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Verkleiden und verschaukeln: Hungerlohn für falsche Fans

  • Aktualisiert: 19.12.2014
  • 17:09 Uhr
  • ran.de
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© getty
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Stell dir vor es ist WM - und keiner geht hin! Diese Schreckensvorstellung plagen derzeit die Sport-Organisatoren in Katar. Doch sie haben sich etwas ausgedacht.

München - Katar galt bislang nicht als der Sport-Nabel der Welt. Kein Wunder: Unter der sengenden Wüstensonne ist es in aller Regel nicht angebracht, seine Energien zu verpulvern - weder beim Sporttreiben, noch beim Anfeuern.

Doch weil es sich das arabische Emirat seit einiger Zeit auf die Fahne geschrieben hat, einen Teil seiner Petrodollar in die Ausrichtung von Sport-Großveranstaltungen zu stecken, müssen sich sowohl Athleten als auch Fans zwangsweise mit diesem Thema befassen. 

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Kleines Geld fürs Fahnenschwenken

Bei den Athleten dürfte dies einfacher gelingen als bei den Fans - und doch soll nun auch die Bevölkerung in Feierlaune gebracht werden.

Weil dies aber nicht auf Knopfdruck funktioniert, haben sich die Scheichs schon etwas einfallen lassen: Sie karren einfach Gastarbeiter, die ohnehin zu Tausenden im Land sind, um die WM-Stadien zu errichten, in die einzelnen Sportstätten. Diese bezahlen sie fürs Fahnenschwenken, Anfeuern und Jubeln - so geschehen zuletzt bei den "Quatar Open" im Beachvolleyball.

Der Stundenlohn für die "Jubelperser" is allerdings mickrig: Nach Angaben eines Journalisten der "Associated Press", der etwa 150 solcher Gastarbeiter in einem Bus begleitete, bekommen diese lediglich 75 Cent pro Stunde für ihre Anfeuerungen.

Als Einheimische verkleidet

Die meisten von ihnen kämen aus Ghana, Kenia und Nepal und seien in weißen Gewänder mit traditioneller Kopfbedeckung gekleidet, damit der Eindruck entstehe, es handele sich um Einheimische.

Der Höhepunkt der Sportveranstaltungen in Katar soll die Fußball-WM 2024 darstellen. Zuvor finden die Handball-WM (2015), die Straßenrad-WM (2016) und die Leichtathletik-WM (2019) statt. Zudem wollen die Verantwortlichen auch ihren jährlichen Formel-1-Grand-Prix. Die Kurzbahn-WM der Schwimmer ist vor kurzem erst über die Bühne gegangen.


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