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Die Löw-Taktik: Guardiola und Bayern als Vorbild

  • Aktualisiert: 29.04.2015
  • 14:37 Uhr
  • ran.de
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© getty
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Dreier- oder Viererkette? Wie lässt Jogi Löw in Georgien spielen? Trotz des missratenen Tests gegen Australien spricht viel für ein Festhalten am Dreier-Verbund. Der Coach will überraschen.

München - Es war ein Experiment. Dafür sind solche Freundschaftsspiele wie gegen Australien auch da: Zum Testen.

Die Dreier-Abwehrkette, die Bundestrainer Joachim Löw mit Shkodran Mustafi, Benedikt Höwedes und Holger Badstuber aufbot, wirkte dabei selten sattelfest. Vor allem gegen den Ingolstädter Turbostürmer Matthew Leckie offenbarte das Zusammenspiel immer wieder Schwächen.

Die Frage, die sich vor dem Qualifikationsspiel für die EM-Endrunde in Frankreich 2016 gegen Georgien (ab 17:30 Uhr im Liveticker auf ran.de und in der ran-App unter dem Reiter "Live/Ergebnisse") stellt, ist: Wird Löw wieder auf eine Dreier-Kombo setzen?

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Badstuber fällt aus

Zumindest eines steht dabei außer Frage. Die Formation Mustafi, Höwedes, Badstuber wird so nicht zum Einsatz kommen. Einerseits wird Löw kaum auf den derzeit wohl weltbesten Innenverteidiger Jérôme Boateng verzichten, andererseits fällt Badstuber aufgrund von Muskelbeschwerden im Hüftbeuger aus.

Aber was spricht für den Einsatz einer Dreier-Abwehrkette? Schließlich ist Deutschland mit einer Viererformation Weltmeister geworden.

  • Argument 1: Der Offensiv-Aspekt

Die Georgier werden sich tief in die eigene Hälfte zurückziehen, der deutschen Elf das Spiel überlassen und auf Konter lauern.

Mit einem Trio in der Defensive könnte Löw einen Mann mehr in der Offensive aufbieten, gleichzeitig aber auf eine von ihm favorisierte Doppel-Sechs im Mittelfeld mit Kapitän Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira setzen, davor einen Fünferverbund mit den Offensivkräften Marco, Reus, Mesut Özil, Toni Kroos, Mario Götze und Thomas Müller bringen.

  • Argument 2: Der Bayern-Aspekt

Boateng kennt die Dreier-Formation vom FC Bayern, spielt sie immer wieder unter Pep Guardiola. Mal als zentraler Punkt, mal als rechtes Glied. Daher dürfte Badstubers Ausfall den Bundestrainer schmerzen. Schließlich ist der Linksfuß mit Boateng durch Training und Punktspiele abgestimmt.

Ähnlich wie der Spanier bei Bayern strebt auch Löw größere Flexibilität an, nahm daher die Dreierkette in sein Arsenal an taktischen Überlegungen auf. Guardiola wechselt sogar während des Spiels immer wieder von Dreier- auf Viererkette und zurück.

Die Spielphilosophie des Bundestrainers und die des Bayern-Coaches ähneln sich sehr. Löw tauscht sich regelmäßig mit Guardiola aus und ist davon begeistert. "Das waren und sind immer interessante Gespräche", sagt Löw und gibt Überschneidungen zu: "Das bedingt sich ja auch schon durch die Spieler, die wie beide in unseren Mannschaften haben."

  • Argument 3: Der Weltmeister-Aspekt

Mit der Kombination Mats Hummels-Boateng-Höwedes könnte der Bundestrainer zudem auf seine eingespielten Weltmeister setzen. Der zurückgetretene Philipp Lahm müsste erst gar nicht ersetzt werden.

Klar ist dies eine Milchmädchenrechnung, da sich die Aufgabenverteilung in einer Dreier-Kombo verändert, allerdings ist die Formation eben aufeinander abgestimmt, kennt die Abläufe des Nebenmannes.

  • Argument 4: Der Überraschungs-Aspekt

Löw will nicht an eingefahrenen Mechanismen durchgehend festhalten. Schließlich haben sich die Gegner mehr und mehr auf das Spiel des Weltmeisters eingestellt, kennen das System. Hier gilt es nun wieder Überraschungseffekte unterzubringen.

Angefangen mit der Abwehrformation und einem Wechsel - auch während des Spiels. "Die Zukunft ist, flexibel und variabel zu variieren", sagt Löw. Unterschiedliche Systeme seien daher unabdingbar, nicht nur von Spiel zu Spiel, sondern auch während der Partie. "So überraschst du den Gegner", führt Löw aus.

So könnte die Aufstellung der DFB-Elf gegen Georgien aussehen:

Neuer - Hummels, Boateng, Höwedes - Schweinsteiger, Khedira - Reus, Özil, Kroos, Götze - Müller


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