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AS Rom: Ein Team wie Deutschland - und nicht mehr nur Totti alleine

  • Aktualisiert: 12.11.2014
  • 10:27 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© getty
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Die Roma war jahrelang nur aufgrund eines Mannes bekannt: Francesco Totti. Doch der AS Rom ist mittlerweile deutlich mehr als nur der italienische Altstar. Am Dienstag treffen die Italiener nun auf den FC Bayern (ab 20:15 Uhr im Liveticker auf ran.de und in der App über den Reiter "Live/Ergebnisse"). Aber wie kann der Hauptstadtklub dem deutschen Rekordmeister in der Champions League gefährlich werden? Die ran.de-Analyse.

München - Pep Guardiola ist einer, der alles und jeden hinterfragt, alles genau analysiert. Das bewies er zuletzt in Moskau, als er nach dem Champions League-Spiel gegen ZSKA auf der Pressekonferenz frei heraus erzählte, dass die Russen seit fünf Jahren nicht mehr mit einer Fünfer-Abwehrkette agiert hätte.

Selbst ZSKA-Trainer Leonid Sluzki und die russischen Journalisten staunten nach Guardiolas akribischer Analyse, sie hatten dem nichts entgegenzusetzen.

So verwundert es auch nicht, dass Guardiola den obligatorischen Wiesn-Besuch der Bayern vorzeitig verließ, um den nächsten Gegner in der Königsklasse im Stadion live unter die Lupe zu nehmen. Also saß er beim Spitzenspiel der Serie A auf der Tribüne des Juventus-Stadions und prägte sich das Spiel des AS Rom gegen den Gastgeber ein.

Was Guardiola zu sehen bekam, war ein buntes Spiel mit fünf Toren, drei Elfmetern, zwei Roten Karten – und einer Niederlage der Roma.

Aber welche Schlüsse hat Guardiola aus dieser Partie ziehen können? Wie kann der AS Rom um Altstar Francesco Totti dem FC Bayern gefährlich werden? Worauf müssen die Münchner achten? Die ran.de-Analyse:

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Spielanlage:

Ähnlich wie der FC Bayern ist es die Roma in der heimischen Liga gewohnt, das Spiel zu machen. Das zeigte sich zuletzt beim 3:0 gegen Chievo Verona, als der Hauptstadtklub 70 Prozent Ballbesitz hatte. Auch gegen Juve – wobei ein Spiel mit drei Elfmetern und drei Roten Karten schwer zu bewerten ist – führten die Römer den Ball mehr in ihren Reihen (56 Prozent).

Zwar überließen die Italiener beim 1:1 bei Manchester City den Gastgebern den Ball (41:59 Prozent), dennoch waren die Römer das bessere Team mit den besseren Chancen und der besseren Spielanlage. Mit ihrem 4-3-3 ziehen sie sich teilweise weit in die eigene Hälfte zurück.

System:

Die von Trainer Rudi Garcia ausgegebene Ausrichtung ist keine starre. "Das Spiel des AS Rom ist wunderschön anzuschauen, sie ist die europäischste Mannschaft der Serie A. Sie spielen wie die deutsche Nationalmannschaft: keine festen Positionen, aber alles tolle Spieler", sagt der ehemalige Roma-Star Luigi Di Biagio.

Vor allem das Offensiv-Trio um Gervinho, Totti und Juan Iturbe kreuzt viel, sorgt für Unruhe in der Abwehrzentrale. Gerade hier hatte der FC Bayern zuletzt kleine Schwächen gezeigt.

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Standards:

In der vergangenen Saison war Rom bei ruhenden Bällen brandgefährlich. Einer, der das aus eigener Erfahrung weiß, ist Medhi Benatia. Bayerns Neuer, der vergangene Saison noch das Trikot der Roma trug, war selbst fünfmal erfolgreich, davon viermal nach Standards. Auch am Samstag gegen Verona traf Mattia Destro nach einer Ecke.

Aber nicht nur nach Flanken, auch direkt gilt der dreimalige italienische Meister als äußerst gefährlich. Miralem Pjanic und Totti sind ausgezeichnete Freistoßschützen.

Personal:

Spricht man vom AS Rom fällt automatisch ein Name: Francesco Totti. Ja, er spielt immer noch. Und auch richtig gut. Gegen ManCity erzielte er zuletzt den Ausgleich, trug sich damit in die Geschichtsbücher der Königsklasse als ältester Torschütze ein. Der ewige Totti gehört zwar mit seinen 38 Jahren zum alten Eisen, fühlt sich aber nur wie 28 und weiß mit seinen Kräften hauszuhalten. Zwar reicht die Luft selten für volle 90 Minuten, die Zeit, die er auf dem Platz steht, weiß er aber mit seiner Übersicht, seinen Pässen und auch mit Toren zu nutzen.

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Doch die Roma ist lange nicht mehr nur Totti allein, auch wenn er immer noch die Symbolfigur für den Klub ist wie sonst wohl nur Paolo Maldini für den AC Mailand. Seydou Keita, jahrelang beim FC Barcelona fester Bestandteil der Guardiola-Ära, ist das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Allerdings fällt der Mittelfeldspieler aus Mali voraussichtlich aus. Er kehrte verletzt von einer Länderspielreise zurück.

Daher wird viel auf Radja Nainggolan ankommen, der allein wegen seines blondierten Irokesen zumeist einen schillernden Auftritt hinlegt. Der Belgier wird als das Metronom der Roma bezeichnet, das die Mannschaft im Gleichgewicht hält. Flügelflitzer Gervinho und Freistoß-Künstler Miralem Pjanic sind ebenso bekannte Namen wie der von Ex-Löwe Jose Holebas und England-Oldie Ashley Cole.

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Abwehr:

Auch ohne Benatia ist der Abwehrverbund der Roma schwer zu knacken. Dabei bilden mit Kostas Manolis – als Ersatz für Benatia von Olympiakos Piräus gekommen – und Mapou Yanga-Mbiwa zwei Neuverpflichtungen die Zentrale.

Nur vier Gegentore in sieben Serie-A-Spielen – davon drei gegen Juve in einem Spiel – sind ein eindeutiger Beweis. Zumal zwei der drei Turiner Tore durch umstrittene Elfmeter fielen.


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