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Dortmunds Taktik: Das Kagawa-Rätsel

  • Aktualisiert: 01.09.2014
  • 15:06 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© imago
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Mit der Verpflichtung von Shinji Kagawa hat BVB-Coach Jürgen Klopp taktische Möglichkeiten en masse. Vor allem in der Offensive sind Spielereien ohne Ende möglich. Für welche entscheidet sich Klopp?

München - Der verlorene Sohn ist zurück: Shinji Kagawa ist nach zwei Jahren Leidenszeit bei Manchester United in den Schoß der Familie Dortmund heimgekehrt. Die Rückkehr des Japaners, der 2011 und 2012 an den beiden Meisterschaften großen Anteil hatte, wurde von den BVB-Fans als wahres Homecoming zelebriert.

Die Euphorie ist riesig, was soll den BVB jetzt noch aufhalten?

Erst wenn die Frage auftaucht, wie Trainer Jürgen Klopp seine Mannschaft aufstellen wird, wird kurz gestutzt. Wie soll die Offensive denn in Dortmund nun aussehen?

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Eine oder zwei Spitzen

Wenn Klopp Kagawa bringt, dann nur auf einer Position - der 10. Schließlich sagte der Coach vor nicht allzu langer Zeit in einer englischen Zeitung noch: "Mir bricht es das Herz, wenn ich sehe, dass er bei Manchester United nur 20 Minuten spielt. Auf dem linken Flügel!" Kagawa sei für das offensive Mittelfeld geschaffen wie kein zweiter, mit dem besten Torriecher, den er je gesehen hat.

Also, Kagawa auf der 10 und wie sieht es drumherum aus? Marco Reus kam gegen Leverkusen auf jener 10 zum Einsatz, hinter den zwei Spitzen Ciro Immobile und Pierre-Emerick Aubameyang. In Augsburg bildete Reus mit Jojic die Halbpositionen hinter dem einzigen Angreifer Aubameyang.

Großkreutz vom Bank-Weltmeister zum Bank-Dortmunder?

Jürgen Klopp variiert, probiert, sucht nach der richtigen Aufstellung - vor allem im taktischen Bereich.

Aber wie soll nun die BVB-Offensive mit Kagawa aussehen? Eine Spitze? Zwei? Reus und Kagawa auf den Halbpoitionen? Wohin mit Mkhitaryan? Und überhaupt, was ist mit Adrian Ramos? Ach ja, und da gibt es auch noch Kuba Blaszczykowski. Und Großkreutz? Vom Bank-Weltmeister zum Bank-Dortmunder? Und was, wenn dann auch noch Nuri Sahin und Ilkay Gündogan wieder zurückkommen?

Fragezeichen über Fragezeichen türmen sich über und in Klopps Kopf auf. Immerhin hat der Coach jetzt in der Nationalmannschaftspause Zeit, die Situation zu analysieren und sich Gedanken zu machen.

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Fixpunkt Viererkette

Wenn Klopp Kagawa als Zehner bringt, stellt sich die Frage, für welches System er sich entscheidet, ob er mit einer oder zwei Spitzen agieren lässt. 4-1-4-1? 4-4-2? 4-3-3? 4-2-3-1?

Klar scheint im Moment nur die Viererabwehrkette. Davor wird es schon wieder schwierig. Ein Sechser? Zwei? Derzeit favorisiert Klopp mit Sebastian Kehl nur einen, ob im 4-4-2 wie gegen Leverkusen oder 4-1-4-1 wie in Augsburg. Gündogan und Sahin sind noch angeschlagen, eine Rückkehr so schnell noch nicht zu erwarten.

Ein Überblick über die Systeme:

4-4-2: Setzt Klopp auf zwei Angreifer, dürfte Kagawa als zentraler Spieler hinter Immobile (oder Ramos) und Aubameyang zum Einsatz kommen. Reus müsste dann wieder auf den Flügel ausweichen, obwohl der Nationalspieler durchklingen hat lassen, dass ihm das Zentrum bevorzugt. Mit Mkhitaryan auf der gegenüberliegenden Seite ist dies eine sehr offensive Ausrichtung. Gerade in der Champions League sehr zu hinterfragen.

4-2-3-1: Vor allem nach der Rückkehr von Sahin und/oder Gündogan und der Offensivpower mit Reus, Kagawa, Mkhitaryan und Aubameyang ein sehr verlässliches System. Aber auch eines zum Rumspielen und Rumspinnen. So wurde auch schon Mkhitaryan als Sechser gehandelt, den freigewordenen Platz auf dem Flügel könnte dann Aubameyang einnehmen und Immobile in die Spitze rücken, wo der Italiener mit Vorlagen ohne Ende gefüttert wird.

4-1-4-1: Die einfachste Variante wäre, Kagawa an Stelle von Milos Jojic zu bringen, mit Reus und Kagawa auf den Halbpositionen, Großkreutz und Mkhitaryan auf den Außen hinter der einzigen Spitze Aubameyang. Aber auch hier ist eine ultraoffensive Variante möglich. Für Großkreutz rückt Aubameyang auf den Flügel und Immobile oder Ramos nehmen die vorderste Sturmspitze ein.

Den Taktikspielereien ist in Dortmund nach der Kagawa-Verpflichtung kein Einhalt geboten. Und vielleicht zaubert Jürgen Klopp noch eine ganz andere Variante aus dem Hut und überrascht mit einer Dreierkette in der Abwehr a la Pep Guardiola.

Nur eines wird er nicht machen: Kagawa auf den linken Flügel schicken. Sonst bricht er sich selbst das Herz.


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