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Wembley-Tor

Wembley-Tor: "Das Tor kann man mir nicht nehmen"

  • Aktualisiert: 08.12.2016
  • 11:54 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSIDNELSON ALMEIDA
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Sir Geoffrey Hurst ist nicht nur der Schütze des berühmtesten und umstrittensten Tores der Geschichte, er besitzt auch den typisch britischen Humor.

Hamburg - Sir Geoffrey Hurst ist nicht nur der Schütze des berühmtesten und umstrittensten Tores der Fußballgeschichte, er ist eben auch Engländer und besitzt den typisch britischen Humor. "Wenn es damals schon die Torlinientechnik gegeben hätte, hätte man erkannt, dass mein Ball hinter der Torlinie war", witzelt der Weltmeister von 1966 mittlerweile über sein sagenumwobenes Wembleytor.

Am Donnerstag feiert der einstige Torjäger seinen 75. Geburtstag, längst ist klar, dass der Treffer zum 3:2 im Endspiel gegen Deutschland mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irregulär war. "Man kann mir das Tor nicht mehr nehmen, es steht in den Geschichtsbüchern", sagt Hurst heute mit einem Augenzwinkern.

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Bachramow entscheidet auf Tor für England

Rückblende: Im WM-Finale steht es nach 100 Minuten 2:2, Hurst hat bereits einmal für die Gastgeber getroffen. Ein Schuss des damals 24-Jährigen prallt von der Unterkante der Querlatte zurück auf den Rasen.

Vor, auf oder hinter der Linie? Schiedsrichter Gottfried Dienst aus der Schweiz befragt seinen sowjetischen Linienrichter Tofik Bachramow und setzt dessen Entscheidung per Pfiff um: Tor für England. In der Schlussminute gelingt Hurst noch das 4:2, der WM-Titel geht an die "Three Lions" - zum ersten und bislang einzigen Mal.

"Wir hätten so ein Tor ja auch nicht abgelehnt"

Deutschlands Kapitän Uwe Seeler schluckte damals seinen mächtigen Ärger herunter, mahnte seine Teamkollegen sogar, auf unbeherrschte Proteste zu verzichten. Mehr als ein halbes Jahrhundert später ist die einstige Aufregung natürlich längst verraucht. "Geoff weiß selbst ganz genau, dass der Ball nicht drin war. Aber wir hätten so ein Tor ja auch nicht abgelehnt. Das muss man auch mal fairerweise erwähnen", sagte der mittlerweile 80 Jahre alte Seeler dem "SID".

Hurst und die Deutschen: Immer wieder trafen sie sich zum sportlichen Vergleich. Mit West Ham United gewann er 1965 den Europapokal der Pokalsieger - gegen den TSV 1860 München. Im Nationaltrikot bestritt der 1998 geadelte Stürmer gegen die DFB-Auswahl nicht nur sein wichtigstes, sondern auch sein erstes und sein letztes Länderspiel: "Deutschland war wohl mein Fußballschicksal."

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Dreierpack im Finale

Von 1959 bis 1972 stand Hurst, der in jungen Jahren auch mit einer Cricket-Karriere geliebäugelt hatte, bei West Ham unter Vertrag, seine beste Zeit als Profifußballer. Es folgten Intermezzi in den USA und Irland, seine Trainerkarriere endete schon mit 40.

Was für immer bleiben wird, ist das Wembleytor. Und schwer zu knacken sein dürften auch seine drei Tore in einem WM-Endspiel. Nicht einmal Pele, Gerd Müller, Diego Maradona oder Lionel Messi ist das gelungen. Hurst genießt das: "Ich weiß nicht, ob es die Jungs ärgert. Mich freut es jedenfalls ein bisschen."

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