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Gescheitert und verkauft: Monaco am Boden

  • Aktualisiert: 16.09.2014
  • 15:49 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© imago
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Teuerste Scheidung aller Zeiten, Ermittlungen nach Grubenunglück: Monacos Geldgeber Dimitri Rybolowlew soll vor dem Absprung stehen. Vor der Partie gegen Leverkusen ist der AS sportlich am Boden.

München - Ein Jahr ist es gerade einmal her, da sorgte das Spitzenspiel der Ligue 1 für Aufsehen. Nicht nur in  Frankreich, sondern in ganz Europa. Auf der einen Seite Paris St. Germain mit Superstar Zlatan Ibrahimovic, auf der anderen der AS Monaco.

Monaco, der mondäne Fürstenstaat, zwar Aufsteiger, aber als einzigartiges Großprojekt Europas angekündigt. Dank des russischen Milliardärs Dimitri Rybolowlew.

Der Klub aus dem Fürstentum hatte gewaltig eingekauft, 178 Millionen ausgegeben, dafür Stars wie Radamel Falcao, James Rodriguez oder Joao Moutinho eingekauft. 1:1 endete jenes Spiel - nach Toren der jeweiligen Starspieler Ibrahimovic und Falcao.

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PSG und Monaco trennen Welten

Ein Jahr später trennen PSG und den AS Monaco Welten. Zwar tritt Monaco am Dienstag gegen Bayer Leverkusen (20:15 Uhr im Liveticker) wie Paris in der Champions League an, aber während der Hauptstadtklub weiter aufrüstete - vom FC Chelsea für 50 Millionen Euro David Luiz holte - machte Monaco was? Es verscherbelte seine Stars.

Ein Jahr nach dem angekündigten Großangriff steht das Projekt schon wieder vor dem Aus. Radamel Falcao verliehen an Manchester United - für unglaubliche 10 Millionen Euro allein an Leihgebühr. James Rodriguez verkauft für 80 Millionen Euro an Real Madrid. Das Motto "Wir sind aufstrebend, wir sind Monaco" gehört längst der Vergangenheit an. 

Scheidung und Grubenunglück

Denn angeblich plagen Monaco finanzielle Schwierigkeiten. Geldgeber Rybolowlew soll sein Interesse am Spielzeug AS Monaco verloren haben. Grund ist die Trennung von Ehefrau Elena - und die damit verbundene teuerste Scheidung aller Zeiten. 3,4 Milliarden Euro soll Rybolowlew das Ehe-Aus gekostet haben, sein halbes Vermögen.

Aber das ist nur eine von zahlreichen Spekulationen, die sich um den Selfmade-Milliardär ranken. So soll in Russland nach einem Grubenunglück in einer seiner Minen gegen ihn ermittelt werden. Ein weiteres Gerücht besagt, dass Rybolowlew eingeschnappt und sauer auf Fürst Albert sei, der ihm trotz all seiner "Wohltaten" immer noch nicht die monegassische Staatsbürgerschaft angeboten hat. Zumindest soll sich Rybolowlew seither nicht mehr im Stade Louis II sehen lassen.

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Klubführung lässt nichts raus

Die Klubführung will sich zu den Spekulationen um einen möglichen Ausstieg nicht äußern. "Ich bin dafür verantwortlich, den Klub zu führen", sagte Vizepräsident Wadim Wasiljews, "und nicht die privaten Angelegenheiten meines Präsidenten zu diskutieren."

Die Transferpolitik der Monegassen führt Wasiljews nicht auf finanzielle Schwierigkeiten zurück, sondern auf den neu eingeschlagenen Weg. Aufstrebende Youngster statt fertige Superstars - so lautet das Motto.

"Es gibt zwei Wege", sagt Wasiljews. "Der eine ist Geld zu investieren, viel Geld, um schnell nach oben zu kommen. Der andere ein Konzept, das auf die Jugend- und Nachwuchsarbeit mit cleverem Scouting setzt. Und dafür haben wir uns entschieden."

Ranieri abgelöst

Dass innerhalb eines Jahres die Konzepte komplett über den Haufen geworfen und die Herzstücke der Mannschaft verkauft wurden und damit eine 180-Grad-Drehung im Denken eingesetzt hat, lässt eher auf einen unfreiwilligen Kurswechsel schließen.

Zusätzlich zu den Verkäufen wurde auch Star-Coach Claudio Ranieri durch den unbekannten Portugiesen Leonardo Jardim ersetzt. Trotz Aufstiegs vor zwei Jahren und Platz zwei im Vorjahr.

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Sportlich am Boden

Der Kurswechsel hat eine sportliche Talfahrt zur Folge hat. Durch das 1:2 bei Olympique Lyon am vergangenen Freitag rutschte Monaco auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Ein Sieg aus fünf Spielen bei nur vier Punkten ist das Resultat des Sparkurses.

Jardim gibt sich keinen Illusionen hin: "Nach dieser Transferperiode können wir natürlich nicht mehr mit Paris konkurrieren."

Den Ergebnissen zu Folge dürfte Gleiches für Bayer Leverkusen und die Champions League am Dienstag gelten.


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