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Rummenigge nimmt sich Boateng vor

ranSicht: Rummenigges Kritik an Boateng schießt am Ziel vorbei

  • Aktualisiert: 24.11.2016
  • 14:02 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© 2016 Getty Images
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Karl-Heinz Rummenigge hat sich nach der überraschenden Schlappe des FC Bayern in der Champions League bei FK Rostow Jerome Boateng für eine deutliche Standpauke herausgepickt. Die Kritik des Bayern-Bosses schießt allerdings deutlich am Ziel vorbei.

München - Karl-Heinz Rummenigge war die Wut deutlich anzusehen. Sie musste raus.

Dabei pickte sich der Bayern-Klubboss Jerome Boateng heraus. Mit deutlichen Worten watschte er den Nationalspieler ab.

"Jerome muss wieder mehr zur Ruhe kommen. Seit dem Sommer ist mir das ein bisschen zu viel. Es wäre in seinem Sinne und im Sinne des ganzen Klubs, wenn er wieder ein bisschen 'back to earth' runterkommt", hatte Rummenigge nach der überraschenden Pleite gewettert.

Was genau meint Rummenigge mit "back to earth runterkommen"? Ganz abgesehen von der kreativen Wortschöpfung?

Boateng hat in den vergangenen Monaten einen Wandel durchgemacht. Der Nationalspieler ist nicht nur Abwehrboss, sondern auf seine Brummbär-Art auch neuerdings Wortführer, Meinungsmacher, Chefkritiker.

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Jerome Boateng

Der FC Bayern in Rostow in der Einzelkritik

Der FC Bayern verliert zum zweiten Mal in Folge. Vor allem, weil die Abwehr völlig von der Rolle ist. Die Bayern-Spieler in der ran-Einzelkritik.

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  • 24.11.2016
  • 09:45 Uhr

Es ist schon länger nichts mehr zu sehen von dem zurückhaltenden Jungen aus Berlin-Wedding, stattdessen machte der "Fußballer des Jahres" immer mal wieder den Mund auf. Angenehm sachlich, den Finger in die Wunde legend. "Boss Boateng" titelten die Medien, als er auch verbal Ecken und Kanten zeigte. Es ist dank Social Media kein Geheimnis, dass Boateng auch abseits des Rasens sehr aktiv ist.

Das geht immer so lange gut, wie die Leistungen auf dem Platz auch stimmen. 

Modebewusste Stil-Ikone

Die modebewusste Stil-Ikone posiert mal mit NBA-Profi James Harden, mit Sänger will.i.am von den Black Eyed Peas oder NFL-Star Odell Beckham Junior. In London hatte sich Boateng gemeinsam mit Franck Ribery und David Alaba das NFL-Gastspiel zwischen den New York Giants und den L.A. Rams angesehen – mit offizieller Erlaubnis der Bayern.

Boateng ist "Mann des Jahres" (GQ), lässt sich von Rapper Jay-Z vermarkten, hat einen Sneaker-Tick und eine eigene Brillenkollektion. Es sind wohl diese Nebenschauplätze, auf die Rummenigges Kritik abzielt.

Nur: Sie schießt am Ziel vorbei. Zum einen ist Boateng nicht der einzige Bayern-Star, der sich auf Twitter, Instagram und Co. präsentiert. Zum anderen ist die Leistungskurve des Anführers auch nicht dramatisch gesunken. Zumindest nicht dramatischer als die anderer Stammspieler und Wortführer. Die Leistung Boatengs in Rostow muss man nicht diskutieren, sie war schlecht. Die Niederlage war aber nicht die Schuld des 28-Jährigen, sondern ein kollektives Problem. Genauso wie die Mini-Krise, in der sich der FC Bayern befindet. Und ob es zielführend ist, einen Spieler stellvertretend an den Pranger zu stellen, scheint zumindest fraglich.

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Sammer war nah dran

Es ist lange her, dass ein Spieler bei den Bayern öffentlich abgewatscht wurde. Mattias Sammer hatte es als Sportvorstand verstanden, mit mahnendem Finger stets generelle Kritik zu üben, ohne einen bestimmten Spieler an den Pranger zu stellen. Er hielt den Laden zusammen, erkannte Strömungen und Stimmungen, war nah dran. Näher als Rummenigge, der die Lücke alleine nicht füllen kann.

Der Posten Sammers ist seit dessen Rücktritt weiterhin vakant. Vielleicht liegt da eher ein Bayern-Problem als in den Aktivitäten Boatengs.

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