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Nick Hein kämpft am Ort seiner Träume

  • Aktualisiert: 25.09.2015
  • 17:58 Uhr
  • ran.de / Oliver Copp
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© imago/Camera 4
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MMA-Kämpfer Nick Hein tritt in der Nacht auf Sonntag in der legendären Saitam-Arena in Japan an. Der Gegner ist ein UFC-Debütant. Für die Zeit nach dem Kampf hat der "Sergeant" kulinarische Pläne.

Tokio - Derzeit versorgt Nick Hein seine Facebook-Fans täglich mit Fotos und Videos aus Japan. Der "Sergeant" ist beim Training zu sehen, beim Fotoshooting oder wie er Autogramme schreibt.

Teilweise postet der 31 Jahre alte MMA-Kämpfer auch einfach nur Bilder oder Videos mit Eindrücken aus dem Land der aufgehenden Sonne. Japan beschäftigt ihn schon seit seiner Kindheit. Auch in seiner Zeit als Polizist ließ ihn die Faszination für Japan nie los.

Mittlerweile geht Hein nicht mehr auf Streife, seit 2014 ist er professioneller Kämpfer in der UFC. Zuletzt kletterte er im Juni bei der UFC Fight Night in Berlin in den achteckigen Käfig und besiegte den Polen Lukasz Sajewski souverän.

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Nick Heins Traum: Ein Kampf in der Saitama Super Arena

Im Siegerinterview hätte er wie die meisten seiner Kollegen sagen können, dass er völlig offen für jeden weiteren Gegner sei. Doch Hein hatte andere Pläne: Er wollte unbedingt beim nächsten Ausflug der UFC nach Japan auf die Kampfkarte, um dort in der legendären Saitama Super Arena anzutreten.

Dies bekräftigte er, indem er seinen Wunsch gleich auf Japanisch vortrug. In der Nacht von Samstag auf Sonntag erfüllt sich nun der Traum des "Sergeants", wenn er gegen Yusuke Kasuya kämpfen wird.

Kasuya ist UFC-Debütant

Der 25-jährige Gegner aus Japan ist ein UFC-Debütant, ein Kyokushin-Karate-Schwarzgurt, der diesen Sport bereits seit seinem sechsten Lebensjahr betreibt.

Yusuke Kasuya mag in der UFC noch ein unbeschriebenes Blatt sein, doch das macht ihn nicht minder gefährlich. Acht Siege hält er durch Aufgabe in anderen Wettbewerben, sieben davon in der ersten Runde. Hein muss sich also darauf vorbereiten, dass der Japaner von Anfang an Druck machen wird.

"Ich nehme jeden Gegner ernst. Sehr ernst. Ich habe in meiner Zeit bei Tiger Muay Thai gelernt, dass ich nicht das Zentrum des Universums bin. Deswegen bereite ich mich professionell und präzise auf meinen Gegner vor. Dass Yusuke Kasuya seinen ersten Kampf in der UFC hat, macht die Vorbereitung eher noch schwerer, weil passendes Material fehlt", sagte der "Sergeant".

Tatsächlich kämpfte Kasuya bislang im Ring und nicht im Käfig. Die völlig unterschiedliche Geometrie der Kampfflächen führt zu deutlichen Unterschieden in allen Feldern. Von der Beinarbeit über die Bodenkampfstrategie bis hin zum Grappling auf den Beinen.

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Duell Judo vs. Karate

Hein begann bereits als 6-Jähriger mit Judo. 2008 verpasste er nur ganz knapp den Sprung in den Olympia-Kader, Konkurrent Ole Bischof holte die Goldmedaille. Der Kampf in der Saitama-Arena wird also auch ein Vergleich zwischen Judo und Karate. Und zeigen, welcher der Kampfstile zumindest an diesem Abend effektiver ist.

Genau aus diesen Überlegungen heraus entstand die Idee zur ersten Ultimate Fighting Championship, woraus sich in den letzten fast 25 Jahren der Sport der Mixed-Martial-Arts entwickelte.

Nick Hein ist hierzulande das Aushängeschild des Sports, dennoch ist Deutschland auch im Jahr 2015 noch ein Entwicklungsland, was MMA angeht. Die Vereinigten Staaten, Brasilien, Japan oder auch Großbritannien sind meilenweit voraus, wenn es um die Trainingsmöglichkeiten geht.

Hein trainiert in Thailand

Um in der UFC heute mithalten zu können, muss ein deutscher Kämpfer Ländergrenzen überschreiten. Diese Überlegung machte auch Nick Hein, nach dem er im November 2014 in Austin, Texas gegen James Vick verlor. Einen Kontrahenten, den er eigentlich hätte packen müssen.

Hein ging in sich und kam zu der Erkenntnis, dass er sein Training aus Deutschland heraus verlagern müsse. Das Ziel: Tiger Muay Thai im thailändischen Phuket.

Wo andere Urlaub machen, stellte er seine Welt auf den Kopf und fügte sich nahtlos in eines der am härtesten trainierenden Teams der Welt ein. Nach einem harten Camp, das ihn bereits in den ersten Tagen an seine gefühlten Grenzen brachte, besiegte er in Berlin schließlich Sajewski.

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Besuch im Ribera Steakhouse ist geplant

Auch diesmal bereitete sich Hein in Thailand auf den Kampf gegen Kasuya vor und dürfte dementsprechend topfit sein. Neben Kampf gibt es für den "Sergeant" allerdings noch eine zweite Herausforderung in Japan. Denn Hein, der in der Leichtgewichtsdivision kämpft, muss sein Gewicht halten.

Für den leidenschaftlichen Esser ist es eine Qual, in Ländern wie Thailand und Japan zu sein und dabei extrem auf seine Ernährung achten zu müssen.

"Ich habe mir bereits eine lange Liste von Restaurants gemacht, die ich nach dem Kampf der Reihe nach abklappern will", erklärte Hein und fügte grinsend hinzu: "Ich bin noch drei Wochen hier - kulinarisch werde ich jede Sekunde davon brauchen."

Den Anfang wird bei einem Sieg das unter Kämpfern und Profiwrestlern seit Jahrzehnten angesagte Ribera Steakhouse machen. Und wenn Hein Glück hat, darf er sich vielleicht sogar als erster europäischer Kämpfer dort an einer der Wände verewigen.

Wie zuvor Legenden wie Muhammad Ali, Antonio Inoki, Mike Tyson und Akebono. Dann wäre Nick Hein in Japan angekommen. Endgültig.

Oliver Copp


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