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"Plakativer Fall": Strutz bleibt nach Müller-Urteil gelassen

  • Aktualisiert: 25.03.2015
  • 13:28 Uhr
  • SID
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© SID-SID-PIXATHLON
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Präsident Harald Strutz vom Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 bleibt nach dem Urteil im Fall Heinz Müller gelassen.

Mainz - Präsident Harald Strutz vom Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 bleibt nach dem Urteil im Fall Heinz Müller gelassen. "Ich bin nicht beunruhigt. Wir müssen das jetzt angemessen prüfen und werden nicht sagen, das System stürzt jetzt zusammen. Das ist eben ein sehr plakativer Fall", sagte Strutz am Mittwoch dem Sport-Informations-Dienst (SID) und fügte an: "Das Arbeitsgericht in Nürnberg hat 2006 so einen Fall auch entschieden. Und da ist genau das Gegenteil entschieden worden."

Verärgert zeigte sich der 64 Jahre alte Jurist über die Tatsache, dass er die komplette schriftliche Begründung des Urteils wohl erst in ein paar Wochen zugeschickt bekommt. "Das ist Wahnsinn und eigentlich eine Unverschämtheit", meinte Strutz. 

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Strutz: Andere Kriterien für Profisport

Der Mainzer Boss ließ keinen Zweifel daran, dass der Bundesligist in Berufung gehen werde. "Es gibt da zwei oder wahrscheinlich drei Instanzen, weil es schon eine grundsätzliche Bedeutung haben könnte - und auch schon hat", sagte Strutz und merkte an: "Der Profisport steht unter anderen Beurteilungskriterien als normale Arbeitnehmer."

Strutz sieht in diesem Zusammenhang auch einen höheren Bedarf an "Spezialgerichten. Gerade was Sportrecht und arbeitstrechtliche Fragen im Profisport anbetrifft. Da muss man sich Gedanken machen", äußerte er und forderte ein Umdenken. Der Profisport stehe eben unter anderen "Beurteilungskriterien" als sogenannte normale Arbeitnehmer.

DFL sieht noch "keinen Handlungsdruck"

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) betrachtet die Entscheidung im Fall Müller "mit der angemessenen Ernsthaftigkeit", sieht aber derzeit "keinen akuten Handlungsdruck", da das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Die DFL befinde sich im engen Austausch mit dem 1. FSV Mainz 05, teilte ein DFL-Sprecher mit.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass der ehemalige Bundesliga-Torwart Heinz Müller vor dem Arbeitsgericht in Mainz einen Prozess gegen seinen Ex-Klub FSV Mainz 05 gewonnen hatte, dessen Urteil weitreichende Folgen für Vereine und Verbände haben könnte. Müller (36) hatte gegen die Befristung seines Vertrages geklagt - und Recht bekommen.

Die Dimension des Urteils könne nach Meinung von Strutz sogar annährend jene des Bosman-Urteils von 1995 erreichen.


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