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Bastian Schweinsteiger erneut verletzt - WM-Sieg teuer bezahlt?

  • Aktualisiert: 18.08.2014
  • 15:16 Uhr
  • ran.de / SID
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© Imago
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Bastian Schweinsteiger hat eine lange Krankenakte. Nun fällt er wieder einmal auf unbestimmte Zeit aus - wegen Problemen an der Patellasehne. Hält er den großen Beanspruchungen beim FC Bayern und der Nationalmannschaft noch stand?

München - Mit seiner blutenden Wunde im Gesicht war der leidende Bastian Schweinsteiger die Symbolfigur des WM-Triumphes in Brasilien. Jetzt, nur fünf Wochen nach dem Finalsieg von Rio de Janeiro, drängt sich ein Verdacht auf, Schweinsteiger habe für den Weltmeistertitel möglicherweise zu viel riskiert.

Der 30-Jährige plagt sich seit Monaten mit Problemen an der Patellasehne im linken Knie herum. "Bastian macht im Moment gar nichts", sagte Trainer Pep Guardiola von Schweinsteigers Klub Bayern München am vergangenen Samstag. "Basti ist verletzt. Er fehlt beim Saisonstart".

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Zwei Testspiele in drei Jahren

Wieder einmal fällt Bastian Schweinsteiger also auf unbestimmte Zeit aus. Noch nicht mal am Lauftraining nimmt er teil. Für Schweinsteiger ist das längst nichts Neues mehr. Allein in der vergangenen Saison verpasste er 28 Spiele. Mit der Nationalmannschaft nahm er in den zurückliegenden drei Jahren an lediglich zwei Freundschaftsspielen teil. Kapselverletzung, Sprunggelenksverletzung, Sehnenreizung - immer war irgendetwas mit seinem Körper.

Nun ist es wieder die Patellasehne, von der er ausgebremst wird. Die Knieprobleme, mit denen sich der 30-Jährige vor der Weltmeisterschaft plagte, sind wohl zurückgekehrt. 

Bild: Seit Monaten bekommt er Schmerzmittel

Für das Turnier in Brasilien hatte er sich wegen der Blessur nicht optimal vorbereiten können. In den ersten zwei Partien saß Schweinsteiger auf der Bank, avancierte im späteren Turnierverlauf jedoch zum unverzichtbaren Anführer der deutschen Elf. Im Endspiel gegen Argentinien war er der überragende Mann der deutschen Mannschaft, musste aber auch unglaublich viele Fouls einstecken.

Dem WM-Titel wurde alles untergeordnet - auch sein Körper. Nach dem Finalsieg erklärte Schweinsteiger, er habe den WM-Pokal "mit aller Gewalt" gewinnen wollen. Seine Beine seien "am Arsch", doch es habe sich rentiert. Am Montag brachte die "Bild"-Zeitung nun neue Brisanz in die Angelegenheit. Offenbar bekommt der Mittelfeldspieler seit Monaten Schmerzmittel verabreicht.

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"Patella ist nicht zu unterschätzen"

"Man muss da schon ein bisschen aufpassen, Patella ist nicht zu unterschätzen", sagte Schweinsteiger vor der Weltmeisterschaft. In der Tat: Die nur sieben Zentimeter lange Sehne, die das Schienbein mit der Kniescheibe verbindet, hat schon manchen Sportler ins Straucheln gebracht. Tennis-Legende Steffi Graf musste 1997 nach einer Patellasehnen-OP ein Jahr pausieren, beendete 1999 auch deshalb ihre glorreiche Karriere. Weltfußballer Cristiano Ronaldo plagen seit Monaten ähnliche Probleme wie Schweinsteiger. Bei der WM war dies einer der Gründe für die schlechte Form des Portugiesen.

Die Patellasehne sorgt für die Kraftübertragung vom Oberschenkel in den Unterschenkel und wird bei Tennisprofis oder Fußballern wegen ständigen Abstoppens und Änderns der Laufrichtung besonders belastet. Bei chronischen Problemen hilft nur: Ruhe, Ruhe, und nochmals Ruhe. Im schlimmsten Fall ist eine Operation unumgänglich - und eine möglicherweise monatelange Pause.

Weiter Doppelbelastung aus Verein und Nationalmannschaft?

Schweinsteigers bislang einziger Einsatz für die Bayern in dieser Saison war symbolträchtig für seine derzeitige Situation. Im Testspiel in den USA gegen die MLS-Allstars musste er nach einem Foul mit einer Prellung am Sprunggelenk vom Platz. 

Pep Guardiola war anschließend nicht mehr zu beruhigen, verweigerte nach dem Spiel sogar den Handschlag mit seinem Trainerkollege Caleb Porter. Dabei wurde die Gemütslage in München offensichtlich. Angesichts Schweinsteigers Verletzungshistorie ist man bei Attacken gegen den Mittelfeldspieler besonders sensibel.

Die Frage, wie lange Bastian Schweinsteiger noch die Doppelbelastung aus Verein und Nationalmannschaft mitgehen kann, gerät zunehmend in den Vordergrund. Während Philipp Lahm, Miroslav Klose und Per Mertesacker allesamt aus der Nationalmannschaft zurückgetreten sind, scheint mit Schweinsteiger ausgerechnet der Verletzungsanfälligste weiter machen zu wollen. "Mit aller Gewalt" bleibt wohl auch hier das Motto.


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