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Schalke hat genug

Donis Avdijaj: Supertalent auf dem Abstellgleis

  • Aktualisiert: 26.07.2017
  • 08:39 Uhr
  • ran.de
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© imago/Eibner
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Donis Avdijaj war vor einigen Jahren ein großes Versprechen mit einer Mega-Ausstiegsklausel. Mit gerade einmal 20 steht er vor einem Neuanfang.

München/Gelsenkirchen - Supertalent. Wahlweise Megatalent. Oder Jungstar. Man kennt ja die Superlative, die dann fällig werden, wenn ein junger Spieler mit guten Leistungen auffällt.

Donis Avdijaj fiel auf. Leider nicht nur durch gute Leistungen.

Da waren zum einen 76 Tore in 69 Spielen für die A- und die B-Jugend. Im Sommer 2014 wartete man in Gelsenkirchen förmlich darauf, dass der Stürmer den Durchbruch schafft. Talente aus der Knappenschmiede haben angesichts heutiger Stars wie Mesut Özil, Manuel Neuer, Julian Draxler oder Benedikt Höwedes einen gewissen Ruf, einen Stempel eines großen Versprechens.

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Mega-Ausstiegsklausel

Junioren-Nationalspieler, Fritz-Walter-Medaille in Bronze, dazu angeblich eine Ausstiegsklausel in Höhe von 48 Millionen Euro. Der neue Özil, wie er in England schon genannt wurde.

Doch der Durchbruch folgte nicht. Was nicht weiter schlimm ist, Avdijaj ist heute gerade einmal 20 Jahre alt.

Zum einen waren da diverse Verletzungen. Aber auch eine Liste mit Verfehlungen. Zu lang für den FC Schalke, der seinem Talent empfohlen hat, seinen sportlichen Werdegang zu sondieren. Heißt: Er soll weg.

Da waren immer wieder die Vorwürfe, seine Disziplin leide, die Arbeitsauffassung reiche nicht. Parallel baute er abseits des Rasens Mist. Zweimal machte er Schlagzeilen. 2014 bei einem Unfall in seinem 150.000 Euro teuren Mercedes. Zwei Jahre später setzte er noch einen drauf, als er eine rote Ampel und dabei fast eine Passantin überfuhr. Anschließend krachte er beim Einparken in zwei Autos, flüchtete und wurde schließlich von der Polizei gestoppt, als er erneut bei Rot über die Ampel fuhr. Vom Klub setzte es eine Abmahnung und eine Geldstrafe.

Skurriles Interview

Hinzu kam ein etwas skurriles Interview, das er 2015 gab, als er an Sturm Graz ausgeliehen war. Unter anderem antwortete er auf die Frage, was er bei einem Gewinn von 15 Millionen Euro machen würde: "Ich würde mir ein Schwimmbad bauen und dann reinspringen und schwimmen. Und mir dann so rundherum Pferde kaufen, die mir dabei zugucken. Und wenn ich dann rausgehe aus dem Geld-Schwimmbad, auf so ein Pferd gehen und wegreiten."

Weiteres Beispiel: Wenn er eine Frau wäre, würde er "gucken, dass ich übertrieben geil bin. Und dann würde ich immer jedem Hoffnung machen, aber keinen an mich ranlassen." Der Spott ließ nicht lange auf sich warten.

Aber: Man kann ihm definitiv zugute halten, dass er der etwas andere Profi ist. Einer, der auch mal etwas anderes sagt als den üblichen PR-Einheitsbrei. Direkt, mit einem vielleicht skurrilen Humor, aber das kommt an im Pott. Ein Liebling der Fans, dem aber offenbar die letzte Portion Ernsthaftigkeit fehlt.

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In der Vorbereitung läuft das Fass über

In der Sommerpause nun schaukelte sich das Problem hoch. Da waren zum einen Auftritte, mit denen der neue Trainer Domenico Tedesco und Manager Christian Heidel nicht einverstanden waren. "Donis stellt seinen Gemütszustand gerne nach Außen dar. Ab und zu muss er in den Spiegel schauen, um sich zu hinterfragen. Trainieren, ohne zu mosern. Dass der Coach nicht so zufrieden mit ihm ist, hat ja Gründe", sagte Heidel der "Bild".

Hinzu kam eine Verspätung Avdijajs, die Tedesco damit bestrafte, dass er seinen Youngster bei einem Testspiel nicht einsetzte.

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Während der Coach es bei einer internen Aufarbeitung belassen wollte, äußerte sich Avdijaj auf Facebook: "Vor dem Spiel gegen Paderborn am Sonnabend war Frühstück um 10.30 und Abfahrt um 11.00 Uhr angesetzt. Da jedenfalls bisher die Teilnahme am Frühstück freiwillig war, bin ich um 10.36 Uhr erschienen. Also 24 Minuten vor Abfahrt. Sollte ich etwas falsch bezüglich der Freiwilligkeit der Einnahme des Frühstücks verstanden haben, so muss ich mich entschuldigen."

Auch das kam bei den Verantwortlichen nicht gut an. Nun soll er also gehen. Diesmal wohl endgültig. Für den 20-Jährigen kann genau das aber auch ein Neuanfang sein.

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