David Alaba: So hart trifft den FC Bayern der Ausfall
- Aktualisiert: 29.04.2015
- 13:24 Uhr
- ran.de / Daniel Fleckenstein
Fast zwei Monate wird David Alaba dem FC Bayern verletzt fehlen. ran.de erklärt, warum der Ausfall zur Unzeit kommt - und welche Folgen dieser für die Mannschaft hat.
München - Wenn vor der Tür von Bayern-Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt Reporter und Fotografen stehen, heißt das meist nichts Gutes. So auch am Mittwoch: David Alaba fuhr vor, verschwand in der Praxis und kam mit der schlimmen Diagnose wieder raus: Innenbandriss, 14 Tage Gips, im Anschluss eine Schiene - insgesamt sieben Wochen Pause.
Ausgerechnet durch ein Foul in einem Freundschaftsspiel, ausgerechnet er und ausgerechnet jetzt! ran.de erklärt, warum den FC Bayern der Ausfall Alabas zur Unzeit erwischt - und welche Folgen dieser hat.
Der variabelste Bayern-Spieler fällt aus
Ob Linksverteidiger, Innenverteidiger, Sechser oder offensiver Flügelspieler - David Alaba ist für Pep Guardiola die Allzweckwaffe schlechthin. Außer Philipp Lahm verfügt der Rekordmeister über keinen Spieler, der so viele Positionen spielen und so konstant seine Leistung abrufen kann.
Gerade für einen Taktik-Fuchs wie Guardiola sind solche Spieler Gold wert. Je nach Gegner und Anforderung konnte der Spanier den Linksfuß variabel einsetzen, auf Ausfälle reagieren oder auch den Kontrahenten überraschen. "Er ist einer der wichtigsten Spieler unserer Mannschaft", gab der Spanier erst neulich zu Protokoll. Diese Komponente wird den Bayern in den kommenden Wochen fehlen. Besonders bitter, da auch Lahm nach eigener Aussage noch nicht bei "100 Prozent" ist.
Der nächste Ausfall zur Crunch-Time
Innenbandriss bei Alaba, Bauchmuskelriss bei Robben und muskuläre Probleme bei Badstuber. Lahm, Thiago, Martinez und Ribery nach teilweise langen Verletzungen noch lange nicht wieder auf absolutem Top-Niveau. Die Sorgenfalten beim FC Bayern, mit Blick auf die Verletztenliste, werden tiefer.
Und das ausgerechnet in der wichtigsten Saison-Phase. Während das nächste Spiel gegen Borussia Dortmund noch allein unter dem Titel "Prestige" verbucht werden kann, wird es vier Tage später im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Leverkusen ernst. Außerdem wartet nur eine Woche später der FC Porto in der Champions League - jeder kleinste Fehler kann jetzt das Aus bedeuten.
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Alabas Freistoß-Künste fehlen
Während sich früher die Stars um die Freistöße "stritten", ist Alaba mittlerweile die Nummer eins bei ruhenden Bällen. Stuttgart, Bremen und Braunschweig mussten in dieser Saison schon leidvoll erfahren, dass der Österreicher sich auch in diesem Bereich enorm verbessert hat.
Eine Waffe, die gerade in der Schlussphase der Saison, in engen Pokal-Spielen, über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Das weiß auch Karl-Heinz Rummenigge, der auf der Homepage des Branchenprimus zugab: "Das tut uns natürlich weh, weil David in einer guten Verfassung war und wichtige Tore erzielt hat mit seinen Freistößen."
Die linke Seite ist gesprengt
David Alaba und Franck Ribery - beim FC Bayern haben sich der Österreicher und der Franzose zum Traum-Duo der vergangenen Jahre entwickelt. Defensiv (fast) ohne Fehler, offensiv mit geballter Fußball-Finesse wirbelten die Beiden durch die Bundesliga und Champions League. Doch nach den Problemen bei Ribery liegt nun Alaba flach.
Zwar kann Juan Bernat, das zeigt die Vergangenheit, Alaba defensiv ersetzen, doch das blinde Verständnis mit Ribery fehlt dem Spanier. Über Jahre hat sich, auch menschlich, die Kombination "Alaba/Ribery" entwickelt - nur verständlich, dass Bernat dies nicht 1:1 auffangen kann.
Fazit
David Alaba fehlt dem FC Bayern an allen Ecken und Enden - und das ausgerechnet in der wichtigsten Phase der Saison. Hinzu kommt, dass weitere Spieler verletzt oder gerade erst wieder im Aufbau sind. Pep Guardiola ist gefordert, sein Team trotz der Probleme auf Titel-Kurs zu halten. Immerhin: Läuft alles nach Plan, wäre Alaba zu den Pokal-Finals wieder fit. Und dann würden Reporter und Fotografen sicher wieder Schlange stehen.