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Wolfsburg 2.0: Keine Angst vor dem Absturz

  • Aktualisiert: 26.02.2015
  • 13:42 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
Article Image Media
© getty
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Von der grauen Maus zum Champions-League-Kandidaten: Der VfL Wolfsburg ist auf dem Weg nach oben. Die Europa League (Do., 21 Uhr live bei kabel eins und im Liveticker auf ran.de) gilt als erster Schritt Richtung europäischem Renommee. Das Fundament für Größeres ist gelegt.

München – Die Warnrufe waren bereits in der Vorsaison zu hören: Vorsicht vor Wolfsburg! Wirklich ernst genommen hatte sie von den Fans wohl kaum einer. Sicherlich, der VfL hatte eine gute Rückrunde gespielt, aber die Bundesliga-Spitze war mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund doch meilenweit entfernt.

Die einhellige Meinung der Fußball-Fans aus der Republik: Es ist halt doch nur Wolfsburg.

Zu Saisonbeginn, als die Wölfe nach einer Niederlage gegen die Bayern und einem mühsamen 2:2 gegen Frankfurt äußerst mäßig in die Spielzeit gestartet waren, sahen sich die Skeptiker bestätigt.

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Als Nummer zwei etabliert

Ein halbes Jahr und 20 Spieltage später sieht dies nun ganz anders aus. Die Mannschaft von Dieter Hecking hat sich – zumindest für die laufende Saison – als Nummer zwei im deutschen Fußball etabliert. Der Rückstand auf die Bayern ist mit acht Punkten sogar kleiner als der Vorsprung auf den Dritten Mönchengladbach (zehn).

Zudem haben die Wölfe nach dem 2:0-Hinspiel-Erfolg beste Chancen im Rückspiel des Sechzehntelfinale bei Sporting Lissabon (Do., 21 Uhr live bei kabel eins und im Liveticker auf ran.de) den Einzug unter die besten Sechzehn der Europa League perfekt zu machen.

Traum vom Finale lebt

Das Endspiel, der erste große Titel auf internationaler Ebene - Fans und Spieler sind heiß darauf. "Den 27. Mai habe ich mir dick im Kalender angestrichen. Ich träume vom Finale", sagt Vieirinha. Und auch Manager Klaus Allofs weiß, wie wichtig die Europa League "für unsere Wahrnehmung" ist. "Da können wir national und international eine Menge für uns tun."

Mit einem Paukenschlag wollen sich die Wölfe auf der großen Bühne des Fußballs präsentieren - und die heißt ab der kommenden Saison nicht mehr Europa League, sondern Champions League.

Die Wolfsburger sind damit fast dort wieder angelangt, wo sie bereits einmal waren.

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Vom Meister zum Fast-Absteiger

2009 hatte der VfL unter der Regie von Felix Magath die komplette Bundesliga überrascht, die Meisterschaft gewonnen und sich dadurch für die Königsklasse qualifiziert. Doch der Erfolg war nur von kurzer Dauer.

Magath, der die Erfolgsmannschaft zusammengestellt hatte, machte den Abflug zu Schalke, auch Edin Dzeko, Grafite und Zvejzdan Misimovic, die für den erfrischenden Offensiv-Fußball der Wölfe standen, waren zwei Jahre später schon nicht mehr im Kader zu finden. Innerhalb von 24 Monaten hatte sich das Gesicht der Wolfsburger Mannschaft völlig verändert. Statt Champions League hieß es Abstiegskampf.

Langfristige Planung

Aber was spricht dafür, dass die Wolfsburger nach der erfolgreichen aktuellen Saison, nicht erneut abstürzen?

Mit Sportchef Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking ist beim VfL wieder Konstanz eingekehrt. Trotz anfänglicher Misserfolge wurde der Kurs durchgezogen. Das heißt: In Ruhe arbeiten und sich auch von kleineren Rückschlägen nicht beirren lassen.

Dadurch haben Wolfsburgs Teamkonstrukteure Hecking und Allofs ein solides Fundament gelegt. Anders als bei den Vorgängern heißt es Klasse statt Masse. Und die Leistungsträger sind alle über die kommende Saison hinaus vertraglich gebunden. Das Gerüst steht. Langfristig.

Einzig bei Torhüter Diego Benaglio und Verteidiger-Ass Naldo läuft der Kontrakt 2016 aus, ebenso wie bei den Trainer Hecking und Sportchef Allofs selbst. Ob Überflieger Bas Dost, Maxi Arnold, Robin Knoche (alle 2017), Luiz Gustavo (2018), Kevin de Bruyne oder André Schürrle (beide 2019), sie alle werden noch länger das Wölfe-Trikot tragen.

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Zeichen an die Konkurrenz

Wirtschaftlich ist der VfL durch den VW-Konzern im Rücken gut aufgestellt, mit den zu erwartenden Champions-League-Millionen wird die Finanzkraft noch gesteigert.

Denn ihre finanzielle Potenz ließen die Wolfsburger durch die vergangenen Transfers – Schürrle, de Bruyne, Luiz Gustavo für insgesamt 70 Millionen Euro – bereits durchblicken. Zudem setzten die Wölfe eine Zeichen an die Konkurrenz, konnten die allseits begehrten Spieler Ricardo Rodriguez und Vieirinha halten und die Verträge bis 2019 bzw. 2018 verlängern. "Die Voraussetzungen und Perspektiven sind glänzend", sagt Schürrle.

Das bestehende starke Team kann punktuell noch aufgewertet werden, die Gefahr von Abwerbungen wird allein durch die fast schon gesicherte Königsklassen-Teilnahme minimiert. Champions League macht sexy. Auch Wolfsburg.


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