Europa League: Marins internationale Achterbahn
- Aktualisiert: 05.09.2014
- 13:24 Uhr
- ran.de / Mattis Nothacker
Marko Marin spielt am Mittwoch mit dem FC Sevilla um den Titel in der Europa League (ab 20:15 live auf kabel eins und im Livestream auf ran.de). Im Endspiel trifft er wie im vergangenen Jahr auf Benfica Lissabon.
München - Marko Marin und sein Mitspieler Kevin Gameiro schauen mit weit aufgerissenen Augen ins Bild und strecken gemeinsam ihre Zunge raus. Darunter prangt der Text: "Finale? Benfica? Da war doch was ;)".
Das Foto auf Marins Facebook-Seite entstand kurz nach dem dramatischen Halbfinal-Rückspiel des FC Sevilla in der Europa League. In Valencia erzielte Marins Mitspieler Stephane Mbia erst in der vierten Minute der Nachspielzeit das entscheidende 1:3. Durch den Treffer in letzter Sekunde zog Sevilla noch ins Europa-League-Endspiel ein (ab 20:15 live auf kabel eins und im Livestream auf ran.de).
Europa League: Titelgewinn mit Chelsea
Marins Facebook-Kommentar spielt auf das vergangene Jahr an, wo er mit dem FC Chelsea ebenfalls im Europa-League-Finale auf Benfica Lissabon traf und den Titel gewann. Nach Branislav Ivanovics 2:1-Siegtreffer in der Nachspielzeit jubelte er mit seinen Mitspielern auf der Bank, wenig später hob er triumphierend die Trophäe in den Himmel.
Dass Marin damals die kompletten 90 Minuten von der Seitenlinie aus verfolgen musste, schmälerte seine große Freude in keiner Weise. "Ich bin sehr, sehr glücklich im Moment. Es ist einfach klasse, gleich im ersten Jahr bei Chelsea einen internationalen Titel zu holen. Das macht mich stolz", sagte er nach dem Finalsieg gegenüber der "Welt". "Was zählt, ist die Mannschaft. Und wir haben gemeinsam diesen Pokal gewonnen".
Europa League: Wenig Einsatzzeit in England
Trotzdem verläuft die Zeit beim FC Chelsea für Marin nicht unbedingt erfolgreich. Bei seiner Ankunft wird er von den englischen Medien noch als "German Messi" gefeiert, nach einer starken Vorbereitungsphase wirft ihn aber eine langwierige Oberschenkelverletzung zurück. Insgesamt kommt er auf lediglich 16 Einsätze und steht in der Premier League nur 143 Minuten auf dem Platz. Die "Sun" wählt ihn auf Platz vier der größten Transferflops der Saison.
Vor der Saison 2013/14 macht sich Marin noch Hoffnungen, unter dem neuen Chelsea-Trainer Jose Mourinho eine Chance zu bekommen. Der Portugiese setzt jedoch lieber auf Eden Hazard und die beiden Neuankömmlinge Kevin de Bruyne und Andre Schürrle. Marin wird an den FC Sevilla ausgeliehen.
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Europa League: Neuer Aufwind in Sevilla
Dem flinken Mittelfeldspieler scheint der Wechsel nach Spanien neuen Aufwind zu geben. In der Vorbereitung präsentiert er sich in toller Verfassung und überragt bei Sevillas 3:1-Sieg im Testspiel gegen Manchester United. "Der FC Sevilla hat einen neuen Heiligen, den er anbeten kann. Marko Marin hat zeigen können, dass er ein Spieler von hier selten gesehener Qualität ist", jubelt die Sportzeitung "AS". Bald darauf verletzt sich Marin allerdings am Oberschenkel. Die Blessur setzt ihn monatelang außer Gefecht. Erst im Januar kommt er in der Liga wieder zum Einsatz. Seinen Stammplatz kann er lange Zeit nicht mehr zurückgewinnen.
In den vergangenen Wochen scheint es für Marin nun endlich wieder aufwärts zu gehen. Bei den Siegen gegen Real Valladolid und Real Madrid steht er jeweils in der Startelf. Im Halbfinal-Hinspiel der Europa League gegen den FC Valencia wird er in der 59. Minute eingewechselt. In Valencia schickt ihn Trainer Unai Emery nach dem 0:3 Rückstand aufs Feld, um die Offensive zu beleben.
Europa League: Weiter in Spanien oder zurück zu Chelsea?
Trotz der Verletzungen hält der FC Sevilla große Stücke auf Marin. Vor allem die Fans sind vom Dribbelkünstler angetan: "Die Fans schließen die Spieler hier schnell ins Herz", erzählt Marin. "Mir schmeichelt das und es macht mich auch stolz, dass sie mich am liebsten hierbehalten wollen". Im Sommer steht die Entscheidung an, ob er weiterhin in Spanien bleibt oder zum FC Chelsea zurückkehrt. "Sevilla würde mich jedenfalls gern hierbehalten, es gibt aber auch Signale aus England, dass sie mich zurück wollen", erklärt der 25-Jährige. "Es ist noch nichts entschieden. Wir setzen uns nach der Saison zusammen und reden dann über meine Situation."
Erst einmal will Marin seine volle Konzentration auf das Finale in Turin richten. Dort hat er dieses Mal gute Chancen, eine entscheidende Rolle zu spielen. Nicht unwahrscheinlich, dass dann ein Foto von Marin mit dem Europa-League-Pokal auf facebook auftaucht. Und darüber der Text: "Europa-League-Sieg? Benfica? Da war doch was!"