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Nach Aufsteig beim FC Bayern nur noch Ersatz

Joshua Kimmich: Sein Problem heißt Carlo Ancelotti

  • Aktualisiert: 13.03.2017
  • 18:11 Uhr
  • ran.de / Carolin Blüchel
Article Image Media
© imago/MIS
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Vor einem Jahr galt Joshua Kimmich beim FC Bayern München als neuer Shootingstar. Heute ist der 22-Jährige hauptsächlich Bankdrücker - und hat davon die Nase voll.

München - Um es beim FC Bayern München zu schaffen, braucht ein junger Spieler Talent, Geduld, etwas Glück und einen wohlwollenden Trainer. In der vergangenen Saison traf auf Joshua Kimmich all das zu.

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Durch das Verletzungspech der Teamkollegen rutschte der Youngster in der Rückrunde der Saison 2015/16 in die Startelf, bestritt beinahe jedes Spiel. Der damalige Bayern-Trainer Pep Guardiola machte das "Projekt Kimmich" zu seiner ganz eigenen Erfolgsstory. Im Sommer glänzte Kimmich dann auch in der Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich.

Bankdrücker Kimmich schiebt Frust

In die akutelle Bundesliga-Saison startete der 22-Jährige daher mit großen Erwartungen. Die wurden bislang jäh enttäuscht. Trainer Carlo Ancelotti lässt den Shootingstar des vergangenen Jahres größtenteils auf der Bank schmoren. 2017 reichte es erst zweimal für die Startelf. Beim 3:0-Sieg der Bayern gegen Eintracht Frankfurt saß Kimmich bereits zum sechsten Mal 90 Minuten lang auf der Bank.

Der Frust ist dementsprechend groß. "Es spielt keine Rolle, ob ich das verstehe oder nicht. Aber ich bin darüber nicht glücklich. Das ist nicht zufriedenstellend und auch nicht mein Anspruch", poltert Kimmich. "Der Trainer weiß, dass ich auf der Sechs und rechts hinten spielen kann - und auch in der Innenverteidigung. Von dem her hat er viele Optionen mich einzusetzen." Er tut es nur nicht. 

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Ancelotti setzt auf Oldies

Auf der rechten Seite gibt Ancelotti lieber dem 31-jährigen Rafinha den Vorzug, wenn Stammkraft Philipp Lahm ausfällt oder geschont werden soll. Auch das defensive Mittelfeld ist mit Xabi Alonso, Arturo Vidal und Thiago überbesetzt. In der Innenverteidigung ist auch kein Platz.

Der Erfolg gibt dem Trainer Recht. Und genau das ist Kimmichs Problem. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus weist darauf hin, dass Ancelotti - anders als Vorgänger Guardiola - nicht unbedingt als Förderer junger Spieler gilt. "Als Trainer hat er auf seinen Stationen immer auch gerne auf reifere Spieler gesetzt. Das ist italienische Schule", sagt der Serie-A-Kenner im "kicker".

Auch Coman und Sanches in der Warteschleife

Tatsächlich leiden auch andere Youngster unter Ancelottis Philosophie. Beispiel Nummer eins: Kingsley Coman. Unter Guardiola noch Erfolgsträger kommt der Rechtsaußen beim Italiener kaum zum Zug. Nach einer Sprunggelenksverletzung im Dezember stand Coman ein einziges Mal in der Startelf. Ansonsten gab es höchstens Kurzeinsätze für den Franzosen.

Beispiel Nummer zwei: Renato Sanches. Als frischgebackener Europameister kam der Portugiese im Sommer mit großen Ambitionen nach München. Die in ihn gesetzten Hoffnungen kann der 19-Jährige bislang nicht annähernd erfüllen. Der Trainer schenkt ihm allerdings auch nicht das Vertrauen. Vier Startelfeinsätze stehen zu Buche. 

Selbst die arrivierten Teamkollegen erkennen das Dilemma. So sagt beispielsweise Vidal nach dem Frankfurt-Spiel: "Wir haben hier sehr gute junge Spieler wie Jo und Renato, die Minuten brauchen, um sich weiterzuentwickeln." 

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Neue Konkurrenz schon im Anflug

Ob sich die Situation für Kimmich in der kommenden Saison ändert, ist fraglich. Zwar hängen direkte Konkurrenten wie Lahm und Alonso ihr Fußballschuhe im Sommer an den Nagel. Mit dem Hoffenheimer Sebastian Rudy kommt jedoch gleich ein Neuer.

Auch das angebliche Werben der Bayern um Rechtsverteidiger Nelson Semedo von Benfica Lissabon lässt nicht unbedingt darauf schließen, dass Kimmich plötzlich zu Ancelottis erster Wahl aufsteigt.

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ManCity und Leipzig zeigen Interesse

Einer beobachtet das Geschehen in München mit Argusaugen: Pep Guardiola. Kimmichs "Entdecker" will dem "Mirror" zufolge seinen Zögling zu Manchester City locken. Auch eine hohe Ablöse, die der 22-Jährige angesichts seines bis 2020 laufenden Vertrags kosten würde, solle die "Citizens" nicht abschrecken.

Und auch Kimmichs Ex-Klub RB Leipzig riecht Lunte. Sportdirektor Ralf Rangnick sagt im "Sport 1 Doppelpass", ihm gefalle die Idee einer Verpflichtung. "Aber ob es realistisch wäre, hängt ja erst einmal davon ab, ob Kimmich sich so was überhaupt vorstellen könnte. Und zweitens, ob Bayern so etwas überhaupt machen würde."

Der Verein will den Nationalspieler behalten. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge spricht sich zuletzt deutlich für Kimmich als Lahm-Nachfolger aus. Soweit die Theorie. In der Praxis braucht der Youngster dafür aber einen wohlwollenden Trainer.

Carolin Blüchel

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