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Deutschland scheidet im Halbfinale aus

EM 2016: Au revoir, Deutschland! Frankreich steht im Finale

  • Aktualisiert: 09.07.2016
  • 22:02 Uhr
  • SID
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© AFPSID
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Aus der Traum! Kurz vor dem großen Ziel Paris sind die deutschen Weltmeister bei der EM dramatisch gescheitert.

Marseille - Aus der Traum! Kurz vor dem großen Ziel Paris sind die deutschen Weltmeister bei der EM dramatisch gescheitert. Nach einem Handspiel des zuvor überragenden Bastian Schweinsteiger und einem groben Abwehrfehler verlor die deutsche Mannschaft ein packendes Halbfinale gegen den Gastgeber Frankreich mit 0:2 (0:1).

Antoine Griezmann (45.+2 und 72.) verwandelte vor 64.078 Zuschauern in Marseille zunächst den von Schweinsteiger verursachten Handelfmeter. Dann machte er der Hoffnung auf das zweite deutsche Double aus WM und EM nach 1974 mit seinem zweiten Tor ein Ende. In dieser Szene patzten Benedikt Höwedes, Joshua Kimmich, Shkodran Mustafi und am Ende sogar Torhüter Manuel Neuer. 

Frankreich erwartet in seinem dritten EM-Finale nach 1984 und 2000 am Sonntagabend (21.00 Uhr) Portugal - die Equipe tricolore hat noch kein Endspiel verloren. 1984 (EM) und 1998 (WM) gewann sie ihre Heimturniere. Die DFB-Auswahl verlor erstmals seit 50 Jahren gegen einen Turniergastgeber.

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Schweinsteigers Aussetzer schockt Deutschland

Bis Schweinsteiger im Kopfballduell mit Patrice Evra seinen rechten Arm hochriss und den Ball blockte, hatte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw das Spiel im Griff gehabt. Nach anfänglichen Problemen waren die Räume eng, der Ball lief gut, es gab mehrere Chancen - und Schweinsteiger war der stärkste Mann auf dem Platz.

Der berechtigte Elfmeter, pikanterweise nach dem italienischen EM-Aus gegen Deutschland im Viertelfinale vom Italiener Nicola Rizzoli gepfiffen, war ein Schock. Er zwang die Deutschen in die Offensive, Löw zeterte an der Seitenlinie. In der 61. Minute musste auch noch Abwehrchef Jerome Boateng verletzt raus. Beim Versuch, einen langen Pass zu schlagen, schmerzte sein rechter Oberschenkel.

Mit seiner Aufstellung hatte Löw überrascht. Dass Schweinsteiger beginnen würde, hatte der Bundestrainer verraten, und doch stand beim Anpfiff auch Emre Can auf dem Spielfeld. In seinen bisherigen sechs Länderspielen hatte der 22-Jährige als Rechtsverteidiger gespielt, diesmal sollte er helfen, das Zentrum zu verdichten. 

Höwedes verliert erstes Pflichtspiel

Der gelbgesperrte Mats Hummels und der verletzte Sami Khedira fanden sich in der Rolle der Mutmacher wieder: "Auf geht's Jungs, ihr schafft das", schrieben sie in einem Tweet kurz vor dem Anpfiff vom Spielfeldrand. Für Hummels spielte Höwedes, mit dem die DFB-Auswahl erstmals ein Pflichtspiel verlor. Für Boateng kam Mustafi ins Spiel.

Die deutsche Defensive kam anfangs gewaltig ins Schwimmen. In den ersten Minuten übten die Franzosen enormen Druck aus, die deutsche Mannschaft wirkte überrascht. Neuer vereitelte einen Rückstand, indem er einen Schuss Griezmanns parierte, der Franzose war zuvor an Mesut Özil und Höwedes vorbeigestürmt (7.).

Erst nach dieser Szene gelang es der deutschen Mannschaft, das Spiel zu beruhigen. Prompt ergaben sich gute Gelegenheiten: Nach Vorlage Cans verpasste Thomas Müller knapp den Ball (13.), kurz darauf war es der französische Torhüter Hugo Lloris, der einen Linksschuss von Can nach Vorlage von Özil glänzend parierte. Mario Gomez (Muskelfaserriss) fehlte im Sturmzentrum schmerzlich.

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Götze bringt keine Gefahr

Aber, keine Frage, die deutsche Mannschaft war jetzt im Spiel. Can und Kimmich bildeten auf der rechten Seite lange ein ordentliches Tandem, auch wenn es bei Kontern der Franzosen stets etwas unsicher wirkte. Der Chef auf dem Spielfeld war jetzt Schweinsteiger, und er prüfte zwischendurch in der 25. Minute Lloris mit einem Schlenzer.

Die beste Chance ergab sich dann aber doch für die Franzosen: Olivier Giroud gewann auf Höhe der Mittellinie ein Kopfballduell mit Boateng und lief auf und davon, verfolgt allein von Höwedes - im letzten Moment klärte der Schalker im Strafraum mit einer herausragenden Grätsche (42.). 

Löw hoffte dann, dass sich Geschichte wiederholt - er brachte den WM-Helden Mario Götze für Can. Die deutsche Mannschaft mühte sich, aber eine Fehlerkette nach der Auswechslung von Boateng machte alles zunichte. Mustafi ließ sich von Paul Pogba austanzen, die folgende Flanke erreichte Neuer nur mit den Fingerspitzen, der Ball fiel Griezmann vor die Füße - 0:2. 

Kurz drauf traf Kimmich mit einem Schlenzer das Lattenkreuz (74.). Fünf Minuten später hatte der eingewechselte EM-Debütant Leroy Sané das 1:2 auf dem Fuß. Das Aufbäumen kam spät. Zu spät.


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