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Kampf um Max Eberl

Borussia Mönchengladbach gegen den FC Bayern: Es geht um Punkte - und immer noch um Eberl

  • Aktualisiert: 18.03.2017
  • 17:32 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© 2016 Getty Images
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Max Eberl sagt, es gibt kein Angebot des FC Bayern München. Ändert sich das vielleicht am Sonntag? Wenn die beiden Klubs in der Bundesliga aufeinander treffen, wird das Thema wieder auf dem Tisch sein. Aller Dementis zum Trotz. Gibt es dann eine Kehrtwende? Gut möglich.

München/Mönchengladbach – Wer einmal in Mönchengladbach war, durch dieses beschauliche Städtchen am Niederrhein geschlendert ist und dort die Menschen mit ihrer Ruhe und Gelassenheit erlebt hat, der weiß, dass an diesem Ort die Welt noch in Ordnung ist. Alles wirkt sehr familiär. So ist das aber nicht nur in Gladbach selbst, sondern auch beim ansässigen Fußballverein. Bei der Borussia geht es seit der jüngsten Vergangenheit alles ein wenig entspannter zu. Familiär eben. Doch genau diese Ruhe und Gelassenheit an der Hennes-Weisweiler-Allee könnte jetzt empfindlich gestört werden.

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Bayerns Transferpolitik der vergangenen zehn Jahre

Bayern-Präsident Uli Hoeneß will künftig mehr eigene Spieler entwickelt und weniger einkaufen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber, dass die Bayern auch bei zahlreichen Eigengewächsen nicht auf Königstransfers verzichten können.

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  • 18.03.2017
  • 23:09 Uhr

Es ist schon seit vielen Wochen kein Geheimnis mehr, dass "die aus dem Süden" (Rainer Bonhof) großes Interesse an Gladbachs Sportdirektor Max Eberl als Nachfolger für den vor Monaten freiwillig ausgeschiedenen Matthias Sammer haben. Es vergeht fast kein Tag, an dem sich Borussias Verantwortliche nicht zu diesem Thema äußern müssen. Immer wieder versuchen sie unisono, die "Causa Eberl" beiseite zu schieben, sie nicht überzubewerten. "Es nervt nur noch", meinte Bonhof erst kürzlich am Sky-Mikrofon. Doch nun werden sie alle nicht mehr an diesem heiklen Thema vorbeikommen – denn am 25. Spieltag empfängt die Fohlenelf den deutschen Rekordmeister im heimischen Borussia-Park zum direkten Duell. Und auch wenn Eberl selbst auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem Bayern-Spiel zum wiederholten Male klar stellte, dass "es nie ein Angebot der Münchner gab und ich im Sommer Sportdirektor in Mönchengladbach sein werde", reißen die Spekulationen um seine Person einfach nicht ab. Denn auch wenn es tatsächlich bislang kein Angebot der Bayern geben sollte - vielleicht folgt das ja am kommenden Sonntag?

Erstes Treffen wegen Eberl?

Denn laut "kicker" sollen sich die Bosse beider Vereine am Rande dieser Partie zu Gesprächen über die Zukunft von Eberl treffen. Demnach soll besprochen werden, zu welchen Konditionen die Gladbacher ihren Sportdirektor aus dem bis 2020 datierten Vertrag ziehen lassen würden. Und welche Anforderungen hat Eberl eigentlich selbst an die Bayern? Die sollen es durchaus in sich haben. Denn Eberl ist ein Macher, kein – wenn auch gut bezahlter - lustiger Grüßaugust. Der 43-Jährige will gestalten. Nur repräsentieren? Nicht Eberls Ding. Kein Wunder also, dass der Gladbacher Sportdirektor laut "BILD" mehr Kompetenzen beim FC Bayern eingefordert haben soll – wie zuvor angeblich schon Philipp Lahm.

Dabei soll es konkret vor allem um die Kaderplanung gehen. Die macht an der Säbener Straße in München bekanntlich seit einigen Jahren der hoch angesehene Michael Reschke. Nicht als Sport-, sondern als Technischer Direktor. Doch genau diese Aufgabe fordert Eberl offenbar für sich ein. Was wird dann aus Reschke? Es ist kaum zu erwarten, dass die Bayern ihr "Super-Hirn" in Sachen Talentsichtung und Transfers ziehen lassen. An dieser Forderung dürfte bereits Lahm gescheitert sein - sagte er deshalb den Bayern ab? Ähnliches könnte dem deutschen Rekordmeister nun auch mit Eberl passieren.

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Bonhof glaubt an Eberl-Verbleib

Bonhof jedenfalls glaubt, dass Eberl "sehr sicher" in Mönchengladbach bleiben wird. Warum? "Er weiß, was er an Borussia hat, und wir wissen, was wir an ihm haben", so Gladbachs Vize-Präsident in der "Sport Bild". "Alles, was wir hier aufgebaut haben, ist die Arbeit von Max Eberl. Wie es bei Bayern aussehen würde, ist eine ganz andere Sache." Auch Eberl selbst hatte sich in der Vergangenheit immer wieder eher Pro Borussia geäußert, auf seinen bestehenden Vertrag und seine enge Verbundenheit zu dem Verein hingewiesen. Wie nun zuletzt auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Bayern. Der 43-Jährige gilt als sehr integer, als jemand, der zu seinem Wort steht. Sollte er am Ende doch zum FC Bayern wechseln, würde das nicht zu seiner Persönlichkeit passen. Und die Enttäuschung wäre riesengroß – im Klub, aber vor allem bei den Fans.

Was sind die Alternativen? Die Bayern müssten Eberl mit sehr viel Macht ausstatten – zu viel Macht für die beiden Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß? Immerhin könnte der 43-Jährige der mächtigste Manager beim deutschen Rekordmeister seit Hoeneß selbst werden. Und was bieten die Bayern der Borussia? Immerhin läuft Eberls Vertrag noch bis 2020. Rummenigge hatte kürzlich selbst noch eine Ablösesumme ausgeschlossen. Der "kicker" jedenfalls mutmaßt, dass der Posten des Sportdirektors bei den Bayern weiter vakant bleiben könnte, sollten sie sich nicht mit Gladbach und Eberl einigen können. Die Kaderplanung würden dann weiter Reschke, Rummenigge und Hoeneß vorantreiben.

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Gladbach hat die Trümpfe in der Hand

Sollten sie Eberl doch bekommen, werden in Mönchengladbach Steffen Korell – die bisherige linke Hand von Max Eberl – der Noch-Leverkusener Jonas Boldt und Basel-Sportmanager Georg Heitz gehandelt. Es bleibt spannend. Wer gewinnt das Duell um Max Eberl? Die Borussia? Der FC Bayern? Auf dem Rasen werden es wohl standesgemäß die Bayern richten. Aber im Poker um Eberl halten eher die Gladbacher alle Trümpfe in der Hand.

Dominik Hechler


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