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Nach der Gala: Wolfsburg mausert sich zum Bayern-Rivalen

  • Aktualisiert: 31.01.2015
  • 14:44 Uhr
  • SID
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© getty
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Nach der 4:1-Gala gegen München scheint der VfL Wolfsburg Bayerns neuer Dauerrivale zu sein. Mit dem bevorstehenden 30-Millionen-Euro-Transfer von Andre Schürrle unterstreicht der Klub diese Ambition.

Wolfsburg - Am Tag nach dem großen Sieg war das breite Grinsen der stolzen Bayern-Bezwinger auch im dichten Schneetreiben nicht zu übersehen. Das nasskalte Wetter beim Auslaufen schien vor allem Dieter Hecking überhaupt nicht zu stören. Die famose 4:1 (2:0)-Gala der Wolfsburger im Bundesliga-Spitzenspiel gegen den bis dahin ungeschlagenen FC Bayern München wärmte noch immer das Herz des VfL-Trainers.

"An diesen Abend werde ich mich noch lange und gerne erinnern. Das Spiel gehört zu den Top-3-Spielen meiner Karriere", sagte der 50-Jährige und verriet im Plauderton, dass der heiß umworbene Andre Schürrle einer seiner ersten Gratulanten gewesen sei: "Wir haben uns am Abend geschrieben. Er hat uns zu unserem Spiel beglückwünscht."

Weltmeister Schürrle steht vor dem Wechsel vom FC Chelsea nach Wolfsburg für mehr als 30 Millionen Euro. Hecking wollte den Vereins-Rekordtransfer am Samstag aber noch nicht bestätigen: "Es sind noch einige Klippen zu umschiffen." 

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Schweinsteiger warnt vor Wolfsburg

Mit dem Nationalspieler ist sich der Bundesliga-Zweite über einen Vertrag bis 2019 einig. Chelsea will den früheren Leverkusener und Mainzer Bundesligaprofi abgeben, feilscht aber offenbar noch um eine höhere Ablöse. Es gilt jedoch als sehr wahrscheinlich, dass sich beide Parteien bis zum Ende der Transferfrist am Montag einigen. Dann könnte Schürrle bereits im Ligaspiel am Dienstag bei Eintracht Frankfurt sein Debüt im Wölfe-Trikot feiern.

Die am Freitagabend gedemütigten Münchner verfolgen den geplanten Transfer-Coup ganz genau. "Für die Bundesliga ist es super", sagte Bayern-Kapitän Bastian Schweinsteiger. Dass Verfolger Wolfsburg mit dem Vorbereiter des 1:0-Siegtreffers im WM-Endspiel noch gefährlicher werden dürfte, ist Schweinsteiger nicht ganz so recht: "Man merkt, dass hier etwas entsteht. Natürlich ist Wolfsburg unser Rivale."

Gut möglich, dass der finanzstarke VfL sogar in die Rolle des  Dauerrivalen schlüpft, die jahrelang für Borussia Dortmund reserviert war. Der gegen München überragende Kevin de Bruyne, der sich schon auf das Zusammenspiel mit Schürrle freut ("Jede Verstärkung ist willkommen"), stapelt noch tief. Die Meisterschale sei in dieser Saison nicht möglich, sagte der Doppeltorschütze (53. und 73.) und Vorbereiter zum 1:0: "Die Bayern bleiben die Bayern und werden noch viele Spiele gewinnen."

Hecking: "Das wird nie ein Alibi für uns sein"

Die Fans träumen dagegen vom zweiten Wunder nach der sensationellen Meistersaison 2008/09. Damals betrug der Rückstand der Niedersachsen auf die Bayern nach dem 18. Spieltag ebenfalls acht Zähler, wegweisend für den Titel war ein 5:1-Triumph gegen München. Die Parallelen wollte Hecking nicht als Omen werten: "Kein Team wehrt sich, deutscher Meister zu werden, auch Wolfsburg nicht. Aber im Moment ist die Chance eher gering."

Spätestens ab der kommenden Saison wollen die Wölfe aber auf Augenhöhe mit den Bayern sein. Personell ist der Kader, vor allem mit Schürrle, dazu in der Lage. Und durch die gemeinsame Trauer um den vor drei Wochen bei einem Autounfall verstorbenen Junior Malanda ist das Team noch enger zusammengerückt.

"Das wird nie ein Alibi für uns sein, wenn wir mal nicht unsere Leistung abrufen", sagte Trainer Hecking. Die ungewöhnliche Entscheidung, vor dem Bayern-Spiel keine Schweigeminute abzuhalten, sondern gemeinsam mit den 30.000 Zuschauern, darunter auch Bundestrainer Joachim Löw, in die Hände zu klatschen, erwies sich als goldrichtig. "Wir wollten Junior gerecht werden und mit der Zeremonie auch eine Aufbruchstimmung erzeugen", verriet Hecking.


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