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Heidel: England eine Gefahr für deutsche Mittelklasse-Klubs

  • Aktualisiert: 04.07.2015
  • 14:48 Uhr
  • SID
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© SID-SID-FIROfiro Sportphoto
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Die zusätzlichen Erlöse für Englands Klubs aus den TV-Geldern sind aus Sicht von Mainz-Manager Christian Heidel eine Bedrohung für deutschen Klubs.

Berlin - Die zusätzlichen Millionen für Englands Profi-Klubs aus dem neuen TV-Vertrag der Premier League stellen aus Sicht von Manager Christian Heidel von Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 eine Bedrohung besonders auch für die zweite Reihe der deutschen Vereine dar. "Die neue Situation betrifft vor allem die Klubs aus der Mitte und dem unteren Bereich der Bundesliga. England ist unsere neue Konkurrenz. Die Klubs dort zahlen ihre Gehälter pro Woche, wir pro Monat - aber die Beträge sind die gleichen", sagte der 52-Jährige im Interview mit der Tageszeitung Die Welt.

Als Beleg für seine These wertet Heidel den Elf-Millionen-Transfer des bisherigen FSV-Profis Shinji Okazaki zu Leicester City: "Ein Klub wie Leicester ist nun in der Lage, den besten Spieler von Mainz zu verpflichten. Okazaki wird demnächst 30, hat nur noch ein Jahr Vertrag, und der Klub ist trotzdem dazu bereit, eine Ablöse im zweistelligen Millionenbereich zu bezahlen."

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Heidel: Müssen uns das Geld holen

In England spült der neue TV-Vertrag für die Premier League über drei Jahre rund 9,5 Milliarden Euro oder gut 3,2 Milliarden Euro jährlich in die Kassen der Klubs. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hingegen plant für die Saison 2016/17 mit Einnahmen in Höhe von 835 Millionen Euro.

Für Heidel müssen Klubs hinter den etablierten Europacup-Teilnehmern aus dem Wettbewerbsnachteil das Bestmögliche machen: "Die englischen Klubs haben Geld im Überfluss, also müssen wir es uns holen und versuchen, trotzdem wettbewerbsfähig zu bleiben", beschrieb der nach 23 Jahren in Mainz dienstälteste Bundesliga-Manager sein Credo. 

Heidel: "Aus Okazaki wird ein neue Rasenplatz"

Dazu gehört neben der Reinvestition von Ablösesummen in neue Spieler auch der Ausbau der eigenen Infrastruktur: "Aus Shinji Okazaki wird jetzt ein neuer Rasenplatz. Aus dem normalen Etat war das nicht machbar", erklärte Heidel.

Die perspektivische Verwendung der Einnahmen ist für Mainz laut Heidel jedoch nur einer von mehreren Gründen für gewisse Stagnationserscheinungen beim sportlichen Ergebnis: "Wer glaubt, hier regelmäßig um die internationalen Plätze mitspielen zu können, kennt das Geschäft nicht. Mannschaft und Trainer kosten zusammen 25 Millionen, das kosten bei anderen Vereinen zwei Spieler. Aber wo sollen wir uns noch steigern? Unser Stadion ist fast immer voll, die Banden sind belegt, und einen Sponsor zu finden, der das Zehnfache zahlt, ist höchst unwahrscheinlich."


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