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Ärger nach dem Mega-Fight

Streit bei Sturm-PK! Chudinov-Lager fordert Rückkampf in Moskau

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 14:50 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© imago/Marianne Müller
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Fedor Chudinov spricht nach der Niederlage gegen Felix Sturm und dem Verlust des WM-Gürtels von einem Fehlurteil – und fordert einen Rückkampf. Sturm reagiert gelassen auf die Kritik und lässt seine Zukunft weiterhin offen.

Oberhausen -  Als Felix Sturm gerade im Bauch der Arena in Oberhausen auf der offiziellen Pressekonferenz nach seinem Sieg im WM-Kampf im Supermittelgewicht gegen den Russen Fedor Chudinov vor der versammelten Presse darüber referierte, wie "glücklich und erleichtert ich darüber bin, diesen Kampf gewonnen zu haben", griff der sichtlich erregte und aufgekratzte Coach von Chudinov, Artur Piduriev, zum Mikrofon und unterbrach den neuen deutschen Weltmeister bei dessen Ausführungen.

"Dieses Urteil ist für mich nicht fair. Fedor ist der klare Sieger", giftete der Russe in Richtung Sturm. Und weiter: "Man muss doch nur die Gesichter der beiden Boxer vergleichen: Fedor hat keine Schramme und bei Felix ist es total gezeichnet." Einmal in Rage geredet, war das Chudinov-Lager auch nicht mehr zu beruhigen. Drei, vier Russen redeten durcheinander und vor allem lautstark auf Sturm und seinen Trainer Magomed Schaburow ein und sprachen dabei immer wieder von einem "Fehlurteil" und ob er sich für "den gewonnen WM-Titel nicht schämen würde"?

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Sturm: "Kann Enttäuschung verstehen"

Sturm selbst reagierte gelassen auf diese Verbal-Attacken. "Ich kann die Enttäuschung verstehen, aber wir müssen doch jetzt hier auf der Pressekonferenz keinen weiteren Kampf austragen", so der 37-jährige Rekord-Weltmeister. "Fedor ist ein großer Champion, ihm gehört die Zukunft und ich habe großen Respekt vor ihm. Aber ein Urteil ist ein Urteil. Und das kann man natürlich sehen, wie man will. Ich kann nur sagen, dass für mich alles fein ist."

Für das Chudinov-Lager war und ist es das sicher nicht. Sie forderten von Sturm sogar umgehend einen Rückkampf – und zwar in Moskau. Im Mai dieses Jahres. "Wenn ihr genug bezahlen könnt, komme ich auch gerne nach Russland", sagte der deutsche Titelträger darauf mit einem Augenzwinkern und schob mit ernster Miene hinterher: "Ich hätte wirklich kein Problem, in Moskau zu boxen. Aber wenn, dann sicherlich nicht im Mai. Das ist viel zu kurzfristig. Und außerdem weiß ich auch noch gar nicht, ob ich überhaupt weiter boxen werde."

Sturm: Hält der Körper noch einen Kampf aus?

Denn schon zuvor hatte Sturm erklärt, dass "ich große Probleme mit meinen beiden Ellenbogen, den Daumen und der Mittelhand habe. Ich habe in meiner Karriere viele Kämpfe bestritten, bin oft durchs Feuer gegangen und das geht eben nicht spurlos an einem vorbei". Genau deshalb will sich Sturm nun auch Zeit lassen und in Ruhe darüber nachdenken, ob der Kampf gegen Chudinov sein letzter großer Auftritt war.

"Ich genieße jetzt erst einmal den Moment, will dann ein bisschen runter kommen, Zeit mit meiner Familie verbringen und dann sehen wir weiter. Es gibt eventuell die Möglichkeit, dass ich weiter mache, aber das weiß ich jetzt noch nicht", so Sturm, der zu guter Letzt noch sagte: "Sollte das heute das Ende gewesen sein, wäre ich sehr zufrieden mit meiner gesamten Karriere."

Könnte er auch sein. Immerhin hat er sich gegen Chudinov zum fünften Mal die WM-Krone aufgesetzt. Das hat vor ihm noch kein anderer deutscher Boxer geschafft. Und auch Sturm weiß: "Eigentlich soll man ja aufhören, wenn es am Schönsten ist."

Aus Oberhausen berichtet: Dominik Hechler


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