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Support bei Jagd auf die Torjäger-Kanone

FC-Bayern-Kritik von Lewandowski und Berater: Was bedeutet der öffentliche Angriff?

  • Aktualisiert: 20.06.2017
  • 23:00 Uhr
  • ran.de / Victoria Kunzmann
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© 2017 Getty Images
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Erst kritisierte Torjäger Robert Lewandowski den FC Bayern, bemängelte die fehlende Rückendeckung. Nun legte sein Berater nach. Bei früheren Transfers des Stürmers setzten er und seine Berater die Vereine durch öffentliche Statements unter Druck. Was steckt aktuell hinter dem Angriff?

München – Pierre-Emerick Aubameyang statt Robert Lewandowski. Am 34. Spieltag überholte der BVB-Star den Bayern-Stürmer durch einen Doppelpack in der Bundesliga-Torschützenliste und gewann die Torjägerkanone. Wochen später holte Lewandowski zum Rundumschlag aus.

Nicht gegen sich, sondern vor allem gegen seinen Verein. "Es tut jetzt nicht mehr weh. Aber direkt danach hat es das. Vielleicht, weil ich nicht ganz zufrieden war, wie meine Mannschaft mich unterstützt hat. Direkt nach dem letzten Spiel war ich wütend. Ich war enttäuscht von meinem Team."

Der Berater des Polen, Maik Barthel, legte im "kicker" noch einen drauf. "Er war so enttäuscht, wie ich ihn noch nie erlebt habe." Der Stürmer und sein Berater bemängelten, das Team habe sich zu wenig darauf fokussiert, dass Lewandowski die Torjägerkanone gewinnt. "Wie mir Robert erzählt hat, gab es keinen Appell des Trainers, Robert im letzten Spiel zu unterstützen, um Torschützenkönig zu werden."

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Öffentliche Statements bei Posen und beim BVB

Lewandowskis Ex-Klubs dürfte das Verhalten kaum wundern. Bereits 2009 nutzte der Pole die Medien als öffentliches Druckmittel, um einen Wechsel zu Borussia Dortmund zu forcieren. Sein Verein wollte den Leistungsträger nicht abgeben, erst recht nicht zu der vom BVB gebotenen Summe von fünf Millionen Euro. Lewandowski äußerte sich in der polnischen Zeitung "Fact" zu seinen Plänen.

"Ich will und muss mich weiterentwickeln. Es ist Zeit, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen. Meine Entscheidung ist gefallen. Ich will Lech im Sommer verlassen und die konkrete Offerte von Borussia Dortmund wahrnehmen."

Nachdem sich der Pole in Dortmund zum Torjäger entwickelt hatte, sah der FC Bayern seine Chance. Laut Informationen des "Spiegel" gab es bereits 2012 ersten Kontakt zwischen Lewandowski und dem deutschen Rekordmeister. 2013 sollte es dann endlich soweit sein. "Wir sind uns mit einem Verein einig und haben vor, diesen Sommer zu wechseln. Alle Forderungen an den BVB werden erfüllt", sagte Lewandowski-Berater Barthel damals in der "Sportbild". 

Durch die öffentliche Ankündigung wurde den Dortmundern die Pistole auf die Brust gesetzt. Der BVB musste um Lewandowski kämpfen. "Es wäre doch fahrlässig, wenn wir nicht versuchen würden, uns weiter um den wohl besten Stürmer Europas zu bemühen", war Hans-Joachim Watzkes Reaktion in der "Bild". 

Statt Lewandowski verpflichtete der FC Bayern Mario Götze. Den Stürmer zog es ein Jahr später ablösefrei nach München. Worst-Case-Szenario für den BVB. Doch auch Lewandowskis Berater hätten bei einer hohen Ablösesumme ordentlich mitkassiert. 

Mehr Anerkennung - und mehr Gehalt?

Was steckt aktuell hinter der Provokation? Zweifelsohne: Robert Lewandowski ist ein ehrgeiziger Fußballprofi, der auch für den dritten Gewinn der Torjägerkanone (nach 2013/14 beim BVB und 2015/16 beim FC Bayern) alles in die Waagschale wirft. Der 28-Jährige nimmt selbst im Münchner Starensemble eine besondere Rolle ein und ist mit rund 15 Millionen Euro Bestverdiener. 

Zwei Szenarien sind denkbar. Als er 2014 nach München wechselte, kam er, um Titel zu gewinnen. Der Champions-League-Sieg mit den Bayern fehlt ihm. Er fordert Mitspieler, die mit ihm den Titel holen – und sein Standing verbessern. Neben der öffentlich geforderten Anerkennung ist dies vermutlich auch eine noch bessere Bezahlung. 

Lewandowskis Wunsch, irgendwann einmal bei Real Madrid zu spielen, ist bekannt. Florentino Perez positionierte sich zwar klar gegen einen Abgang von Cristiano Ronaldo, fügte allerdings hinzu: "Bis zum 31. August kann sich das Leben verändern." Der Pole könnte zum ernsthaften Kandidaten bei den Real-Bossen werden.

Der FC Bayern würde den Torjäger wohl nicht widerstandslos ziehen lassen, sondern alles dafür tun, dass der Pole dem Verein erhalten bleibt. Dafür müsste der FC Bayern ihm wohl mehr Gehalt bieten. Doch vor allem ein Wechsel zu Real Madrid, dem einzigen Klub, der für Lewandowski derzeit in Frage kommt, würde sich wohl auch für dessen Berater finanziell lohnen. 

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