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Fragen und Antworten zum 65. FIFA-Kongress

  • Aktualisiert: 25.05.2015
  • 11:50 Uhr
  • SID
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© SID-SID-AFP
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Der 65. Kongress des Fußball-Weltverbands FIFA. In Zürich kommen die 209 Nationalverbände zusammen und beraten über die Zukunft des Milliardengeschäfts. Die wichtigste Entscheidung: Die Wahl des FIFA-Präsidenten am 29. Mai (Freitag). 

WAS STEHT AN?

Der 65. Kongress des Fußball-Weltverbands FIFA. In Zürich kommen die 209 Nationalverbände zusammen und beraten über die Zukunft des Milliardengeschäfts. Die wichtigste Entscheidung: Die Wahl des FIFA-Präsidenten am 29. Mai (Freitag). Amtsinhaber Joseph S. Blatter (79) geht trotz der tiefen Krisen als haushoher Favorit in die geheime Abstimmung. Einzig verbliebener Gegenkandidat ist der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein (39) - er ist so gut wie chancenlos.

WARUM DARF BLATTER NACH ALL DEN SKANDALEN WEITERMACHEN?

Die massive Kritik - vor allem an den WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 - kommt eigentlich nur aus den westlich geprägten Ländern, das verzerrt die Wahrnehmung in Deutschland. Korruption und Betrug sind hierzulande verpönt, in anderen Teilen der Welt wird dabei aber lächelnd mit den Schultern gezuckt. Dort gilt Blatter als Heilsbringer, der Wohlstand und Frieden bringt. Zudem hat das Schweizer Stehaufmännchen ein fast einzigartiges Talent, aus jeder Krise doch wieder gestärkt hervorzugehen. 

WAS IST MIT DEN BLATTER-GEGNER - WO SIND DIE?

Der Wahlkampf, der am Ende keiner war, ist bezeichnend für die Kräfteverhältnisse innerhalb des Weltverbandes. Der Niederländer Michael van Praag (67), der Funktionär, und der Portugiese Luis Figo (42), der Weltstar, haben ihre Kandidatur zurückgezogen, weil sie erkannt haben, dass sie einfach nichts ausrichten können gegen die Vormachtstellung Blatters. Jetzt soll ausgerechnet ein jordanischer Prinz für den Wunsch nach Demokratisierung stehen. Alle Gegenkandidaten wurden vor allem aus Europa unterstützt. Bessere Chancen hätte wohl UEFA-Präsident Michel Platini gehabt, der Franzose traute sich aber nicht und bleibt lieber Chef der Europäischen Fußball-Union (UEFA).

HAT PRINZ ALI GAR DENN KEINE CHANCE?

Gut, es geht um Fußball - da soll ja immer alles möglich sein. Aber dieses Mal nicht. Zwar wird der 39-Jährige, der halb so alt ist wie Blatter, nicht nur Stimmen aus Europa bekommen, ein Erfolg wäre aber schon, wenn er nur halb so viele Stimmen wie Blatter bekommt. Was danach passiert, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Der Jordanier (saß vier Jahre im FIFA-Exekutivkomitee) hat sicher großes Funktionärs-Potenzial, nur könnte ihm die Wahlniederlage ewig anhaften.

WAS SAGT DER DEUTSCHE FUSSBALL-BUND (DFB)?

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sowie das gesamte Präsidium und Vertreter der Liga haben eindeutig klar gemacht, dass auch der weltgrößte Verband den Wechsel an der FIFA-Spitze will. Sein Kreuzchen wird Niersbach deshalb wohl nicht hinter Blatters Namen machen. Aber natürlich weiß die Chefetage in Frankfurt/Main um die Schwierigkeiten der nächsten vier Jahre. Giftpfeile werden aus Deutschland nicht geschossen, es wird sich arrangiert.

WELCHE ENTSCHEIDUNGEN WERDEN NOCH GETROFFEN?

Der Kongress und das Exekutivkomitee (das alte am 25./26. Mai, das neue am 30. Mai) beraten und entscheiden hoffentlich über den fußballpolitischen Konflikt im Nahen Osten. Palästina will unbedingt beim Kongress den Antrag auf einen Ausschluss Israels aus der FIFA stellen, es wäre aber für alle besser, wenn es gar nicht so weit kommt. Zudem steht die Diskussion über die Dreifachbestrafung auf der Agenda, sowie die Vergabe-Kriterien für die WM 2026. Zum Abschluss am Samstag entscheidet das Exko, dann mit DFB-Präsident Niersbach als Nachfolger von Theo Zwanziger, über die Anzahl der WM-Startplätze der Kontinentalverbände für 2018. Die waren Thema im Wahlkampf (eigentlich wollen alle einen mehr, was nicht geht) und werden zu hitzigen Diskussionen führen. (SID)


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