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Wiedersehen mit dem Ex-Klub

Christoph Kramer mit Borussia Mönchengladbach auf Erfolgskurs: Zurück zum Glück

  • Aktualisiert: 27.08.2016
  • 17:06 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago/Team 2
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Er ist der teuerste Einkauf in der Gladbacher Vereinsgeschichte. Vor allem aber hat Christoph Kramer mit der Rückkehr zur Borussia offenbar sein fußballerisches Glück wiedergefunden. Zum Auftakt der neuen Saison geht es nun ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub.

Mönchengladbach - Als Christoph Kramer nach seiner Ablösesumme gefragt wird, setzt der Weltmeister einen zielsicheren Konter.

Der Mittelfeldspieler ist mit 15 Millionen Euro der teuerste Einkauf in der Vereinsgeschichte von Borussia Mönchengladbach. Klar kommen da die Nachfragen. Wie geht er damit um? Verspürt er dadurch mehr Druck? Druck, diese Investition unbedingt zurückzahlen zu wollen?

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"Das ist doch schon doppelt wieder drin. Ich habe doch jetzt gar keinen Druck mehr. Da bin ich raus, den Druck könnt ihr mir nicht mehr machen", sagte Kramer nach dem souveränen Einzug der Borussia in die Gruppenphase der Champions League. Und lacht.

In der Tat kann die Borussia nun mit sicheren 30 Millionen Euro Einnahmen durch die Teilnahme an der Königsklasse rechnen. So gesehen hat sich die Rückholaktion tatsächlich schon jetzt gerechnet.

Verlorenes Jahr bei Bayer?

Auch weil es bei Kramer so wirkt, als sei er nie weg gewesen. Nach zwei Jahren als Leihgabe von Bayer Leverkusen war er im Vorjahr zur Werkself zurückgekehrt, fand in der vergangenen Saison aber im System von Trainer Roger Schmidt nie wirklich zur gewohnten Form. Kramer würde selbst wohl nicht von einem verlorenen Jahr sprechen, er war schließlich Stammspieler, absolvierte 44 Pflichtspiele, 42 davon von Beginn an.

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Unter dem Strich steht aber die Erkenntnis, dass dieses bisweilen vogelwilde Spiel der Leverkusener, das intensive Gegenpressing, nicht seins ist. Sein EM-Ticket verlor er im letzten Moment. Vom Weltmeister mit sicherem Platz im DFB-Kader wurde er so binnen zwölf Monaten zum "normalen" Fan der Nationalmannschaft und fieberte vor dem TV mit.

"Vermisse nicht so viel"

Kramer sah das alles relativ entspannt, auch weil er das sportliche Missverständnis mit Leverkusen im Sommer ausräumen konnte. "Ich habe hier alles nochmal ein bisschen besser. In Leverkusen war es neutral bis gut. Hier ist es jetzt sehr gut bis Weltklasse. Von daher vermisse ich nicht so viel", sagte er vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub zum Auftakt der neuen Saison am Samstag (ab 18.30 Uhr).

Wohl auch deshalb kann er die Frage nach dem Speziellen dieses Spiels nicht mehr hören. Der Weltmeister bekam sie schließlich sehr oft gestellt in den vergangenen rund 15 Monaten. Zuerst das Duell mit Gladbach gegen Bayer im Mai 2015, kurz vor seiner Rückkehr. Dann die beiden Spiele in der vergangenen Saison mit Bayer gegen Gladbach. Und nun direkt zum Auftakt wieder mit Gladbach gegen Leverkusen.

"Das habt ihr mich schon so oft gefragt. Es war nicht besonders, als ich mit Gladbach gegen Leverkusen gespielt habe. Es war nicht besonders, als ich mit Leverkusen gespielt habe und es ist auch jetzt nicht besonders", sagte Kramer.

Für die Borussia soll er allerdings wieder so besonders werden, wie er in der Vergangenheit war. Als besonnener und umsichtiger "Quarterback, der immer hinter dem Ball agiert, die Bälle verteilt und aus dem Rückraum das Gegenpressing organisiert" (Trainer Andre Schubert).

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Umsichtiger Quarterback

Kramer ist kein Eins-zu-Eins-Ersatz des zum FC Arsenal gewechselten Granit Xhaka, sein Spiel ist weitaus unauffälliger, dafür aber nicht weniger wichtig. Im Idealfall lenkt er die Balance im Zentrum, stopft dem für ihn so typischen großen Laufaufwand die Lücken und fordert stets den Ball. Kramer zeigt dabei eine Präsenz, die auf den ersten Blick oft nicht zu erkennen ist.

Zurückgekehrt ist er als Antreiber, aber auch als Anführer und Leistungsträger, der Verantwortung übernimmt. In den beiden Play-off-Spielen gegen die Young Boys Bern zeigte er bereits, dass er auf einem sehr guten Weg ist, wieder der Alte zu werden.

Was Kramer auf keinen Fall verlernt hat, ist das seit Jahren rund um den Borussia-Park gepredigte "Von-Spiel-zu-Spiel"-Denken. Dieses tendenzielle Understatement, erst einmal nur von einem einstelligen Tabellenplatz zu sprechen.

"Damit sind wir sehr gut gefahren. Wir können gegen jede Mannschaft gewinnen, müssen gleichzeitig aber auch die Kirche im Dorf lassen", sagte Kramer. Mit ihm und dem sowieso qualitatitv und quantitativ stark bestückten Kader wird den Gladbachern in dieser Saison allerdings durchaus der nächste Schritt zu einer Spitzenmannschaft zugetraut."Wir haben einen großen Ehrgeiz, aber keinen Druck", stellte der 25-Jährige klar.

Er sowieso nicht, schließlich hat er ja eh schon alles doppelt zurückgezahlt.

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