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Mario Gomez bei Besiktas: Rückschritt für den Schritt nach vorne

  • Aktualisiert: 30.07.2015
  • 14:03 Uhr
  • ran.de
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© 2015 Getty Images
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Mit dem Wechsel in die Süper Lig scheint sich der Abstieg von Mario Gomez fortzusetzen. Der Reset-Knopf Besiktas könnte für das Ziel EM 2016 aber genau der richtige Schritt sein.

München - Gemunkelt wurde es ja schon lange, nun ist es offiziell: Mario Gomez verlässt nach zwei Jahren den AC Florenz und wechselt zu Besiktas Istanbul.

Ein Schritt, der einerseits überrascht, andererseits auch nicht. Er überrascht, weil Gomez schließlich vor ein paar Jahren noch als einer der besten deutschen Stürmer galt. Die Betonung liegt dabei auf galt, also Vergangenheit.

Er überrascht nicht, weil er sich bei der Fiorentina auf dem Abstellgleis wiederfand. Der mittlerweile 30 Jahre alte Schwabe hatte unter dem neuen Coach Paolo Sousa kaum Chance mehr.

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Das große Ziel EM 2016

"Die nächste Saison ist für mich sehr wichtig, mein Ziel ist die Nationalmannschaft. Ich will zur EM 2016", hatte der Nationalspieler unlängst erklärt. Dieses Ziel hofft er nun Istanbul zu erreichen.

Fraglich ist nur, ob ihm dies abseits der großen vier Ligen Premier League, Primera Division, Serie A und Bundesliga gelingt.

Abseits der vier großen Ligen

Mit dem Schritt von der Serie A in die Süper Lig scheint sich der schleichende Abstieg des Mario Gomez seit 2012 fortzusetzen. Vom Stammspieler bei Champions-League-Finalist FC Bayern zur Ramschware in Florenz.

Aber ist es wirklich der große Schritt zurück, der Abstieg, den ein Großteil der Fußball-Fans dahinter sieht?

Geht man allein nach den Zahlen, ja. Nach 30 und 15 Millionen Euro Ablöse wird er nun verliehen. Er kickt nun abseits der vier großen Ligen.

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Mersin statt Mailand

Statt zum Auftakt gegen den AC Mailand geht es nun gegen Mersin Idman Yurdu. Statt gegen klangvolle Namen wie Juventus Turin, Inter Mailand, Sampdoria Genua oder SSC Neapel geht es nun gegen Gaziantepspor, Eskisehirspor, Belediyespor, Kasimpasa Istanbul oder Rizespor.

Aber sind diese Klubs wirklich um so viel schlechter als Empoli, Frosinone, Carpi oder Sassuolo?

Bei Besiktas spielt er nun mit Ricardo Quaresma, Andreas Beck, Gökhan Töre, Tolgay Arslan und seinem einstigen Bayern-Kollegen Jose Ernesto Sosa zusammen, duelliert sich mit Lukas Podolski, Wesley Sneijder, Felipe Melo, Hamit Altintop (Galatasaray), Diego, Raul Meireles und Robin van Persie (Fenerbahce) um die Istanbuler Vorherrschaft und damit auch die türkische Meisterschaft.

Löw von Gomez überzeugt

Mit dem Wechsel in die Türkei hat Gomez den Reset-Knopf seiner Karriere gedrückt, startet einen neuen Anlauf. Bundestrainer Joachim Löw wird seine Augen auf die Süper Lig richten, schließlich kickt mit Lukas Podolski ein zweiter Nationalmannschaftskandidat am Bosporus.

Und Löw ist von Gomez' Qualitäten überzeugt. "Wenn Mario körperlich fit ist und Spielrhythmus hat, ist er eine Bereicherung für jede Mannschaft, auch für uns, das hat er oft genug bewiesen."

Zahlreiche Verletzungen verhinderten Löws Vorgaben in den letzten zwei Jahren bei der Fiorentina. Darunter hat der 39-Tore-Stürmer aus der Saison 2011 gelitten.

Fehlschuss gegen Österreich

Zumal ein weiteres Problem Gomez' in der öffentlichen Wahrnehmung liegt: Ihm haftet Negatives an.

Angefangen mit dem Fehlschuss bei der EM 2008 gegen Österreich, der Aussage von Uli Hoeneß - "Wenn Gomez ein sehr guter Stürmer wäre, hätten wir die Champions League gewonnen" -, der übertriebenen Kritik Mehmet Scholls - "Ich hatte Angst, dass er sich wund liegt" - bei der EM 2012 beim 1:0 über Portugal, bei dem Gomez den Siegtreffer erzielte.

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Überragende Torquote

All das bleibt beim Namen Mario Gomez in Erinnerung. Nicht seine überragenden Torquoten beim VfB Stuttgart und FC Bayern, seine zwei Buden bei der EM 2012 gegen die Niederlande - dabei eines zum Zungeschnalzen, Annahme, Mitnahme Torabschluss vom Allerfeinsten.

Aber auch das gehört zu Gomez' Vergangenheit. Und daran will er in Istanbul anknüpfen. Die Chancen, dass ihm dies gelingt, sind definitiv größer als in Florenz.

Der Rückschritt könnte sich daher als Schritt nach vorne entpuppen.


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