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Zenit vs. BVB: Gesstresste Dortmunder müssen liefern

  • Aktualisiert: 25.02.2014
  • 21:01 Uhr
  • ran.de / Tobias Hock
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© Getty
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Mit Frust ins Achtelfinale der Champions League. Die Niederlage gegen den Hamburger SV macht deutlich: Der BVB ist momentan ein äußerst instabiles Kartenhäuschen. ran.de erklärt, warum es gerade jetzt wichtig ist, dass es nicht in sich zusammenfällt.

München - Borussia Dortmund reist im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League mit einer ordentlichen Portion schlechter Laune nach St. Petersburg. "Wir sind durch das Hamburg-Spiel gewarnt. Wir lassen aber nicht zu, dass nach der Niederlage alles schlechtgeredet wird", sagte Kapitän Sebastian Kehl nach der peinlichen 0:3-Pleite in Hamburg. 

Auch Klubchef Hans-Joachim Watzke stellte klar: "Ich erwarte eine Reaktion. Das sind zwei verschiedene Spiele und zwei verschiedene Wettbewerbe. Es wäre eine tolle Sache, wenn wir die Runde der letzten Acht erreichen würden. Das wäre eine Bestätigung für das vergangene Jahr." Damit hat der Präsident des BVB untertrieben. Für Dortmund ist ein Weiterkommen in der Champions League in dieser Situation nicht nur eine schöne Bestätigung, sondern ein Muss.

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BVB - angeschlagenes Schiff auf Kurs

Rein zahlenmäßig ist der BVB derzeit im Soll: Der Klub steht im Achtelfinale der Champions League, im Halbfinale des DFB-Pokals und auf Platz drei der Bundesliga. Wieso ist die Situation trotzdem gefährlich? In der Liga müsste Dortmund eigentlich noch besser dastehen.

Dem BVB gelingt es nicht, Druck auf Leverkusen aufzubauen. Bayer hat 2014 erst zwei Partien gewonnen und ist immer noch zweiter. Von unten rücken der große Rivale Schalke und der VfL Wolfsburg immer näher.

Nach zuletzt vier Pflichtspiel-Siegen in Folge - gegen Kellerkinder wie Bremen und Frankfurt - wird nach der Niederlage gegen die zuvor seit November 2013 sieglosen Hamburger klar: Die erneute direkte Qualifikation für die Champions League ist kein Selbstläufer.

Das Horror-Szenario: Sogar auf Platz fünf könnte man abrutschen.

Der BVB-Kader: Wo sind die Alternativen?

Doch warum ist Borussia Dortmund in dieser Saison nicht so stabil? Der BVB musste nicht nur den Abgang von Mario Götze, sondern auch zahlreiche Verletzungen von Leistungsträgern verkraften. Mit Ilkay Gündogan fehlt immer noch der überragende Akteur der vergangenen Saison. Hummels, Subotic, Piszczek, Schmelzer - jeder aus der Viererkette ist schon für längere Zeit ausgefallen. Subotic fehlt immer noch, Hummels steht immerhin mal wieder im Kader, Piszczek und Schmelzer laufen ihrer Form hinterher. Ganz aktuell steht auch noch Sven Bender eine zehnwöchige Verletzungspause bevor.

"Das ist natürlich eine unglückliche Situation für uns, dass so viele Spieler verletzt sind, aber das ist wie so oft im Leben: Wenn die Waschmaschine kaputt geht, ist am nächsten Tag der Trockner auch im Arsch - und dann geht meist auch noch der Fernseher kaputt", sagte Klopp auf der Pressekonferenz und sorgte mit diesem Spruch für allgemeine Erheiterung.

Hat der BVB also nur Pech? Nein! In der Winterpause hätten die Verantwortlichen zumindest für ein, zwei Positionen gleichwertigen Ersatz holen können, taten dies aber nicht. Man vertraute in Dortmund auf eine planmäßige Genesung der Verletzten, auf eigene Nachwuchskräfte und auf die Dienste von Manuel Friedrich. Damit sind die Dortmunder Verantwortlichen bewusst ein gewisses Risiko eingegangen, das sich jetzt rächen könnte.

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Viertelfinale - wichtig für die Perspektive

Der FC Bayern eilt nicht nur der nationalen, sondern auch der europäischen Konkurrenz davon. Mit Mario Götze und Robert Lewandowski wurden dem BVB die besten Offensiv-Spieler abgenommen.

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Klopp bald Nationaltrainer?

Dortmund-Trainer Jürgen Klopp kann sich ein Engagement beim DFB als Nationaltrainer vorstellen. Er betont jedoch, aktuell einen "genialen Job" beim Vizemeister ausüben zu dürfen.

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Für Dortmund ist es in dieser Phase umso wichtiger, sich als klare Nummer zwei in Deutschland zu etablieren. Spieler wie Ilkay Gündogan, Marco Reus oder Mats Hummels, die den BVB auf diesem Level halten können, benötigen die Sicherheit, dass sich die Borussia trotz der Abgänge weiter entwickelt.

Im ersten Schritt lassen sich Neuzugänge von Trainer Jürgen Klopp, von der beeindruckenden Fan-Kulisse und der attraktiven Spielweise nach Dortmund locken.

Um die wichtigsten Spieler langfristig zu binden und auch mal internationale Stars verpflichten zu können, ist neben den finanziellen Rahmenbedingungen vor allem die sportliche Perspektive essentiell. Der BVB muss ein Dauergast im Achtel- oder Viertelfinale der Champions League werden.

Als klarer Favorit braucht der BVB in St. Petersburg daher unbedingt ein gutes Ergebnis. Als Zeichen für die eigenen Spieler und für die internationale Konkurrenz.

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Gefährlicher Gegner - aus dem Urlaub in die Champions League

Zenit St. Petersburg galt vor der Auslosung der Achtelfinals als leichtestes Los. Der BVB geht trotz der Personalsorgen als klarer Favorit in das Duell - keine einfache Ausgangslage in dieser angespannten Situation. Denn der Gegner geht völlig unbelastet in die Spiele. Der russische Fußball befindet sich noch in der Winterpause. St. Petersburg muss sich keine Sorgen um seine Tabellensituation machen und geht als Außenseiter unbeschwert ins Achtelfinale.

Dem Team um die Top-Stars Hulk und Andrej Arschawin fehlt zwar die Wettkampfpraxis, dafür konnte man sich in Katar, Israel und der Türkei konzentriert auf den Auftakt in der Königsklasse vorbereiten. "Unsere Mannschaft ist fit, und wir sind alle voll konzentriert auf das Spiel. Ein Plus ist unser großes Kämpferherz", warnte der Ex-Münchner Anatoli Timoschtschuk.

Greift der Dortmund-Faktor?

Trotz der genannten Probleme – die Verantwortlichen des BVB konnten sich in dieser Saison auf eines verlassen: Wenn es darauf ankommt, liefert das Team ab. In der Gruppenphase der Champions League drohte zwei Spieltage vor Schluss das Aus. Es folgte ein 3:1 gegen Neapel und ein 2:0 in Marseille. Dortmund bewies Nervenstärke und verwandelte das drohende Scheitern in der Königsklasse innerhalb von 180 Minuten in den Gruppensieg.

Im Achtelfinale der Champions League steht der BVB unter Druck. Und er hat wieder 180 Minuten Zeit. Genügend Zeit, um abzuliefern. 


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