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Lahm als Robben-Ersatz: Peps Taktik-Trick gegen Porto

  • Aktualisiert: 28.04.2015
  • 16:17 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© imago
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Pep Guardiola lernt aus den Fehlern des Hinspiels und verblüfft Matthias Sammer. Für den Sportvorstand des FC Bayern der Schlüssel zum Erfolg. Thomas Müller erfreut sich an seinem guten Zahnfleisch.

München - Wenn man sein Ziel um drei Tore verfehlt, müsste man eigentlich ein missmutiges Gesicht machen. Doch Thomas Müller lachte trotzdem aus vollem Hals, als er darauf angesprochen wurde. "Ja", meinte er, "jetzt stehen wir da und machen Scherze."

Ein 8:0 sei sein Wunschergebnis zur Halbzeit, hatte er vor der Partie noch mit einem Augenzwinkern gesagt. Es war dann aber doch nur ein 5:0 im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Porto. Am Ende ein 6:1. Ein wahrer Bayern-Wirbelsturm, der über die Portugiesen hinwegfegte. Vor allem in den ersten 45 Minuten. "Wir haben einen riesen Aufwand betrieben", meinte Müller.

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Räume auf den Außenpositionen

Aber woran lag es, dass im Rückspiel das Zusammenspiel so famos klappte, die Rädchen wie bei einer gut geölten Maschine ineinandergriffen, in Porto beim 1:3 jedoch wenig bis nichts zusammenlief?

"Wir haben im Hinspiel gesehen, dass es auf den Außenpositionen Räume gab", sagte Kapitän Philipp Lahm. "Dementsprechend haben wir uns aufgestellt - mit mir rechts und Mario links. Es hat auch ganz ordentlich funktioniert."

Beeindruckendes Zusammenspiel

Ordentlich funktioniert? Es war eine Untertreibung. Pep Guardiolas Maßnahme, trotz der fehlenden genialen Flügelzange Arjen Robben und Franck Ribéry das Spiel über die Außen zu forcieren, machte sich bezahlt. Die ersten drei Tore fielen nach Flanken von außen, vorgetragen über die rechte Seite. Der zweite Treffer allerdings nach einer kurz ausgeführten Ecke.

Gerade das Zusammenspiel zwischen Rafinha und Kapitän Lahm als Robben-Ersatz auf der rechten Seite stach heraus. 29 Pässe spielten sich Lahm und Rafinha zu, kein Duo kam auf eine größere Anzahl. Auch die linke Gegenseite mit Bernat und Götze brachte es auf 15 Anspiele. Das 3:0 von Robert Lewandowski fiel nach einer Stafette über 26 Stationen - diesjähriger Champions-League-Rekord.

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Keine Zahnfleischprobleme

"Die Mannschaft hat sehr viel Herz, Leidenschaft und Aggressivität reingelegt. Und dann haben wir auch das taktische Konzept umgesetzt. In den ersten 45 Minuten hat alles funktioniert", sagte Lahm. Die Bayern verlagerten das Spiel immer wieder mit Diagonalbällen, ließen den Gegner laufen, zeigten selbst große Laufbereitschaft - und das obwohl sie "auf dem Zahnfleisch daherkommen", wie Müller bemerkte, "aber das ist ein gutes Zahnfleisch, würde ich sagen", führte er aus.

Nichts mit Zahnfleischbluten. Von wegen Paradentose-Pep. Eher Dentagard-Biber - für kräftiges Zahnfleisch und feste Zähne. Und hatten sich die Bayern im Hinspiel noch an den Portugiesen die Zähne ausgebissen und lediglich fünf Schüsse auf das Tor von Fabiano abgefeuert, so waren es diesmal satte 21. 21 gegen ein Team, das zuvor mit 6,25 zugelassenen Torschüssen noch die beste Defensive der Königsklasse gestellt hatte.

Fehler analysiert, Fehler abgestellt

Aber nicht nur der Angriff, auch die Defensive wirkte wie verwandelt. Kein Zaudern und Zögern, sondern eine aggressive, konsequente Herangehensweise. Mussten die Bayern-Fans in Porto noch bei jedem Angriff über Ricardo Quaresma zittern, meldete ihn Juan Bernat ab und band ihn stattdessen in der Defensive.

Und die Abwehrzentrale um Jérôme Boateng und Holger Badstuber strahlte die Sicherheit aus, die von ihr erwartet wird. Aber auch weil Pep aus dem Hinspiel gelernt hatte. "Wir hatten nicht erwartet, dass Jackson Martínez Xabi Alonso anläuft. Jetzt wusste ich das, jetzt hatte ich das erwartet", sagte Guardiola. Also: Fehler analysiert, Fehler abgestellt.

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Strategie und Einstellung

Darin lag für Matthias Sammer auch der Grund des Erfolgs: "Wir hatten eine gute Strategie und mit Philipp auf der rechten Seite auch ein Überraschungsmoment."

Und eben auch die richtige Einstellung. Anders als in Porto, wie Ex-Bayern-Keeper Oliver Kahn bemerkte. "Manchmal macht es Spaß, mit dem Rücken zur Wand zu spielen", sagte dazu Thomas Müller.

Dann ist es egal, wie sehr die Bayern bei all den Verletzten am Stock gehen, dass die Wunschergebnisse nicht stimmen, Hauptsache, das Zahnfleisch ist gesund.


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