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Inter Mailand: Großer Name, wenig dahinter

  • Aktualisiert: 27.02.2015
  • 17:54 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© imago
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Im Europa-League-Achtelfinale erwartet den VfL Wolfsburg mit Inter Mailand ein attraktives Los. Aber die Italiener leben nur noch von der Tradition, der Kader beunruhigt die Wölfe kaum.

München - Football Club Internationale Milano, Stadio Giuseppe Meazza im Stadtteil San Siro: Es sind klangvolle Namen, die den Achtelfinalgegner des VfL Wolfsburg in der Europa League (Hinspiel 12. März, 19 Uhr bei kabel eins und im Livestream auf ran.de) umwehen.

Gedanken an große Erfolge, große Tradition, große Spieler kommen auf, Namen wie Roberto Boninsegna, Alessandro Altobelli, Giuseppe Bergomi, Javier Zanetti oder Ronaldo schießen einem durch den Kopf. Aber auch die große deutsche Zeit Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre mit Lothar Matthäus, Andreas Brehme und Jürgen Klinsmann unter der Trainer-Legende Giovanni Trapattoni.

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Absturz binnen vier Jahren

In Mailand gerät man schnell ins Schwelgen von den guten, alten Zeiten. Mit zahlreichen Meisterschaften, 18 Mal gewann Inter den Scudetto, Pokalsiegen und auch internationaler Spitzenklasse. Zuletzt gewann der Stadtrivale des AC Mailand 2010 die Champions League. Beim FC Bayern erinnert man sich nicht allzu gerne daran.

2010, etwas mehr als viereinhalb Jahre ist es her – und dennoch scheint es Ewigkeiten entfernt, soweit wie Inter nun von der italienischen Meisterschaft. Auf Platz acht dümpelt die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini in der Serie A vor sich hin. Echte Stars? Fehlanzeige. Die wenigen italienischen Fußballgrößen wie Andrea Pirlo tragen nicht das Inter-Trikot. Nur Kapitän Andrea Ranocchia gehört zum engen Kreis der Squadra Azzurra, der Nationalmannschaft.

Inter als Auffangbecken

Internationale Spitzenklasse? Dazu zählt derzeit kein Inter-Akteur. Zum einen nicht mehr, zum anderen noch nicht - so wie Stürmer Mauro Icardi, der allerdings eine vielversprechende Zukunft vor sich hat. Der Kolumbianer Fredy Guarin und der Chilene Gary Medel sind gute, talentierte, aber eben keine herausragenden Kicker. Die im Winter auf Leihbasis verpflichteten Xherdan Shaqiri vom FC Bayern und Lukas Podolski vom FC Arsenal konnten sich bei ihren Stammvereinen nicht durchsetzen.

Gerade die Verpflichtung von Podolski oder Nemanja Vidic spiegelt die derzeitige Transferpolitik der Mailänder wieder. Für die ganz großen Stars reicht es nicht, bleiben nur Talente oder eben ausrangierte Stars, die ihren Zenit bereits überschritten haben. Inter als Auffangbecken.

Nicht selten enden solche Transfers als Missverständnis, wie die Leihe von Nationalspieler Pablo Osvaldo. Der Stürmer konnte sich nie in die Mannschaft integrieren, bereits nach zwölf Einsätzen beendete Inter das Leihgeschäft – auch wenn er sportlich mit fünf Toren und drei Vorlagen überzeugte.

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Das Gleichgewicht ist zurück

Es ist das Ergebnis des Mailänder Umbruchs. Mancini versucht die Mannschaft nach seinen Vorstellungen zu formen, sein System umzusetzen. "Inters Transferaktivitäten im Winter haben es Mancini ermöglicht, das 4-2-3-1 zu implementieren, das nach seinen Erfahrungen bei Manchester City und Galatasaray sein favorisiertes System ist", sagt Inter-Legende Bergomi.

"Davor war die Mannschaft nicht im richtigen Gleichgewicht, was auch an der mangelnden Form der Außenstürmer lag. Mancini hat es hervorragend gemacht, mit der Rückkehr zur Raute das Gleichgewicht wieder herzustellen."

Allofs überraschend forsch

Trotz der Besserung in den vergangenen Wochen und Monaten – Inter hat auf dem Weg zurück an die nationale Spitze einen langen Weg vor sich. Und erst recht auf europäischer Ebene. Nicht verwunderlich, dass der VfL Wolfsburg als Favorit in das Duell mit dem 18-maligen italienischen Meister geht. "Es wird schwer. Sie sind das zweitbeste Team in Deutschland und haben die Bayern geschlagen", zeigt sich Inter-Coach Mancini beeindruckt. Und auch VfL-Manager gibt sich überraschend forsch: "Das ist ein großer Traditionsklub, der in dieser Saison aber schon Schwächen gezeigt hat. Ich glaube, dass wir nicht der Außenseiter sind."

Und auch Italiens größte Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" zeigt großen Respekt vor dem Bundesliga-Zweiten, schreibt: "Nach der Meistermannschaft von 2009, als Dzeko und Grafite den VfL unwiderstehlich Richtung Titel schossen, ist die aktuelle Ausgabe des VfL die beste der Vereinshistorie."

Wolfsburg erfreut sich an der Gegenwart, bei Inter schwelgen die Fans nur in Erinnerungen.

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Football Club Internazionale Milano

gegründet: 9. März 1908
Stadion: Giuseppe-Meazza-Stadion (82.955 Plätze)
Trainer: Roberto Mancini
Größte Erfolge:
Champions League bzw. Europapokal der Landesmeister: 1964, 1965, 2010
UEFA-Cup: 1991, 1994, 1998
Weltpokal: 1964, 1965
FIFA-Klub-WM: 2010
Italienischer Meister: 1910, 1920, 1930, 1938, 1940, 1953, 1954, 1963, 1965, 1966, 1971, 1980, 1989, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010
Italienischer Poalsieger: 1939, 1978, 1982, 2005, 2006, 2010, 2011


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