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Bayern-Star als Sinnbild des Ausscheidens

Elfmeter-Drama um Thomas Müller: "Als ich nach oben schaute, stand er noch da"

  • Aktualisiert: 04.05.2016
  • 14:53 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
Article Image Media
© 2016 Getty Images
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Nachdem Thomas Müller im Hinspiel zwischen Atletico Madrid und dem FC Bayern zunächst einmal nur auf der Bank Platz nehmen durfte, stand der Torjäger gegen die Madrilenen nun in der Startelf – und avancierte zum tragischen Helden.

München - Als Thomas Müller dann im Bauch der Allianz Arena stand und gefühlte einhundert Mikrophone im Gesicht hatte, wirkte der sonst so kesse Ur-Bayer ein wenig ratlos. "Vom Gefühl her haben wir heute ein noch besseres, dominanteres Spiel gemacht, als damals im Jahr 2012 im 'Finale Dahoam' gegen den FC Chelsea. Das war heute echt eine super Performance. Aber leider haben wir wieder verloren."

So ganz stimmte das natürlich nicht. Denn der FC Bayern München hatte das Rückspiel im Halbfinale der Champions League gegen Atletico Madrid gerade mit 2:1 gewonnen, aber aufgrund der 0:1-Hinspielniederlage und der Auswärtstorregelung war für den deutschen Rekordmeister mal wieder in der Vorschlussrunde der Königsklasse Schluss - zum dritten Mal in Folge. Wieder gegen eine spanische Mannschaft.

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Müllers Teilschuld am Ausscheiden

Dabei war das Ausscheiden dieses Mal tatsächlich so überflüssig wie ein Kropf. Dass es aber trotzdem so kam, war auch ein Stück weit Müllers Schuld.

Der Aufschrei war riesengroß, als Bayern-Coach Pep Guardiola den deutschen Nationalspieler im Hinspiel 70 Minuten lang auf der Bank schmoren ließ. Nun durfte Müller in der heimischen Allianz Arena von Beginn an ran - mehr oder weniger als eine Art Heilsbringer - und avancierte in der 34. Minute dennoch zur tragischen Figur: Nachdem Javi Martinez im Sechzehner der Madrilenen elfmeterreif gefoult wurde, schnappte sich Müller beim Stande von 1:0 für die Hausherren den Ball - und verschoss. Atlético-Keeper Jan Oblak ahnte die Ecke und wehrte den unplatzierten Schuss des Bayern-Torjägers ab.

Atléti-Keeper bewahrt die Ruhe

"Natürlich hätte uns zu diesem Zeitpunkt eine 2:0-Führung gut getan", meinte Müller dann auch selbstkritisch. "Aber sie wäre auch keine Garantie für ein Weiterkommen gewesen." Den Elfmeter selbst analysierte der 26-Jährige in seiner gewohnten Art: "Als ich nach oben schaute, stand er noch da. Den hat er schon recht gut gehalten, kann man nichts sagen. Überhaupt hat Oblak eine gute Leistung gezeigt, wenn ich jetzt so zurückblicke."

"Keinen Vorwurf an Thomas", nahm Bayern Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge Müller in Schutz: "Einer muss ja die Verantwortung übernehmen. Und das hat er gemacht."

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Lewandowski: "So etwas kann passieren"

Natürlich sei es bitter und traurig, dass Müller den Elfmeter nicht versenkt hätte, so Rummenigge weiter. "Aber so ist das manchmal. So etwas kann passieren", stimmte Müllers Sturmkollege Robert Lewandowski mit ein.

Nette Worte. Aber trösten konnten sie Müller an diesem Abend nicht mehr. "Wir haben gegen die Zweikampf-Biester aus Madrid voll dagegen gehalten, waren über beide Spiele hinweg gesehen die bessere Mannschaft und stehen trotzdem nicht im Finale", schüttelte der 26-Jährige den Kopf und rief den Journalisten im Weggehen noch zu: "Bitter ist bei diesem Ausscheiden gar kein Ausdruck. Gibt es eine Steigerung davon? Das wäre dann wohl das richtige Wort." Sagte es, senkte den Kopf und schlappte davon.

Dominik Hechler


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