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Werder Bremen: Viele Sorgen, einige Hoffnungsschimmer

  • Aktualisiert: 17.04.2014
  • 15:40 Uhr
  • ran.de/Lorenz Oswald
Article Image Media
© getty
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Wie in der vergangenen Saison steckt Werder Bremen tief im Abstiegskampf. Dafür gibt es einige Gründe. Die Macher an der Weser können aus dieser Saison aber auch Mut schöpfen. Kurz vor Saisonende analysiert ran.de die Situation.

München - Vom Champions-League-Teilnehmer zum Abstiegskandidaten: Für Werder Bremen ging es in den vergangenen Jahren rapide bergab. Zum dritten Mal binnen vier Jahren kämpfen die Hanseaten bis zum Schluss ums sportliche Überleben. Warum kommt Werder auch unter dem neuen Trainer Robin Dutt und Sportdirektor Thomas Eichin nicht so richtig in Tritt? Vor den verbleibenden vier Partien gegen 1899 Hoffenheim, bei Bayern München, gegen Hertha BSC und in Leverkusen analysiert ran.de die Lage an der Weser.

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Das läuft falsch

Fehlende Konstanz: Die Grün-Weißen bringen in dieser Spielzeit kaum stabile Leistungen über mehrere Spiele. Bestes Beispiel sind dabei wohl die vergangenen drei Partien. Nach dem verdienten 2:1-Sieg in Hannover und der wohl besten Saisonleistung beim 1:1 gegen Schalke 04 folgte der Offenbarungseid beim 0:3 in Mainz. Für Kapitän Clemens Fritz war der Auftritt bei den 05ern "eine absolute Frechheit". Auffällig: Immer wieder wechseln sich bei Bremen Licht und Schatten ab.

Harmlose Offensive: 34 Treffer erzielten Nils Petersen, Franco di Santo und Co. bislang in 30 Spielen. Eine magere Ausbeute für die früheren Scha(a)rf-Schützen - unter Thomas Schaaf stellte Werder jahrelang die erfolgreichste Offensive der Bundesliga. Selbst in der völlig verkorksten vergangenen Saison durfte Schaaf in den ersten 30 Partien 45 Mal über eigene Tore jubeln. Nun ist nur Schlusslicht Eintracht Braunschweig harmloser. Lediglich in acht Spielen gelang mehr als ein Tor.

Anfällige Abwehr: Schon 58 Mal mussten die Torhüter Sebastian Mielitz und Raphael Wolf den Ball aus dem Netz holen. Das ist immerhin ein Gegentreffer weniger als zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison. Aktuell mussten jedoch nur der kommende Gegner aus Hoffenheim mit 63 Gegentoren und der HSV mit 62 Gegentreffern mehr schlucken. Dabei hat Werder in dieser Saison schon neun Mal zu Null gespielt. Bedeutet: Die 58 Gegentreffer fielen in  nur 21 Spielen. Ein Schnitt von 2,76 in diesen Partien - auch wegen der 0:7-Abreibung gegen den FC Bayern im Dezember und der 1:5-Klatsche gegen Dortmund im Februar. Vor der Saison hatte Dutt noch ein besonderes Augenmerk auf die Defensive angeregt: "Man muss gar kein Fachmann sein, um zu wissen: So viele Tore kannst du gar nicht schießen, um bei einem solch schlechten Wert noch erfolgreich zu sein."

Hält seine Zukunft offen: Aaron Hunt
News

Hunts Zukunft offen - Tendenz Ausland

Nach seinem angekündigten Abschied bei Werder Bremen im Sommer hat Aaron Hunt immer noch keine Klarheit über seine Zukunft. Die Tendenz geht jedoch Richtung Ausland.

  • 10.04.2014
  • 21:42 Uhr

Stars spielen unter Form: Aus der erfolgreichen Zeit mit sechs Champions-League-Teilnahmen binnen sieben Jahren sind nur noch wenige Spieler übrig. Fritz kämpft immer mehr mit Verletzungsproblemen, verpasste allein acht Bundesligaspiele wegen Oberschenkel- oder Leistenproblemen. Gesetzt ist der 33-Jährige bei Dutt ohnehin nicht immer. Aaron Hunt spielte eine starke Hinrunde, baute in den vergangenen Wochen jedoch mehr und mehr ab. Möglicherweise beschäftigt den Topscorer sein feststehender Abgang zum Sommer mehr als er zugeben will. Sebastian Prödl stabilisiert sich zusehends, ihm fehlen jedoch die Qualitäten eines Abwehrchefs.

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Das macht Mut

Wenn's zählt, ist Werder da: Den Abstiegsplätzen ist Bremen in dieser Saison stets ferngeblieben. Denn immer wenn das Abrutschen unter den Strich drohte, drehten die Grün-Weißen auf. Beispiele gefällig? Am 6. Spieltag stoppte Petersen den Abwärtstrend nach drei Pleiten mit seinem Doppelpack beim 2:0 in Hamburg. Zum Hinrundenausklang gelang dank Santiago Garcia ein 1:0 über kriselnde Leverkusener. Anfang März wurden nacheinander der Hamburger SV mit 1:0 und Nürnberg mit 2:0 bezwungen - zwei direkte Konkurrenten im Tabellenkeller. Jüngst sorgte auch das schon angesprochene 2:1 bei 96 für gute Laune.

Fans: Auf den Anhang können sich die Bremer immer verlassen. Selbst nach dem völlig verkorksten Auftritt beim 0:3 in Mainz feierten die mitgereisten Fans die Profis noch ausgiebig - das gibt es im Bundesliga-Abstiegskampf sonst wohl nirgends. Schon in der vergangenen Saison avancierten die Fans zum zwölften Mann. Den Weg zum Weserstadion musste sich der Mannschaftsbus im Endspurt regelmäßig durch ein grün-weißes Spalier bahnen.

Der Blick zurück: Gegen die vier kommenden Gegner sammelte Bremen in der Hinrunde vier Zähler - dank eines bravourös erkämpften 4:4 bei Hoffenheim und dem 1:0 über Leverkusen. Schaffen Dutts Mannen diese Punktausbeute erneut, stünden 37 Zähler auf dem Konto - genug für den Verbleib in der Bundesliga.

Kooperation mit Juventus Turin: Mit Blick auf die etwas fernere Zukunft hat Eichin bereits einen fetten Fisch an Land ziehen können. Dank einer Kooperation mit Italiens Top-Klub Juventus Turin können sich die Bremer Hoffnungen machen, vielversprechende Talente aus der Serie A begrüßen zu dürfen. "Irgendwann wird ein Spieler kommen. Die Kooperation ist sehr wichtig, sie erweitert unsere Möglichkeiten. Sie ist ein Gewinn, auch wenn noch kein Spieler bei uns auf dem Feld steht", übt sich Eichin noch in Geduld.

Personalien: Zwei Zugänge stehen bereits fest. Offensiv-Allrounder Fin Bartels kommt vom FC St. Pauli, Abwehrspieler Alejandro Galvez von Rayo Vallecano - der Spanier jedoch nur, wenn Bremen Bundesliga spielt. Der ausgeliehene Garcia soll gehalten werden. Quasi als Zugang ist ab Sommer wohl auch Ludovic Obraniak zu werten, der in der Winterpause erst kurz vor Toresschluss verpflichtet wurde und manchmal wie ein Fremdkörper im Bremer Spiel wirkte. Zuletzt kam der Pole mit französischen Wurzeln über die Jokerrolle nicht hinaus. Um weiteres Geld in die klammen Kassen zu bekommen, sollen Großverdiener wie Eljero Elia und Mehmet Ekici gehen. Neben Hunt verlässt auch Aleksandar Ignjovski den Verein. Das ist auch eine Chance für den längst überfälligen Neuanfang.


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