesagt, der Hauptgrund, weshalb ich überhaupt zum Training gegangen bin", so Diaz.

 "Zu Hause gab es nichts. Ich hatte den ganzen Tag Hunger. Wenn ich ins Gym bin, bekam ich wenigstens etwas zu Essen. Und weil ich jeden Tag essen wollte, bin ich auch jeden Tag zum Training." Bevor er sich versah, hatte er den blauen Gürtel, kämpfte bei kleinen MMA-Veranstaltungen in der Umgebung und wurde schließlich Profi. Mit Erfolg.

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Triumph bei TUF 5

Mit 22 sah sich der einstige Ghetto-Junge schon auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Der Triumph bei "The Ultimate Fighter 5" im Jahr 2007 sicherte ihm 20.000 Dollar Prämie und einen Vertrag mit der UFC über sechs Kämpfe.

"Damals sagte ich zu Dana White: 'Jetzt bin ich reich.' Und ich glaubte das wirklich", so Diaz heute.

Honda statt Cadillac

Seinen neuen Reichtum wollte er nutzen, um seiner Mutter ein Haus zu kaufen - und sich selbst einen schicken Cadillac. "Der Händler fragte mich, wieviel Geld ich ausgeben möchte. Ich antwortete ungefähr 10.000 Dollar. Dann zeigte er mir einen kleinen Honda Civic."

Diaz realisierte spätestens jetzt, dass Cadillac und Haus noch in weiter Ferne waren und vielleicht auch immer bleiben würden. Die folgenden neun Jahre begeisterte er zwar mit großem Kämpferherz und beeindruckenden Nehmerqualitäten die Fans. Finanziell reichte es aber gerade, um über die Runden zu kommen.

Rematch gegen McGregor

Diese Zeiten gehören seit dem Sieg über McGregor nicht nur der Vergangenheit an, Diaz' Marktwert dürfte auch weiter steigen. Selbst wenn er das Rematch gegen den favorisierten Iren bei UFC 202 am 21. August in Las Vegas (live und exklusiv auf ranFIGHTING.de) verlieren sollte.

Denn die UFC schmiedet das Eisen so lange es heiß ist. Und Diaz' Konterfei auf den Event-Postern ist längst ein Garant für rekordverdächtige Einnahmen geworden. Einen Stift benötigt Diaz heute nur noch, um hochdotierte Sponsorenverträge zu unterschreiben - oder ein Haus für seine Mutter zu kaufen.

Mehr zur UFC sowie Kampfsport rund um die Uhr findest du auf ranFIGHTING.de.


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