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Kein Geld, kein Torwart: Dem FC Blackpool gehen die Spieler aus

  • Aktualisiert: 31.07.2014
  • 19:47 Uhr
  • ran.de
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© imago
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Der englische Zweitligist FC Blackpool muss sich vor der neuen Saison mit Problemen beschäftigen, die normalerweise eher bei Amateurvereinen üblich sind: es gibt einfach nicht genügend Spieler.

München - Eigentlich hört es sich richtig gut an: Das erste Testspiel 4:0 gewonnen, ein Testspieler erzielt dabei zwei Tore und empfiehlt sich damit für einen Vertrag. 

Problematisch wird es erst dann, wenn dieser neuverpflichtete Testspieler erst der zwölfte Mann im Kader ist - und die Saison in zehn Tagen beginnt.

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Großes Chaos beim FC Blackpool

Gut, das mag vielleicht in irgendwelchen unteren Ligen vorkommen, mag man sich denken, aber in der zweithöchsten? Gibt es nicht? Doch.

Beim FC Blackpool in der zweiten englischen Liga, der Football League Championship, herrscht gerade das absolute Chaos. Laut vereinseigener Homepage stehen zurzeit vier Verteidiger, drei Mittelfeldspieler und fünf Stürmer unter Vertrag. Ein Torwart? Fehlanzeige.

Nicht nur, dass der Kader eine einzige Baustelle ist, auch das Trainingsgelände ist marode und die Besitzer zerfleischen sich gegenseitig in der Öffentlichkeit. Eigner-Familie Oyston und der lettische Mitbesitzer Valeri Belokan werfen sich gegenseitig vor, in die eigene Tasche zu wirtschaften.

Oyston: "Sehe die Situation als Vorteil an"

Erst unterstellte Belokan der Oyston-Familie - insbesondere dem Vorstandsvorsitzenden Karl Oyston -, die finanziellen Belange den sportlichen Dingen voranzustellen, anschließend schoss Oyston ebenfalls in einem öffentlichen Brief zurück.

"Valeri, wenn Sie uns den Klub für 24 Millionen Pfund zurückverkaufen wollen, wie können Sie dann behaupten, dass Sie den Fußball vor alles andere stellen?", keilte Oyston in seinem Schreiben zurück, das er zuerst an die "Blackpool Gazette" schickte.

Leidtragende des Streits sind die kaum vorhandene Mannschaft und Trainer Jose Riga. Denn trotz der anstehenden Saison sieht Oyston keine Eile für Neuverpflichtungen: "Warum sollten wir panisch sein? Ich sehe die Situation sogar als einen Vorteil an. Es erlaubt dem Trainer, ein Team nach seinen Wünschen zusammenzustellen."

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Bei den Fans steht Oyston als Schuldiger fest

Kurios wird es nur, wenn Riga mit einem Transferwunsch zu Oyston kam, und es von dessen Seite nur hieß: "Passt nicht ins Lohngefüge."

Für die Fans steht mit Karl Oyston der Schuldige schon lange fest. Protestaktionen gehören seit April zum Alltag. "Immer wenn wir dachten, es geht nicht schlimmer, wurde es das", sagt der Vorsitzende der Blackpooler Fanvereinigung Tim Fielding: "Sie haben gesagt, dass durch den Aufstieg der Klub profitieren werde, aber es waren nur die Besitzer, die das Geld eingestrichen haben."

Und Fielding führt weiter aus: "Wir haben uns von einem relativ erfolgreichen Zweitligaklub, das mit dem Aufstieg in die Premier League gipfelte, zu einem Team entwickelt, das in der zweiten Liga kaum mithalten kann."

Seit dem Abstieg geht es bergab

Vier Jahre ist es her, da stiegen die Seasiders in die Premier League auf, seitdem ging es nur bergab, soweit, dass ehemalige Spieler nur noch mit Kopfschütteln auf die Vorgänge reagieren.

"Als wir damals abgestiegen sind, sollte eigentlich der Neuanfang kommen, nicht das Ende", sagt Keith Southern. Vom Ende scheint der FC Blackpool nicht mehr weit entfernt zu sein, sollte sich in den kommenden Wochen nichts Entscheidendes bewegen.

Immerhin konnte Trainer Riga in den letzten Tagen dann doch noch vier Spieler verpflichten, um im ersten Punktspiel zumindest eine Elf aufbieten zu können. Es ist aber auch das einzig Positive - zumal ein Torwart immer noch fehlt.


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