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Xabi Alonso: Neue Motivation, neuer Leader, Alter egal

  • Aktualisiert: 29.08.2014
  • 23:59 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© getty
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Der Wechsel zum FC Bayern war für Xabi Alonso die härteste Entscheidung seines Lebens. Aber ein notwendiger Schritt. Pep Guardiola lobt seine Erfahrung, in seinem Alter sieht er kein Hindernis.

München - Gefühlt ist Xabi Alonso eigentlich schon 100 Jahre alt. Zumindest kommt es einem schon ewig vor, dass er Champions League spielt. Gefühlte zehn Jahre bei Liverpool und bis vor kurzem eben auch gefühlte zehn Jahre bei Real.

Aber Xabi Alonso ist erst 32 Jahre alt, im November wird er 33. Für einen Fußballer ist es aber der Herbst seiner Karriere. Vor allem, wenn man wie Alonso im Mittelfeld spielt.

Denn mittlerweile müssen es immer dynamische, maximal 27 oder 28 Jahre alte Dauerläufer mit einer Pferdelunge sein, die im Zentrum spielen. Die passsicher sind, eine perfekte Übersicht haben. Spieler wie Toni Kroos eben.

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Demonstration über Kroos

Dass es aber auch anders geht, hat Xabi Alonso bewiesen. Und nicht vor zehn Jahren bei Liverpool. Es ist gar nicht allzu lange her. Im April war es. Beim Hinspiel des Champions-League-Halbfinals Real Madrid gegen den FC Bayern.

Kroos hat da gespielt, aber von Kroos war nicht viel zu sehen, weil Xabi Alonso auch gespielt hat - und wie. Nicht besonders auffällig, das ist nicht seine Spielweise, aber effektiv. Er hat Kroos keinen Raum gegeben, er hat das Zentrum zugemacht. Wie ein Türsteher nach dem Motto: Du kommst hier nicht rein.

Noch einmal zeigen, was er kann

Bei Real waren sie davon überzeugt, dass seine Zeit jetzt abgelaufen ist, dass er den Ansprüchen Reals nicht mehr gerecht wird, obwohl sie mit Alonso im Januar noch verlängerten. Aber da hatten sie auch noch nicht Toni Kroos.

Xabi Alonso ist jetzt beim FC Bayern, um zu zeigen, dass seine Zeit eben nicht abgelaufen ist. "Ich will nochmal zeigen, dass ich bereit bin bei einem anderen großen Verein für Erfolg alles zu tun", sagte der Spanier.

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"Eine große Persönlichkeit"

Als "Leader, Taktgeber und Mann von Welt" stellte der FC Bayern seine Neuverpflichtung am Freitag vor. Als einen, der die Mannschaft gleich weiter bringt, wie Sportvorstand Matthias Sammer betonte. Mit seinem Spielverständnis, seinem Auge, seinen präzisen weiten Pässen.

"Alle kennen Xabi Alonso. Er ist eine große Persönlichkeit, ein super Profi und sehr intelligent", lobte Pep Guardiola seinen Neuen.

Alter egal

Intelligent - immer wieder bemüht der Bayern-Trainer diesen Ausdruck. Ob bei Philipp Lahm, David Alaba, Javi Martinez oder jetzt Xabi Alonso. Guardiola fordert Intelligenz für sein Spiel ein.

Xabi Alonso soll das Loch vor der neuformierten Dreierkette stopfen. Beim Bundesliga-Auftakt gegen Wolfsburg offenbarten die Bayern hier immer wieder große Lücken. "Wir brauchen Spieler von der Qualität eines Alonso. Seine Erfahrung, Auge", sagte Guardiola.

Die Verletzungen von Thiago Alcantara, Bastian Schweinsteiger und Javi Martinez sowie der Verkauf von Toni Kroos veranlassten die Bayern-Verantwortlichen zum Handeln. Aber einen Fast-33-Jährigen? "Auf dieser Position ist das Alter egal", machte Guardiola unmissverständlich klar.

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"Härteste Entscheidung meines Lebens"

Am Freitagvormittag nahm Xabi Alonso auf einer Pressekonferenz noch einmal Abschied von Madrid, ehe er zu seinem neuen Klub nach München aufbrach. In schwarzem Anzug, weißem Hemd und schwarzer Krawatte mit weißen Punkten dankte er Real, blickte ganz weltmännisch auf fünf großartige Jahre zurück. "Es war die härteste Entscheidung meines Lebens", sagte er bei seiner Verabschiedung, "die Erinnerungen an Real Madrid werde ich auf ewig behalten."

Den Wechsel zu Bayern sieht Xabi Alonso nicht als Flucht vor Toni Kroos: "Wir hätten viele Minuten zusammen spielen können. Aber mir war klar, dass mit dem Gewinn von La Decima ein neuer Abschnitt beginnt."

Ein Abschnitt, den er braucht. "Ich kann immer noch auf höchstem Level spielen", sagte Xabi Alsonso, "aber ich brauche eine Veränderung und neue Motivation."

Guardiola als Beweggrund

Die hat er sich mit dem Wechsel nach München geholt. Und mit Pep Guardiola. Denn sein Landsmann war für den Spanier ein Beweggrund, zum FC Bayern zu wechseln.

"Pep Guardiola ist ein Trainer, zu dem Du aufschauen musst. Sein Name hat einen ganz besonderen Glanz", sagte Xabi Alonso zu "Sport1". "Es ist eine Ehre für mich, unter ihm zu trainieren. Zusammen wollen wir den absoluten Erfolg."

Gegen Schalke im Kader

Und den möglichst schnell. Zwei Jahre hat er dafür Zeit, denn solange hat er in München unterschrieben. Die Bayern versprechen sich neben dem schnellen Erfolg, dass junge Spieler wie Pierre-Emile Höjbjerg oder Gianluca Gaudino von Alonso lernen, in seinem Schatten reifen.

Am Samstagabend gegen Schalke (ab 18:00 Uhr im Liveticker auf ran.de) soll Xabi Alonso, der Rückennummer 3 tragen wird, bereits im Kader stehen. Das ließ Guardiola auf der Pressekonferenz bereits durchblicken. Ob er spielt? "Ich weiß es noch nicht", sagte der Trainer.

Was Guardiola aber weiß, ist, was er mit Xabi Alonso bekommt. Einen Leader, Taktgeber und Mann von Welt. Alter egal.


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