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Bundesliga

Bayerns Transferpolitik: Chefscout Reschke muss jetzt liefern

  • Aktualisiert: 12.06.2017
  • 22:45 Uhr
  • ran.de/Carolin Blüchel
Article Image Media
© 2017 Getty Images
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Bayerns Chefkaderplaner Michael Reschke gilt als absoluter Transferguru. Seine Erfolgsbilanz beim Rekordmeister liest sich jedoch eher dürftig. Der Druck auf den Chefscout steigt.

München - Der FC Bayern feiert aktuell die Verpflichtung von Jung-Nationalspieler Serge Gnabry als jüngsten Coup von Chefkaderplaner Michael Reschke. 

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Seit 2014 zieht der 59-Jährige bei Transfers die Strippen an der Säbener Straße. Er genießt einen hervorragenden Ruf als "Perlentaucher". Erarbeitet hat er sich diesen in seinen Jahren als Chefscout bei Bayer Leverkusen. Mit Erfolgstransfers von Bernd Leno, Arturo Vidal oder Leihgeschäften von Toni Kroos oder Dani Carvajal stellte Reschke ein ums andere Mal seinen besonderen Riecher für Talente unter Beweis.

Dürftige Transferbilanz

Bei Bayern zehrt der sogenannte "Schattenmann" aber eher von den Meriten vergangener Tage, als mit neuen Erfolgen zu glänzen. Seine Bilanz beim Deutschen Rekordmeister liest sich dürftig: Mehdi Benatia, Douglas Costa, Renato Sanches und Co. schlugen allesamt nicht so ein wie erhofft.

Und für die Königstransfers von Mats Hummels und Robert Lewandowski brauchten die Bayern Reschkes "Perlentaucher"-Fähigkeiten erst gar nicht. Beide spielten bereits bei Borussia Dortmund auf Weltklasse-Niveau. Auch Arturo Vidal war bei seiner Verpflichtung längst ein Star. Xabi Alonso erst recht. Und Juan Bernat galt als Wunschspieler des damaligen Bayern-Trainers Pep Guardiola.

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Reschkes Einkäufe im Überblick

Reschkes Scouting-Philosophie richtet sich sowieso eher nach Talenten, die nicht offensichtlich auf der Hand liegen. Damit lag er in Leverkusen goldrichtig. Bei den Bayern ist dieses Vorgehen laut "Sportbild" aber längst nicht mehr unumstritten – auch wenn es öffentlich keiner zugeben mag. Zu oft lag Reschke in den vergangenen vier Jahren daneben. Beispiele:

Mehdi Benatia: Der Innenverteidiger kam 2014 für 28 Millionen Euro vom AS Rom und wurde zu einem der größten Transferflops in der Vereinsgeschichte. Der Marokkaner ging nach zwei Jahren zunächst auf Leihbasis zu Juventus Turin, jetzt kauften ihn die Italiener heimlich, still und leise für 17 Millionen Euro. Für die Bayern ein Minusgeschäft.

Douglas Costa: Der Brasilianer war kein unbeschriebenes Blatt mehr, als er 2015 für 30 Millionen Euro von Schachtjor Donezk nach München wechselte. Nach einer guten Saison war es das dann aber schon wieder mit der Herrlichkeit. Costa konnte den Erwartungen als potenzieller Ribery-Nachfolger nicht gerecht werden. Spätestens seit der Verpflichtung Gnabrys steht der 26-Jährige vor dem Absprung.

Sinan Kurt: 2014 wurde der damals 18-Jährige von vielen deutschen Topklubs umworben, die Bayern erhielten schließlich für drei Millionen Euro den Zuschlag. Doch Kurt konnte sich nicht im Ansatz durchsetzen. Selbst der Sprung in den Profikader blieb zumeist unerreicht. 2016 verkauften die Bayern den Youngster an Hertha BSC. Für 500.000 Euro. Minusgeschäft.

Renato Sanches: Als frisch gebackener Europameister kam der Portugiese 2016 mit viel Vorschusslorbeeren für 35 Millionen Euro von Benfica Lissabon. Die hohe Ablöse war aber wohl zu viel der Bürde. Der 19-Jährige enttäuschte auf der ganzen Linie. Immerhin erhält Sanches noch eine Chance und versprach: "In der kommenden Saison wird es besser."

Kingsley Coman: Der Franzose schien eigentlich, den Durchbruch geschafft zu haben. 2015 liehen ihn die Bayern für sieben Millionen Euro von Juventus Turin aus. Aufgrund einer Verletztenmisere kam Coman in seiner Debütsaison unter Trainer Pep Guardiola häufig zum Einsatz – und überzeugte. Unter Carlo Ancelotti ging es dann aber einen deutlichen Schritt zurück. Die Bayern haben ihren Glauben an den Flügelflitzer noch nicht aufgegeben und zogen gerade die Kaufoption über 21 Millionen Euro.

Serdar Tasci: Weil die Innenverteidiger Javi Martinez, Mehdi Benatia und Jerome Boateng verletzt waren, verpflichteten die Bayern im Winter 2016 Serdar Tasci auf Leihbasis von Spartak Moskau. Der frühere Stuttgarter kam in der Rückrunde gerade mal zu drei Einsätzen, bereute den Wechsel am Ende selbst. 

Joshua Kimmich: Der 22-Jährige ist der einzige Reschke-Transfer, der wirklich überzeugte. Kimmich wurde seit seiner Zeit bei Bayern 2015 zum Nationalspieler und gilt als möglicher Nachfolger von Philipp Lahm. Nach einer überraschend starken Debütsaison, tat sich Kimmich im Folgejahr unter Trainer Ancelotti jedoch schwer. Über den Status eines Ergänzungsspielers kam er nicht hinaus. Dennoch gilt seine Verpflichtung als Erfolg. Das beweist auch sein aktueller Marktwert von 25 Millionenen (laut Transfermarkt). Die Bayern hatten 2015 nur 8,5 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch legen müssen. 

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Chefscout unter Druck

Für die kommende Saison, die nach den Rücktritten von Philipp Lahm und Xabi Alonso einen Umbruch einläutet, stehen bislang die Hoffenheimer Niklas Süle, Sebastian Rudy sowie der Bremer Gnabry als Neuzugänge fest. Alle drei waren in ihren bisherigen Klubs unumstrittene Leistungsträger. Dass dies jedoch keine Garantie dafür ist, dass sie auch beim Rekordmeister den Durchbruch schaffen, ist den Klubbossen sehr wohl bewusst. Nicht umsonst versprach Präsident Uli Hoeneß die Verpflichtung einer "Granate", etwa ein Kaliber à la Alexis Sanchez, Antoine Griezmann oder Marco Verratti.

Reschke steht dagegen unter Druck wie noch nie. Wenn seine Einkäufe in der kommenden Saison nicht einschlagen, dürfte der 2018 auslaufende Vertrag wohl auch das Ende des Chefkaderplaners in München bedeuten.

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