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ranSicht von Tobias Drews: Das sind Sturms Vorteile gegenüber Chudinov

  • Aktualisiert: 10.05.2015
  • 00:24 Uhr
  • ran.de / Tobias Drews
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© SAT.1 / Martin Saumweber
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ran-Kommentator Tobias Drews blickt vor dem WM-Kampf zwischen Felix Sturm und Fedor Chudinov (ab 22:25 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de) auf das ungewöhnliche Ballyhoo zurück und erklärt, wo Sturms Vorteile liegen.

Frankfurt - Da war ja mal einiges los, im Vorfeld des Kampfes von Felix Sturm gegen den Russen Fedor Chudinov (ab 22:25 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de). An das übliche Ballyhoo hat man sich ja mittlerweile irgendwie gewöhnt, aber vor diesem Duell sind da ja doch unfreiwillig noch ein paar Dinge oben drauf gekommen. Erst werden Felix Sturm und Berater bezichtigt, einen Mordauftrag erteilt zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, stellt dann das Verfahren aber auch sehr schnell wieder ein.

Und dann zeigt sich der Weltverband auch noch seiner besten Seite und lässt Fans weltweit, aber auch Boxer und andere Partner erstmal ohne Klarheit über den genauen Titelstatus im Nebel stochern. Ein Lehrstück in Sachen Sportpolitik, das der Weltverband WBA (World Boxing Association) mit Sitz im schönen Panama da in den letzten Tagen präsentierte. Ist das nun eine "richtige" WM? Oder nur ein Interimstitel, um den Sturm gegen den schlagstarten Russen Chudinov antritt? Der Präsident des Verbandes kommunizierte eher hinter der vorgehaltenen Hand, andere Funktionäre wussten gleich gar nichts zu berichten und verwiesen stattdessen auf die (veralteten) Informationen der eigenen Website.

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Sturm behält Recht

Felix Sturm hatte immer angekündigt, dass es um den richtigen, regulären Titel gehen würde und auch Recht behalten. Kein Interimsgürtel, sondern die Möglichkeit, zum 5-male Weltmeister zu werden. Vier Titel im Mittelgewicht, nur einen Titelgewinn weniger als der legendäre Sugar Ray Robinson. Jetzt mit der Chance, im Supermittelgewicht noch weitere Titel zu sammeln und auf Rekordjagd zu gehen. Gegen Chudinov bestreitet Sturm seinen 22. WM-Kampf, zieht damit mit Sven Ottke gleich. Der deutsche Boxer mit den meisten WM-Fights ist Dariusz Michalczewski mit 27.

Und der Gegner in Frankfurt ist in Deutschland zwar ein unbeschriebenes Blatt, hat aber durchaus eine spannende Vita: Sturm-Gegner Fedor ist der jüngere Bruder von Dimitry, der zuletzt in England gegen Chris Eubank jr. seinen Titel im Mittelgewicht verlor. Beide waren solide Amateure, nahmen mehrfach an russischen Meisterschaften (Dimitry wurde Meister, Fedor gewann Bronze) und verschiedenen internationalen Turnieren teil und begannen ihre Profikarriere in den USA.

Prognose: TKO-Sieg drin für Sturm

Intensives Sparring in mit Talenten gespickten US-Gyms – ein guter Einstieg in die neue Karriere. Durch diese "harte Schule" hat Fedor deutlich mehr Erfahrung gesammelt, als man es aus dem Kampfrekord herauslesen kann.
Aber kann das reichen? In den Tagen vor dem Duell wirkt Fedor jedenfalls sehr entspannt, locker und fokussiert. Felix Sturm wird seine Leistung aus dem Duell gegen Robert Stieglitz abrufen müssen, um hier den Sieg sicher heraus zu boxen. Er ist der besser ausgebildete Boxer, er hat das bessere taktische Verständnis, er hat die deutlich größere Erfahrung.
Nach einer anfänglichen Offensive von Chudinov wird Sturm, das ist meine Prognose, den Kampf in der zweiten Hälfte immer besser in den Griff bekommen. Vielleicht sogar mit der Möglichkeit, einen TKO-Sieg ab Runde 9 zu schaffen. In jedem Falle aber einen Punktsieg. Beides reicht, neuer Weltmeister im Supermittelgewicht zu werden und dann das Duell gegen Arthur Abraham anzusteuern.

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Was sonst noch interessant ist / Zahlenspiele:

- Felix Sturm hat in seinen 47 Profikämpfen insgesamt 363 Runden im Ring gestanden, Chudinov in seinen 12 Kämpfen nur 39 Runden.

- Sturm ging 31 mal länger als 6 Runden, 19 mal davon in die Runden 11 – 12. Chudinov längster Kampf war ein 10 Runden-Duell. Die 11 anderen Kämpfe dauerten maximal 5 Runden.

- Sturm boxte gegen 10 amtierende oder frühere Weltmeister. Auch hier liegt Chudinov hinten, er hatte bislang keinen amtierenden oder ex-Meister im Rekord.

- Die letzten 5 Gegner von Sturm hatten einen kombinierten Kampfrekord von 185 Siegen, 27 Niederlagen.


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