Nach Niederlage im Mega-Fight
Wladimir Klitschko: Karriereende oder Revanche gegen Anthony Joshua?
- Aktualisiert: 22.02.2018
- 15:07 Uhr
- ran.de / Julian Reusch
Wladimir Klitschko hat das Generationen-Duell gegen Anthony Joshua verloren. Nun stellt sich die Frage nach seiner Zukunft. Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten.
London – Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Wladimir Klitschko zur Pressekonferenz nach dem Kampf gegen Anthony Joshua erschien. Immer noch schwer gezeichnet von einer wahren Ringschlacht. Sein linkes Auge stark angeschwollen und mit einem tiefen Cut versehen.
"Ich wünschte, ich hätte gewonnen. Aber Anthony hat einen super Job gemacht", sagte Klitschko merklich damit beschäftigt, die richtigen Worte zu finden. Fair gratulierte er seinem 14 Jahre jüngeren Konkurrenten.
Klitschko nutzt seine Chance nicht
Wenige Augenblicke zuvor bot er einen der besten Kämpfe seiner Karriere. Er ging zwar viermal zu Boden, zeigte aber Nehmerqualitäten und hatte seinerseits AJ in Runde sechs nach einer krachenden Rechten auf die Bretter geschickt.
"Das hat viel Kraft gekostet. Ich brauchte ein, zwei Runden Erholung, um dann zurückzukommen", gab Joshua zu. Doch Klitschko nutzte die Situation nicht aus, blieb zu passiv und ging nicht auf die Entscheidung.
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Klitschko gesteht Fehler ein
Ein Fehler, den auch er hinterher ansprach: "Ich war kurz vor dem Sieg, aber habe es verpasst. Ich habe mir Zeit genommen, die richtigen Schläge zu platzieren, aber er hat sich dann erholt."
So ging der Kampf weiter, bis in Runde elf. Wo ein Uppercut alle Pläne Klitschkos zunichte machte.
Es war seine fünfte Niederlage im 69. Kampf. Die zweite Niederlage in Folge. Mit 41 Jahren.
Die Frage nach der Zukunft
So lag die Frage nach der Zukunft nah. Doch eine Antwort gab es nicht. "Ich werde jetzt nichts zu meiner Zukunft bekanntgeben. Es ist zu früh, aber ich fühle mich gut – abgesehen von der Niederlage." Das war alles.
Klar ist: Einen Rückkampf könnte es geben. Den hat Joshua nicht nur angeboten ("Ich habe nichts dagegen, nochmal gegen ihn zu kämpfen"), der ist auch vertraglich zugesichert.
Klar ist aber auch: Damit würde Klitschko eine dritte Niederlage in Folge und spätestens damit ein unwürdiges Ende einer grandiosen Karriere riskieren.
Joshua wird besser - und Klitschko?
Joshua musste das erste Mal über so eine lange Distanz gehen, hat daraus sicher viel gelernt und wird in Zukunft eher noch besser als schlechter. Klitschko hingegen hat seinen Zenit sicher schon überschritten.
Natürlich wären auch Kämpfe gegen andere Boxer möglich. Mit so einer Form bräuchte er sich vor niemanden verstecken. Deontay Wilder (Titelträger der WBC) oder Joseph Parker (Titelträger der WBO) wären beispielsweise Kandidaten. Doch ob sich Klitschko für so einen Kampf noch einmal motivieren kann, ist durchaus fraglich.
Dr. Steelhammer war noch nie jemand, der Entscheidungen impulsiv aus dem Bauch heraus getroffen hat. Er ist ein Kopf-Mensch, wägt alle Eventualitäten genauestens ab.
So hat er über zehn Jahre seine Gewichtsklasse dominiert. "Er ist einer für die Hall of Fame", sagte auch Joshua.
Egal, ob er mit einer Niederlage oder einem Sieg seine Karriere beendet.
Julian Reusch
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