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Vom Abstiegskandidaten auf Rang sieben

Kurs auf die Europa League: Das macht Werder Bremen so stark

  • Aktualisiert: 29.04.2017
  • 12:41 Uhr
  • ran.de / Victoria Kunzmann
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© 2017 Getty Images
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Vor zwei Monaten ging die Abstiegsangst in Bremen umher, nun dürfen Fans und der Verein von Europa träumen. Neben Torgarant Max Kruse ist auch Trainer Alexander Nouri für den Aufschwung verantwortlich. 

Bremen – Zehn Spiele, acht Siege, zwei Unentschieden. 26 von 30 möglichen Punkten, dazu 26 Tore.

Die Wende des SV Werder begann in Mainz: Am 21. Bundesliga-Spieltag gewann Bremen 2:0. Zum damaligen Zeitpunkt stand der Nordklub auf dem 16. Tabellenplatz.

Das Team von Trainer Alexander Nouri legte in den vergangenen zwei Monaten eine furiose Aufholjagd hin. Hinter dem Werder-Erfolg stecken harte Arbeit und eine kluge Taktik von Trainer und Geschäftsführer. ran.de nennt fünf Gründe, weshalb sich die Hanseaten erfolgreich nach oben gebissen haben.

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Transferpolitik: Frank Baumanns Zugänge zahlen sich aus

Thomas Eichins Nachfolger wurde vergangenen Sommer in der Liga belächelt. Keine Erfahrung als Sportchef, doch Baumann hat den viel beschworenen "Stallgeruch". Aus diesem Grund wusste der 41-Jährige, welche Spielertypen zu Werder passen. 24 Millionen Euro, die durch die Abgänge von Jannik Vestergaard und Anthony Ujah eingenommen wurden, investierte er in sechs neue Spieler - und Baumann hatte den richtigen Riecher.

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Während Serge Gnabry den Verein in der Hinrunde über Wasser hielt, blühen Spieler wie Florian Kainz oder Niklas Moisander in der Rückrunde auf. "Florian hat schon im Training viele Argumente, ihn aufzustellen, jetzt hat er sich für Vertrauen und Geduld belohnt", resümierte der Coach kürzlich. Beide gelten im System Nouri als gesetzt. 

Der in der Hinserie verletzte Max Kruse erweist sich nun als Torgarant. Thomas Delaney kam im Winter nach Bremen und schlug sofort ein: Gegen Freiburg gelang dem flexiblen Mittelfeldmann ein Dreierpack. 

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Statt sofortigem Trainerwechsel: Werder setzt auf Konstanz

Am 18. September wurde Alexander Nouri zum Cheftrainer befördert, nachdem Viktor Skripnik nach dem dritten Spieltag der Saison 2016/17 entlassen wurde, damals mit Werder auf dem letzten Tabellenplatz. 

Die sofortige Wende schaffte Nouri nicht: Bremens Leistung glich einer Berg- und Talfahrt, nach dem 17. Spieltag stand die Mannschaft immerhin auf Rang 15 mit drei Punkten Abstand auf den Relegationsplatz.

Die Vereinsführung hielt an dem Bundesliga-Neuling fest, gab ihm Zeit. Immer wieder kursierten Gerüchte um eine Verpflichtung von Bruno Labbadia, Werder beharrte auf dem 37-Jährigen. Nouri dankte: Im Winter dünnte er den Kader aus, veranlasste, dass Fallou Daigne nach Metz verliehen und Sambou Yatabare in die Reserve abgeschoben wurden. Aus seiner Mannschaft formte er eine erweiterte Stammelf, die sich einspielte. 

Defensive Stabilität: Von der Schießbude zum "Wiedwall"

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In der Rückrundentabelle belegt Werder hinter dem FC Bayern den zweiten Platz. Auffällig: Die Bremer ließen lediglich 15 Gegentore zu, auch hier Platz zwei hinter den Bayern. Mit 36 Gegentoren waren die Hanseaten nach Ende der Hinrunde die Schießbude der Liga.

Ende des Jahres war Felix Wiedwald angezählt, wurde mehrfach von Jaroslav Drobny ersetzt. Alexander Nouri entschied sich für Wiedwald. Das Eigengewächs wurde mutiger, leitete häufiger durch einen Abwurf eine Offensivaktion seines Teams ein. Die Fans feiern ihren "Wiedwall" spätestens, nachdem er einen Elfmeter von Ömer Toprak in der Nachspielzeit der Partie gegen Leverkusen hielt und Werder vor einer Niederlage bewahrte. "Was ich im letzten halben Jahr mitmachen musste, machen viele Spieler in ihrer ganzen Karriere nicht mit", sagte Wiedwald Anfang März in der "Bild". 

Nicht nur er macht Werders neu gewonnene Abwehr-Stabilität aus: Vor ihm hat sich eine kompakt stehende Dreierkette – aus Milos Veljkovic, Lamine Sane und Niklas Moisander – gefunden. Wird Sane durch Caldirola ersetzt, rückt Moisander in die Innenverteidigung. Die Abstimmung unter den drei Abwehrspielern funktioniert intuitiver als in der Hinrunde. Die Verteidiger stehen kompakt, dichten die Räume effektiver ab. Weniger Gegentore sind das Resultat.

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Max Kruse etabliert sich als Werder-Torjäger

Das fing ja gut an: Bremen schnappte sich vergangenen Sommer den in Wolfsburg ausgemusterten Max Kruse. In der ersten Pokalrunde zog sich der ehemalige Nationalspieler eine Verletzung am Außenband zu und fiel bis November aus.

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Max Kruse arbeitete seitdem hart für den Erfolg: 13 Saisontore – so viele Treffer gelangen ihm noch nie in einer Bundesliga-Saison. Gegen Ingolstadt schnürte der 29-Jährige einen Viererpack. Das schaffte seit Frank Neubarth im Jahr 1986 kein Werder-Spieler mehr.

Kruse gibt sich bescheiden: "Ich will mich nicht aus der Mannschaft herausheben. Ich versuche Woche für Woche meine Leistung zu bringen und arbeite hart an mir", sagte er bei "bundesliga.de". Der gezähmte Skandalspieler ist Torjäger und Assistgeber, an 15 Tore in den vergangenen sieben Spielen hat er einen Anteil.

Mannschaft und Fans: Werders Geschlossenheit

In Bremen sind Fans, Mannschaft und Verein gleichermaßen am Erfolg beteiligt. "Wir treten als Einheit auf. Und dieser Zusammenhalt macht uns stark", sagte etwa Zlatko Junuzovic nach dem Derby-Sieg gegen den Hamburger SV.

Spieler wie Clemens Fritz oder Claudio Pizarro spielen für den Teamgeist eine entscheidendere Rolle als auf dem Platz, wie Baumann und Nouri häufiger betonen. "Einen Spieler wie Claudio in den eigenen Reihen zuhaben, als Vorbild für andere Spieler, ist durchaus interessant", sagte Baumann Anfang April bei "Sky".

Die Euphorie in Bremen ist groß. Europa League statt Abstiegskampf? "Die Fans dürfen träumen", sagte Alexander Nouri nach dem 2:1 gegen den HSV. So unwahrscheinlich ist dieses Szenario nicht mehr.

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