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Bestraft die UEFA den Transfer-Wahnsinn?

Wie gefährlich wird Financial Fairplay für Milan, Manchester City und PSG?

  • Aktualisiert: 27.07.2017
  • 20:31 Uhr
  • ran.de / Martin Jahns
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Manchester City gibt mehr für seine Verteidigung aus als ganz Bosnien-Herzegowina, der AC Mailand will mit neuem Besitzer zurück an die Spitze, PSG arbeitet am teuersten Transfer der Geschichte. Wie ist das alles mit dem Financial Fairplay der UEFA zu vereinen?

München - Manchester City hat in diesem Sommer für 240 Millionen Euro neue Spieler verpflichtet, der AC Mailand erlebt mit knapp 190 Millionen Euro Ausgaben den teuersten Transfersommer seiner langen Vereinsgeschichte und Paris St. Germain liebäugelt mit einem 222-Millionen-Euro Transfer von Superstar Neymar.

Drei Klubs, die stellvertretend für den Transferwahnsinn des Sommers stehen. Wahnsinn, dem die UEFA eigentlich mit ihrem Beschluss des Financial Fairplays eine Zwangsjacke anlegen wollte. Doch drohen den drei Klubs wirklich Konsequenzen für ihren Kaufrausch?

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Manchester City: Trotz historischer Shopping-Tour auf stabilen Beinen

Kein Klub hat diesen Sommer bislang mehr Geld für neue Spieler ausgegeben als Manchester City. Zieht man die Abgänge ab, steht derzeit immer noch ein sattes Transferminus von gut 200 Millionen Euro zu Buche. Kaum mit dem Financial Fairplay vereinbar, oder?

Doch! Denn so lange die Einnahmen die Ausgaben decken, gibt die UEFA grünes Licht. Und diesbezüglich hat Manchester City in den letzten Jahren seine Hausaufgaben gemacht. In der Saison 2015/16 fuhr der Verein trotz eines Transferminus von 146 Millionen Euro letztlich 24 Millionen Euro Gewinn ein – dank 450 Millionen Euro gewerblichen Einnahmen. Mit dem neuen, lukrativen TV-Vertrag der Premier League ist der Spielraum für Transferminus nun noch größer.

Dabei war City nicht immer so vorbildlich: 2014 verurteilte die UEFA den Klub zu einer Strafe in Höhe von 60 Millionen Euro. Zudem musste City mit einem kleineren Kader als den üblichen 25 Spielern in der Champions League antreten. Nachdem der Verein aber in den vergangenen zwei Jahren allerdings Gewinne einfuhr, wurde die Strafzahlung in diesem April auf rund 20 Millionen Euro gesenkt.

AC Mailand: Deal oder Strafe

Der neue chinesische Klub-Eigentümer Sino-Europe Sports will den AC Mailand mit aller finanziellen Macht wieder zu einem europäischen Spitzenklub machen, und hat Stars wie Leonardo Bonucci, Hakan Calhanoglu oder Andre Silva in die Lombardei gelockt. Renato Sanches vom FC Bayern soll für weitere 40 Millionen Euro noch kommen.

Dem gegenüber stehen läppische 24 Millionen Euro Transfereinnahmen. Und im Gegensatz zu City kann Milan weder mit fürstlichen TV-Geldern, noch mit Einnahmen aus der Champions League gegensteuern.

Stattdessen hofft Milan auf eine Sonderregelung: Die UEFA bietet Klubs, die gerade einen Besitzerwechsel vollzogen haben, die Möglichkeit eines "Voluntary Agreements" an. In einer solchen Vereinbarung kann der Klub auch eine defizitäre Spielzeit einräumen, wenn er perspektivisch profitables Wirtschaften verspricht.

Doch Milans ersten Entwurf aus dem Juni hat die UEFA als unrealistisch zurückgewiesen. Darin erwartete der Verein für 2017 Einnahmen allein aus China in Höhe von 90 Millionen Euro – das wäre mehr als Branchenführer Real Madrid.

Im Oktober wollen die "Rossoneri" einen neuen Entwurf bei der UEFA einreichen. Ob die dem Deal zustimmt, bleibt fraglich.

Kommt die Vereinbarung nicht zustande, droht Milan Ungemach: Bereits jetzt sollen laut "Gazzetta dello Sport" mehrere Klubs bei der UEFA gegen Milans Transfergebaren protestiert haben.

Schwarze Zahlen sind in dieser Saison nicht zu erwarten. Es droht sogar eine einjährige Sperre für internationale Wettbewerbe. Laut italienischen Medienberichten würde Milan diese nun sogar in Kauf nehmen, um den Kader in diesem Sommer noch mit allen Mitteln zu verstärken.

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Paris St. Germain: Das gebrannte Kind setzt auf Risiko

16 Millionen Euro Transferausgaben, 17 Millionen Euro Einnahmen – alles bestens bei PSG. Noch jedenfalls. Denn seit Tagen buhlen die Pariser um Superstar Neymar vom FC Barcelona. Der Brasilianer wäre bei einer festgeschriebenen Ablöse von 222 Millionen Euro der mit Abstand teuerste Transfer der Fußballgeschichte und würde die Franzosen vor ein gewaltiges Problem stellen.

Denn PSG ist in Sachen Financial Fairplay ein gebranntes Kind: Klub-Eigentümer "Qatar Sports Investments" versuchte einst schon die Zahlung von 600 Millionen Euro als Sponsoren-Deal zu tarnen und so die UEFA-Regularien zu umgehen. Vergeblich: Wie auch Manchester City wurde PSG 2014 bestraft, und wie auch bei City wurde in diesem Jahr die Höhe der Strafe von 60 auf 20 Millionen Euro reduziert.

Laut "Marca" will PSG bei Neymar trotzdem eine ähnlich abenteuerliche Taktik anwenden. Der Brasilianer soll über ein persönliches Sponsoring-Abkommen mit der "Qatar Sports Investments" zumindest teilfinanziert werden. Doch nach dem ersten gescheiterten PSG-Trick wird die UEFA wohl auch dieses Mal mit Argusaugen hinschauen. Gut möglich also, dass Barca-Präsident Josep Bartomeu am Ende doch Recht behält.

"Wenn ihn jemand verpflichten möchte, dann muss derjenige seine Ausstiegsklausel bezahlen und momentan ist dies unmöglich, weil man ansonsten das Financial Fair Play nicht einhält", sagte Bartomeu über einen möglichen Neymar-Wechsel. Zumindest er glaubt also noch an das Financial Fairplay.

Martin Jahns

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