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Toni Kroos: Passmaschine und personifizierter Erfolg

  • Aktualisiert: 28.04.2015
  • 17:35 Uhr
  • ran.de / deltatre / Rainer Nachtwey
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Kaum ein Angriff läuft nicht über ihn: Toni Kroos ist bei Real Madrid der Mittelfeld-Motor. Vor dem Champions-League-Viertelfinale gegen Atletico (ab 20.15 Uhr im Liveticker auf ran.de und in der ran-App über den Reiter "Live/Ergebnisse") herrscht in einer Kategorie jedoch Verbesserungsbedarf.

München/Madrid - Es war etwas Ungewöhnliches. Toni Kroos posierte vor dem Spiel gegen SD Eibar in Straßenkleidung auf der Tribüne des Estadio Santiago Bernabeu. "Spieltag! Viel Glück, Jungs", twitterte der Weltmeister.

Kroos war bei der Partie von Real Madrid nur Zuschauer. Er hatte im Derby gegen Rayo Vallecano seine fünfte Gelbe Karte gesehen. Es war erst das zweite Mal in der laufenden Saison, dass der Mittelfeldakteur eine Partie seiner Mannschaft von außen verfolgte.

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Kroos, der Duracell-Hase

Kein einziger Real-Spieler stand häufiger auf dem Platz als Kroos. 48 Pflichtspiele bestritt Real Madrid in der Spielzeit 2014/15 bisher, 44 Mal war der deutsche Nationalspieler dabei, 43 Mal von Beginn an. Im Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel bei Atletico Madrid (ab 20.15 Uhr im Liveticker auf ran.de und in der ran-App über den Reiter "Live/Ergebnisse") wird der 25-Jährige sein 45. bestreiten.

Toni Kroos im großen ran-Interview am Donnerstag während der Europa-League-Übertragung ab 20.30 Uhr live auf kabel eins.

Kroos ist Reals Duracell-Hase, der Mittelfeld-Motor. Nur Marcelo kommt auf ebenso viele Einsätze, nur Cristiano Ronaldo stand 14 Minuten länger auf dem Platz. "Er ist sehr wichtig, vieles von unserem Spiel läuft über ihn", sagt Trainer Carlo Ancelotti. "Er macht sich nie Sorgen. Egal ob er unter Druck steht oder nicht, sein Spiel ist immer das gleiche, auch wenn der Gegner ihm auf den Füßen steht."

Kroos, die Passmaschine

Kein Spieler bringt mehr Pässe an den Mann als Kroos. In Ancelottis System spielt der Weltmeister die zentrale Rolle. Keiner setzt seine Mitspieler mehr in Szene. Ob in der Primera Division (1853 gegenüber Sergio Busquets 1696) oder der Champions League (573 gegenüber Giorgio Chelinis 559), Kroos führt die Statistiken an.

Die große spanische Sporttageszeitung "Marca" schwärmte unlängst von Kroos: "Er bedient wie ein Kellner und berührt den Ball wie ein Pianist", und lobte ihn als "besten deutschen Export seit Claudia Schiffer".

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Kroos, der verhinderte Torjäger

Kaum ein Angriff Reals läuft ohne die Beteiligung des Titelhamsters ab, auch wenn er nur auf wenige direkte Torbeteiligungen kommt. Auf 131 Treffer kommen die Königlichen in den sechs Wettbewerben Liga, Königsklasse, Copa del Rey, Klub-WM, Spanischer Super Cup und Uefa Super Cup. Kroos war jedoch nur an 13 direkt beteiligt.

Hier liegt noch Verbesserungsbedarf - und das wirft ihm die wankelmütige spanische Presse auch vor, wenn es einmal nicht so gut läuft. Nur ein Tor in 48 Spielen, eine für einen Weltklassespieler unterirdische Quote.

Kroos, die klare Nummer 6

Allerdings verkörpert Kroos seit seinem Wechsel vom FC Bayern eine andere Rolle bei Real. "Ich spiele zentraler und zehn Meter weiter hinten, eigentlich eine klare Nummer sechs", sagt er. Das bedeutet, mehr Ballbesitz, aber weniger Offensivdrang. Ein prophezeiter Werdegang von keinem geringeren als Bayern-Coach Pep Guardiola.

"Pep hat mir am Anfang mal gesagt: Toni, die guten Spieler rücken im Lauf ihrer Karriere immer weiter nach hinten", erinnert sich Kroos. Diese Transformation habe er bereits nach dem Wechsel von Jupp Heynckes zu Guardiola bemerkt. So ist es nun auch bei Real unter Coach Carlo Ancelotti.

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Kroos, der Titelhamster

Ob nun offensiver oder defensiver, Kroos ist der personifizierte Erfolg. Kein Spieler sammelte in den vergangenen zwei Jahren so viele wichtige Titel wie er. Gemeinsam mit Teamkollege Sami Khedira schaffte er das Kunststück, in einem Jahr zweimal Weltmeister zu werden. 2014 mit Deutschland und Klub-Weltmeister mit Real Madrid. Zudem holte er mit dem FC Bayern das Double aus Meisterschaft und Pokal. 2013 wurde er Klub-Weltmeister und Champions-League-Sieger, Triple-Gewinner mit den Münchnern.

Einen kleinen Makel hat der Champions-League-Sieg 2013 mit den Bayern allerdings. Kroos fehlte im Finale gegen Dortmund verletzt, stemmte den Henkelpott zwar in den Nachthimmel - allerdings in Straßenkleidung. Und ein Auftritt in Hemd und Jeans soll gegen Eibar sein letzter gewesen sein.


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