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Stammplatz bei der WM 2018?

Leader in Löws Perspektivteam: Emre Can spielt sich in den Fokus

  • Aktualisiert: 23.06.2017
  • 16:05 Uhr
  • ran.de / Kevin Obermaier
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© imago/photoarena/Eisenhuth
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Emre Can spielt sich mit seinem starken Auftritt im Confed-Cup-Spiel der DFB-Elf gegen Chile in den Vordergrund. Kann dem Liverpooler auch bei der WM 2018 eine tragende Rolle zukommen?

München - 100 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 91 Prozent angekommene Pässe. Das sind Emre Cans Leistungsdaten aus der ersten Halbzeit gegen Chile - und sie sind mehr als beeindruckend.

Doch auch ohne Blick auf die Statistik, es war offensichtlich, wem es Löws junge DFB-Elf zu verdanken hatte, dass sie nach dem frühen Rückstand im zweiten Confed-Cup-Spiel nicht unter die Räder geriet.

Nach dem Patzer von Shkodran Mustafi und dem 0:1 durch Alexis Sanchez in der 6. Minute sah es danach aus, als würden die erfahrenen Chilenen dem deutschen Perspektivteam eine Lehrstunde erteilen. Dem frühen Pressing und der aggressiven Zweikampfführung von "La Roja" hatte die Mannschaft in der Anfangsphase kaum etwas entgegenzusetzen.

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Bis Can die Ärmel hochkrempelte und Härte mit Härte bekämpfte.

Antreiber und Ballmagnet

In Löws variablem 3-4-3-System auf der Doppelsechs neben Sebastian Rudy setzte der 1,84 Meter große und 82 Kilogramm schwere Can die chilenischen Krieger um Arturo Vidal immer besser unter Druck, eroberte viele Bälle.

Dazu entwickelte sich der Mann vom FC Liverpool im Laufe der ersten Halbzeit zum wichtigen Ballmagnet, war die erste Anspielstation.

Bestes Beispiel: der Angriff zum 1:1. Can fordert den Ball in der eigenen Hälfte, treibt ihn mit hohem Tempo durchs Mittelfeld und spielt den überragenden Pass in die Schnittstelle der Abwehr auf Jonas Hector - Flanke, Tor, Ausgleich.

Nicht nur das Paradebeispiel eines Konters, sondern auch der Beleg, dass Can neben starker Zweikampfführung auch über eine gute Ballbeherrschung und Spielübersicht verfügt.

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Vielseitigkeit spricht für Can

Ist Can also der Mann der Zukunft im zentralen Mittelfeld des DFB-Teams, vor allem im Hinblick auf die WM 2018? Oder bleiben dem Liverpooler auch weiterhin nur Einsätze vergönnt, wenn arrivierte Kräfte wie Sami Khedira oder Toni Kroos nicht dabei sind? So wie im EM-Halbfinale? So wie nun beim Confed Cup?

Was für Can spricht, ist seine Vielseitigkeit. Der 23-Jährige ist auf mehreren Positionen einsetzbar, etwa als Alternative für Joshua Kimmich hinten rechts. Auch als Innenverteidiger und auf der Zehn hat Can in seiner Karriere bereits gespielt. Einen Platz im WM-Kader dürfte er schon allein deswegen sicher haben.

Harte Konkurrenz auf der Doppelsechs

"Emre ist sehr wuchtig, körperlich stark, und auch technisch sehr gut. Er tut unserem Spiel gut", sagt Löw.

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Aber auch als Stammspieler auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld? Cans Chancen sind in Löws System mit zwei Sechsern eher gering. Weiterhin setzt der Bundestrainer auf seine "verdienten" Spieler. Soll heißen: Kroos und Khedira.

Die internationale Erfahrung spricht für die beiden Weltmeister. Khedira gilt allerdings als verletzungsanfällig. Sollte der Juventus-Star bei der Endrunde in Russland nicht verfügbar sein, stünde mit Can ein zweikampfstarker, technisch versierter Spieler mit guter Spielübersicht und gutem Abschluss parat.

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Auch Goretzka trumpft auf

Aber: Der Liverpooler ist nicht der einzige Perspektivspieler im zentralen Mittelfeld, der sich Hoffnungen auf einen baldigen Stammplatz ausrechnen darf.

Leon Goretzka, auch erst 22, machte mit einer starken Leistungen im ersten Confed-Cup-Spiel gegen Australien auf sich aufmerksam. Gegen Chile war der Schalker dagegen unauffällig.

Auch die derzeit verletzten Julian Weigl (21) und Ilkay Gündogan (26), die U21-EM-Teilnehmer Maximilian Arnold (23) und Mo Dahoud (21) sowie Sebastian Rudy (27) erhöhen den Konkurrenz-Druck.

Cans Stern geht 2011 auf

Trotzdem: Der 23-Jährige hat mit seinem Auftritt gegen Chile ein Zeichen gesetzt. Dass Can ein wirklich guter Kicker ist, ist aber natürlich nicht erst seit dem Confed Cup bekannt.

Mit Platz drei bei der U17-Weltmeisterschaft in Mexiko 2011 machte Can als Kapitän erstmals auf sich aufmerksam. Zwei Jahre später kam er unter Jupp Heynckes in der Triple-Saison zu seinen ersten Bundesligaeinsätzen.

Nach der Station Bayer Leverkusen, bei der er unter Roger Schmidt zum Stammspieler avancierte, folgte mit dem Wechsel nach Liverpool der für Can "zu diesem Zeitpunkt der richtige Schritt" - und das im Alter von 20 Jahren.

Es dauerte allerdings bis zum Trainerwechsel von Brendan Rodgers zu Jürgen Klopp im Oktober 2015, ehe sich der Wechsel auszahlte und Can seine Chance ergriff. "Es ist kein Geheimnis, dass ich Emre sehr gerne mag", sagte der LFC-Coach zuletzt.

Klopps Wertschätzung ist an Cans Einsatzzeiten zu erkennen: 89 Pflichtspiele bestritt er in den vergangenen beiden Spielzeiten, nur 15 Partien verpasste der Deutsche in diesem Zeitraum. Gerade im vergangenen Jahr überzeugte Can nicht nur durch seine Abräumerqualitäten vor der Abwehr, er wird auch immer gefährlicher vor dem gegnerischen Kasten. Fünf Treffer und drei Vorlagen sind seine Ausbeute.

Vorzug im EM-Halbfinale

Mit dem Aufsteig beim FC Liverpool kam auch die Berufung in die A-Nationalmannschaft. Sein Debüt gab der Rechtsfuß in der Qualifikation zur EM 2016 - allerdings als Außenverteidiger.

Es folgte die Nominierung für die Endrunde und der Einsatz im EM-Halbfinale gegen Frankreich, als Can nach Khediras Verletzung den Vorzug vor Dortmunds Julian Weigl in der Zentrale erhielt. Und das, obwohl Durchstarter Weigl zu dem Zeitpunkt in aller Munde war.

Schon da zeigte Löw, dass er den Fähigkeiten des Mittelfeldarbeiters in wichtigen Partien durchaus vertraut. Mit seinem starken Auftritt gegen Chile hat Can den Bundestrainer erneut bestätigt.

"Ich versuche meine Chance zu nutzen, wenn ich meine Chance kriege. Ich will bei der Nationalmannschaft natürlich lange dabei sein", sagt Can.

Seine Chance beim Confed Cup hat er bisher definitiv genutzt.

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