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Probleme hinten und vorne: Fünf Gründe für Dortmunds Absturz

  • Aktualisiert: 13.11.2014
  • 18:44 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© getty
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Dritte Niederlage im sechsten Spiel, elf Gegentore, Platz zwölf - der BVB steckt in einer echten Krise. Aber woran hapert es? Die zahlreichen Verletzten sind nur ein Grund. ran.de nennt fünf.

München - Jürgen Klopp nahm kein Blatt vor den Mund. Er redete auf der Pressekonferenz nach der 1:2-Niederlage auf Schalke einfach frei heraus. "Das ist ein Scheißabend, ohne Wenn und Aber", sagte Dortmunds Trainer.

Die dritte Niederlage aus den ersten sechs Spielen - und dann auch noch im Derby gegen Schalke - hat ihre Spuren hinterlassen. Der Rückstand auf Meister FC Bayern beträgt bereits sieben Punkte, der BVB rangiert nur auf Platz zwölf.

Aber Klopp weiß auch: Es gilt jetzt, sich durch zu wursteln, irgendwie diese Phase zu überstehen, ohne großen Schaden zu nehmen. Am Dienstag wartet bereits in der Champions-League der RSC Anderlecht (20.15 Uhr im Liveticker auf ran.de).

"Morgen müssen wir uns schon wieder auf Anderlecht vorbereiten", sagte Klopp nur wenige Minuten nach Abpfiff des Revier-Derbys: "Und wenn Anderlecht rum ist, müssen wir uns auf Hamburg vorbereiten."

Beim BVB hakt es - hinten und vorne. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber auch wenn es zahlreiche Gründe für die Mini-Krise der Dortmunder gibt, Klopp bleibt optimistisch und holt zur Kampfansage aus: "Glaubt mir, wir kommen. Kann noch einen Moment dauern, aber wir kommen. Ganz bestimmt."

Aber welche Probleme muss Klopp beseitigen, damit es beim Meister von 2011 und 2012 wieder läuft? ran.de nennt fünf.

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Problem 1: Verletzte

Marco Reus, Henrikh Mkhitaryan, Sebastian Kehl, Ilkay Gündogan, Nuri Sahin, Oliver Kirch, Jakub Blaszczykowski, Dong-Won Ji - man weiß gar nicht mehr, wo das Verletztenlazarett beim BVB anfängt und wo es aufhört. Kaum kehrt einer aus dem Krankenstand zurück, melden sich zwei Neue verletzt ab.

Die Länderspielpause nach dem HSV-Spiel am kommenden Samstag wird herbeigesehnt. Wobei die Angst in Dortmund nach dem Reus-Vorfall gegen Schottland bestimmt groß ist: Hoffentlich kehren diesmal alle heil von den Länderspielen zurück.

Vor allem die ständigen verletzungsbedingten Ausfälle auf der Sechser-Position, dem wohl wichtigsten Mannschaftsteil, sorgen für Instabilität.

Problem 2: Abwehrschwäche

Sechs Bundesligaspiele, 11 Gegentore - das ist die katastrophale Bilanz. Fast zwei Gegentore im Schnitt pro Spiel: Wie will man da gewinnen? Einst als eines der besten Innenverteidiger-Duos Europas gepriesen, waren Mats Hummels und Neven Subotic gegen Schalke nur ein Schatten ihrer selbst.

Aber der Grund für das Leistungsloch ist einfach: Es war das erste Spiel, das beide gemeinsam seit zehn Monaten bestritten. Die zahlreichen Verletzungen beider ließen ein gemeinsames Wirken nicht eher zu.

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Problem 3: Nicht eingespielt

Aber nicht nur Hummels und Subotic haben noch nicht zueinander gefunden. Auch die Offensiv-Abteilung. Klopp baut seine Formation immer wieder um, einerseits wegen der Verletzungen, andererseits um Spieler zu schonen. Zudem bilden mit Shinji Kagawa, Adrian Ramos und Ciro Immobile drei Neuzugänge den Angriff.

Zwar blitzt immer wieder die individuelle Klasse und das Tempo der Dortmunder auf, doch der BVB lebte in den erfolgreichen letzten Jahre von seinem Zusammenwirken, den Autmatismen, den Laufwegen. Diese sind noch nicht vorhanden.

Zudem geht durch die Ausfälle von Reus und Mkhitaryan Kreativität verloren, Kagawa zeigte bereits gute Ansätze, aber noch fehlt ihm die Bindung - trotz Gala beim ersten Spiel gegen Freiburg.

Problem 4: Individuelle Fehler

Joel Matip dürfte sich selten so einsam gefühlt haben wie beim 1:0. Kapitän Hummels ließ den Schalker im Dortmunder Strafraum so was von allein gewähren, dass man meinen musste, es gäbe Eckball für den BVB und nicht für Schalke.

Und Ramos' Blackout vor dem 0:2 bleibt auch unerklärlich. "Wir haben das Ding nur wieder hergeschenkt. Ein Fehler von mir und einmal kriegen wir den Ball nicht geklärt, dann steht es 0:2", zeigte sich Hummels selbstkritisch. Bereits gegen Mainz und Stuttgart waren individuelle Fehler für die Gegentore verantwortlich.

Während sich die Probleme zwei und drei noch mit Problem eins halbwegs erklären lassen, sprechen die individuellen Fehler für mangelnde Konzentration.

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Problem 5: Durchschlagskraft fehlt

Das Pressing, wie es Klopp von seinen Mannen einfordert, verpufft in letzter Zeit immer wieder - weil das Zusammenspiel noch nicht passt. Die Folge: Der BVB spielt sich weniger Chancen heraus. "Wir haben unterschiedliche Probleme, die niemanden zu interessieren brauchen", weiß Klopp um das Dilemma.

Zudem werden diese Chancen - wenn vorhanden - auch noch fahrlässig vergeben. Gegen Mainz verballerte Ciro Immobile sogar einen Elfer. Mainz-Manager Christian Heidel war sich nach Dortmunds 0:2-Pleite sicher: "Das war der entscheidende Moment im Spiel." Diese Momente nutzt der BVB einfach zu selten, um die Partie dann eben zu seinen Gunsten zu entscheiden.


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