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Algarve Cup: DFB-Frauen mit zweiter Garde zum ersten Sieg

  • Aktualisiert: 06.03.2015
  • 16:57 Uhr
  • SID
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© SID-SID-AFP
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Nach der Hiobsbotschaft aus der Heimat haben die deutschen Fußballerinnen beim 22. Algarve Cup in Portugal zurück in die Erfolgsspur gefunden.

Vila Real de Santo António - Nach der Hiobsbotschaft aus der Heimat haben die deutschen Fußballerinnen beim 22. Algarve Cup in Portugal zurück in die Erfolgsspur gefunden. Gegen China gewann das Team von Bundestrainerin Silvia Neid 2:0 (1:0) und wahrte damit die Chance auf die erfolgreiche Titelverteidigung. Anja Mittag (41.) und Alexandra Popp (76.) erzielten die Tore. 

Getrübt wurde die Stimmung aber vom möglichen WM-Aus von der langzeitverletzten Weltfußballerin Nadine Keßler - die 26-Jährige muss sich erneut einer Knie-OP unterziehen. "Ein Comeback in der Saison 2014/2015 ist ausgeschlossen", schrieb Keßlers Klubs VfL Wolfsburg kurz vor dem Anpfiff in Vila Real de Santo António. Die Zeit bis zur Endrunde in Kanada (6. Juni bis 5. Juli) wird extrem knapp.

Neid nutzte die zweite Partie der "Mini-WM" ohnehin für Experimente. Nur drei Spielerinnen von der Auftakt-Pleite gegen Schweden (2:4) standen in der Startformation. Als einzige Spitze feierte die 21 Jahre alte U20-Weltmeisterin Lena Petermann ihr Länderspiel-Debüt bei den "Großen". Im zweiten Durchgang kam auch die nachnominierte Anna Blässe (28) zu ihrem ersten Einsatz. Lena Goeßling stand wegen einer leichten Knieblessur nicht im Kader, Torhüterin Nadine Angerer, deren Wechsel mit Almuth Schult ohnehin vorgesehen war, blieb mit Erkältung direkt im Hotel in Vale do Lobo.

"Ich bin zufrieden, weil wir das erste Mal in dieser Formation gespielt haben", sagte Neid: "Nach vorne waren wir aber nicht präzise genug."

Bei strahlendem Sonnenschein an der portugiesischen Südküste begann der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister engagiert und druckvoll. Gegen die defensiv eingestellten Chinesinnen, die am Mittwoch WM-Mitfavorit Brasilien ein 0:0 abgetrotzt hatten, fehlte aber die entscheidende Idee. Zwar traf Mittag bereits in der 19. Minute ins Tor - die 115-malige Nationalspielerin hatte den Ball aber zuvor mit der Hand gespielt. Auf herausgespielte deutsche Chancen mussten die 502 Zuschauer lange warten.

Das neu zusammengestellte DFB-Team offenbarte immer wieder Schwächen im Spielaufbau, viel ging über Einzelaktionen. Mittags Führungstreffer mit rechts aus gut 20 Metern fiel kurz vor der Pause etwas überraschend. Auf der anderen Seite hatte allerdings auch Schult kaum Möglichkeiten sich auszuzeichnen - die deutsche Defensive um Annike Krahn stand sicher. Nach der Pause war die DFB-Auswahl weiterhin das bessere Team, die zur zweiten Halbzeit eingewechselte Popp sorgte mit ihrem 25. Länderspieltor für die Entscheidung.

Am Mittwoch hatte Neid ihrem Team noch "teilweise mädchenhaftes Verhalten" vorgeworfen, das spätestens zur WM abgestellt werden muss. In Portugal spielt das deutsche Team aber auch ohne sieben verletzte Spielerinnen, darunter neben Keßler und Abwehrchefin Saskia Bartusiak. "Nach der OP am 12. März hoffe ich, einfach nur noch nach vorne blicken zu können", teilte Keßler mit: "Mein größter Wunsch ist es, dauerhaft schmerzfrei zu sein". Ob eine WM-Teilnahme dann möglich ist, scheint höchst fraglich.

Vor der Abreise nach Nordamerika stehen im April und Mai noch zwei Lehrgänge und zwei Testspiele auf dem Programm. Das letzte Heimspiel findet am 8. April in Fürth gegen Brasilien statt.


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