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Fünf Gründe für den Wolfsburger Höhenflug

  • Aktualisiert: 03.03.2015
  • 12:39 Uhr
  • ran.de / Christoph Gailer
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© 2015 Getty Images
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Beim VfL Wolfsburg läuft es nach dem Todesdrama um Junior Malanda sportlich überragend. Dabei spielen die Auswirkungen der Tragödie um den Belgier, Ex-Trainer Felix Magath und der VW-Konzern eine wichtige Rolle. ran.de erklärt die fünf Gründe für den Höhenflug.

München - 2, 0, 1, 4, 2, 2. Diese Zahlenreihe ist kein Code, keine Postleitzahl, keine Telefonnummer. Vielmehr handelt es sich dabei um den Tore-Nachweis von Wolfsburgs Stürmer Bas Dost im Jahr 2015.

Der Niederländer lässt es seit Januar in der Bundesliga so richtig krachen und die Niedersachsen somit von der ersten Champions-League-Teilnahme seit 2009 träumen. Zehn Punkte beträgt mittlerweile der Vorsprung auf Platz 3 (Tabelle der Bundesliga). Der Traum ist also keinesfalls unrealistisch. Erst recht, wenn Dost vor dem Tor so eiskalt bleibt. Für seine elf Rückrundentreffer benötigte er nur 16 Torschüsse.

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"Malanda ist immer präsent"

Das alles hört sich wunderbar, fast märchenhaft an. Doch das Jahr begann für den VfL Wolfsburg überhaupt nicht wunderbar, schon gar nicht märchenhaft, sondern einfach nur unfassbar tragisch.

Am 10. Januar überschattete der Unfalltod von Junior Malanda die Vorbereitungen der Wölfe auf das Trainingslager in Südafrika. "Wir haben diese traurigen Tage zusammen erlebt", sagte Manager Klaus Allofs der "Sport Bild", "es kann schon sein, dass uns diese Zeit emotional noch mehr zusammengeschweißt hat". Und: "Junior ist immer präsent bei uns, wir haben ihn immer dabei."

Neben Allofs sorgte vor allem Trainer Dieter Hecking dafür, dass die Mannschaft das Trauma zumindest insofern verarbeitet hat. "Jeder hat gespürt, dass man auch in traurigen Momenten eine Aufbruchsstimmung erzeugen kann", sagte Allofs. Dies zeigte sich vor allem in Drucksituationen, wie dem 2:3-Pausenrückstand in Bremen. "Der Trainer ist in der Pause ganz ruhig geblieben. Und hat uns dadurch dazu gebracht, weiter an den Sieg zu glauben", erklärte der spätere Doppeltorschütze Dost über Heckings Halbzeitansprache. Am Ende siegten die Wolfsburger noch mit 5:3 und nehmen nun dadurch unaufhaltsam Kurs in Richtung Königsklasse.

Klares Ziel

Das große Ziel wird deshalb auch gar nicht mehr groß verschwiegen oder umschrieben rund um die Volkswagen-Arena. "Wir reden nicht von Titeln, aber wir haben die Qualität, auf jede Spielsituation zu reagieren. Und wenn das so bleibt, dann werden wir auch die Champions League schaffen", sagte Allofs selbstbewusst.

Sein Trainer Hecking schlägt in dieselbe Kerbe. "Real Madrid, Bayern München - mit diesen Mannschaften wollen wir uns messen", sagte etwa VfL-Trainer Dieter Hecking vor dem Duell mit dem deutschen Rekordmeister, der im Anschluss mit 4:1 vom Platz gefegt wurde.

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Magaths Anteil am aktuellen Erfolg

Das Spektakel gegen die Münchner erinnerte an Wolfsburgs letzten großen Coup. Im April 2009 fertigten die Wölfe den FCB mit dem damaligen Trainer Jürgen Klinsmann auf dem Weg zum Meistertitel mit 5:1 ab. Auf der VfL-Trainerbank saß damals Felix Magath, der für seine knallharte Gangart und zahlreiche Transfers bekannt war.

Nach seiner zweiten Amtszeit in Wolfsburg, die im Oktober 2012 zu Ende ging, wurde über den einstigen Meistermacher ein verheerendes Urteil gefällt. Vor allem die zahlreichen Transfers waren Kritikern ein Dorn im Auge.

Doch da tut ein zweiter Blick ganz gut. Begutachtet man nämlich die aktuelle Stammelf, sieht man sieben Spieler, die von Magath geholt wurden: Diego Benaglio, Robin Knoche, Naldo, Ricardo Rodriguez, Maximilian Arnold, Vierinha und Torjäger Bas Dost. Diese glorreichen Sieben bilden derzeit das Rückgrat der Erfolgself, die von Manager Allofs mit Topspieler ergänzt wurde.

Finanzkraft dank VW

Der frühere Macher von Werder Bremen setzte mit den Transfers von Kevin De Bruyne und Andre Schürrle im Winter 2014 bzw. 2015 kostspielige Ausrufezeichen. Der Belgier soll 22 Millionen Euro Ablöse gekostet haben, Schürrle sogar noch zehn Millionen mehr – kein Problem. Durch den VW-Konzern im Hintergrund scheint Geld kaum noch eine Rolle zu spielen in Wolfsburg. Und so verwundert es nicht, dass ein Ausnahmespieler wie De Bruyne offen darüber nachdenkt, seinen Vertrag vorzeitig zu verlängern.

"Momentan fühle ich mich in Wolfsburg sehr wohl, es läuft sportlich. Ich kann mir auch eine Vertragsverlängerung vorstellen", sagte der belgische Nationalspieler der "Sport Bild". Denn auch er weiß mittlerweile: Beim VfL kann man nicht nur sehr gut verdienen, sondern auch sportlich hohe Ziele erreichen. Die diesjährige Teilnahme an der Europa League soll sowieso nur eine Zwischenstation sein.

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Ausrichtung für die Königsklasse

Durch die finanziellen Möglichkeiten kann das Ziel nur die Champions League sein. So sieht es auch Ex-Coach Magath. "Durch die Finanzkraft, die in diesem Verein steckt, muss er ja auch irgendwann oben eine gute Rolle spielen", sagte Magath bei "Sport1": "Eigentlich gehört der VfL regelmäßig in die Champions League."

Dass der Kader drei Wettbewerbe erfolgreich bestreiten kann, sieht man an der aktuellen Saison. In der Liga sind die Wölfe auf Platz zwei, in der Europa League wartet im Achtelfinale Inter Mailand und im DFB-Pokal geht es bei RB Leipzig um das Erreichen des Viertelfinals.

Selbst wenn Hecking in englischen Wochen rotiert und Spielern wie Schürrle in Bremen schont, gibt es keinen Leistungsabfall. Einer starken Bank mit arrivierten Spielern wie Marcel Schäfer, Timm Klose oder Daniel Caligiuri sei Dank. So dürfte es unweigerlich bald eine andere Zahlreihe geben. 3, 2, 1. Champions League.


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