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FC Bayern: Ein Jahr Verletzungs-Seuche und trotzdem lacht Martinez wieder

  • Aktualisiert: 31.07.2015
  • 23:06 Uhr
  • ran.de
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© imago/Lackovic
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Knapp ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss im Supercup leidet Javi Martinez immer noch an den Folgen. Pep Guardiola vermisst ihn schmerzlicht - und trotzdem lacht der Geschundene wieder.

München - Er war mittendrin im Spiel, ging komplett mit, lachte immer wieder. Javi Martinez war die Freude anzumerken. Zwar leitete er nur als Schiedsrichter einen kleinen Kick zwischen Fans und seinen Mitspielern auf dem Sponsorenevent des FC Bayern in Peking, der Spaß war ihm aber nicht zu nehmen.

Martinez hatte Spaße - mit bandagiertem linken Knie an der Seitenlinie, unfähig selbst zu kicken.

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Das linke Knie von Martinez: völlig zerstört

Am Samstag geht es für Martinez' Bayern im Supercup gegen Pokalsieger VfL Wolfsburg (ab 20 Uhr im Liveticker auf ran.de) um den ersten offiziellen Titel der Saison. Allerdings nicht für ihn. Martinez wird auf die Reise nach Wolfsburg verzichten müssen.

Er leidet immer noch an den Nachwirkungen seines Kreuzbandrisses aus der Vorsaison. 352 Tage ist das her. Beim Supercup. In Dortmund zerstörte er sich damals das linke Knie: Kreuzband, Außenband, Meniskus – alles kaputt.

Guardiola: Gesundheit ist das Wichtigste

Langsam tastete er sich zurück, gab Ende April sein Comeback, mit zwei Einsätzen über 62 und drei Minuten. Nun der erneute Rückschlag. Das verletzte Knie macht nicht mit. Genauer gesagt: die Patellasehne.

Trainer Pep Guardiola will nichts übereilen. "Es ist nicht das Wichtigste, zu welchem Spiel er zurückkommen wird, das Wichtigste ist seine Gesundheit", sagt der Coach. Auch der Saisonstart am 14. August gegen den HSV ist in Gefahr.

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Guardiola vermisst Martinez

Guardiola hat offenbar aus der Situation um Thiago Alcantara gelernt, der mehrmals zu früh ins Training eingestiegen war. "Javi hatte eine große, große Verletzung. Wenn er erst im Oktober zurückkehrt, ist es okay", führt der Trainer aus.

Dabei spielt Martinez in Guardiolas Planung eine gewichtige Rolle. Nicht umsonst sagte er zu Beginn der Vorbereitung: "Ich habe ihn im letzten Jahr sehr vermisst."

Der Defensivspezialist galt zum Zeitpunkt seiner Verletzung als Fixpunkt in Pep Guardiolas neuem Defensivsystem. Aus der Mitte der Dreierkette sollte der 1,90-Meter-Hüne die Angriffe der Münchner einleiten.

Überragend in der Abwehr und auf der Sechs

Bei Peps Experiment im DFB-Pokalfinale zweieinhalb Monate vor seinem Kreuzbandriss hatte er vollends überzeugt, eines seiner besten Spiele im Bayern-Trikot überhaupt gemacht. 

Und das will etwas heißen, nachdem er in der Vorsaison gemeinsam mit Bastian Schweinsteiger auf der Doppel-Sechs die Bayern noch zum Champions-League-Triumph geführt hatte.

Guardiola plant mit Dreierkette

Auch für die neue Saison scheint Guardiola mit einer Dreierkette zu planen. In den Vorbereitungsspielen in China gegen Valencia und Inter Mailand ließ er Jerome Boateng, Medhi Benatia und David Alaba in dieser Form auflaufen. Notkauf Benatia - der Marokkaner wurde nach der Verletzung von Martinez verpflichtet - in der Mitte, als Vertreter von Martinez.

Während der Vorbereitung ließ Guardiola vielsagend durchblicken, was er vor hat, als er Martinez zu seinen Abwehrspielern zählte.

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Martinez: "Angst, nicht mehr der Alte zu werden"

Nun muss sich Martinez wieder gedulden. Obwohl er stets mit einem Lächeln das Trainingsgelände des FC Bayern betritt, ist das Warten für den ehrgeizigen Spanier ein großes Problem. Schließlich ließ er während seiner langen Pause durchblicken, dass ihm die Verletzung sehr zu schaffen machte. "Ich habe Angst, dass ich nicht mehr der Alte werde, dass ich nie wieder so spielen werde, wie ich es einst konnte", sagte er im Dezember.

"Man fühlt sich wie ein Invalide, weil du nichts machen kannst. Du verbringst den Tag zu Hause mit einer Maschine, die dir deine Knie streckt", beschrieb er seinen Gemütszustand: "Man fühlt sich weder als Fußballer, noch als was anderes."

Ein Jahr nach dem schicksalhaften Tag in Dortmund kann er wieder lachen, sich als Fußballer fühlen. Auch wenn er nur Schiedsrichter ist. Auch wenn er sich noch gedulden muss.


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