• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige

Real Madrid: Es fehlt fast überall

  • Aktualisiert: 13.11.2014
  • 18:41 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
Article Image Media
© getty
Anzeige

Die Königlichen bestechen mit einem Offensiv-Feuerwerk. Aber die Torflut überblendet die eigentlichen Probleme. ran.de zeigt fünf Gründe auf, warum Real Madrid schwächer ist als im Vorjahr.

München - 5:1 gegen Basel, 8:2 gegen La Coruna, 5:1 gegen Elche und zuletzt ein 2:0 gegen Villarreal: Real Madrid brannte in den vergangenen Partien ein wahres Offensiv-Feuerwerk ab. Man könnte meinen, bei den Königlichen läuft es so richtig rund.

Aber: die Torflut mit 20 Treffern in vier Spielen ist nur die halbe Wahrheit, sie übertüncht die Probleme des amtierenden Champions-League-Siegers.

Denn diese Partien - aber vor allem die beiden vorangegangenen, das 2:4 gegen San Sebastian und das 1:2 gegen Atletico Madrid - verdeutlichen: Gerade in der Defensive, in der Rückwärtsbewegung offenbart Real noch große Schwächen.

Die Sporttageszeitung "AS" bemerkte passend nach dem peinlichen Auftritt gegen San Sebastian trotz 2:0-Führung, Real wäre hinten so offen, dass "eine Herde Bisons hätte grasen können".

ran.de nennt fünf Gründe, warum Real diese Saison wohl nicht an das erfolgreiche Vorjahr anknüpfen wird.

Anzeige

Grund 1: Transferpolitik

Es ist ein altbekanntes Problem in der spanischen Hauptstadt: Alles ist nur auf die Offensive ausgerichtet. Über 100 Millionen Euro investierten die Madrilenen in James Rodriguez und Toni Kroos, beide sind nicht wegen ihrer Defensivqualitäten berühmt.

Grund 2: Der Leader fehlt

Cristiano Ronaldo gilt gemeinhin als Führungsfigur bei Real. Mit zehn Toren in sechs Ligaspielen stellte er einen neuen Rekord für die Primera Division ein. Aber der eigentliche Leader auf dem Platz war Xabi Alonso. Der spielt mittlerweile beim FC Bayern.

Seine Präsenz, sein Auftreten, sein Organisieren des Spiels geht Real gerade in der Rückwärtsbewegung ab. Das Vakuum, das der Welt- und Europameister hinterlassen hat, wurde nicht gefüllt.

Das zeigte sich insbesondere in den ersten beiden Spielen nach Alonsos Abschied. Es waren die beiden Niederlagen gegen Real Sociedad und Stadtrivale Atletico.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Grund 3: Fehlende Balance

Kroos und Luka Modric besetzen hinter dem Offensiv-Quartett Ronaldo, Bale, Benzema und James die Schnittstelle zwischen Abwehr und Angriff. Aber beide sind eigentlich keine Defensivspezialisten.

Modric war vor seinem Wechsel zu Real bei Tottenham auf der Zehn beheimatet, bildete im Vorjahr mit Alonso die Doppel-Sechs. Kroos hatte beim FC Bayern mit Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Javi Martínez eine Absicherung nach hinten an seiner Seite.

Zu dem Offensiv-Feuerwerk fehlt der Gegenpol, so wie es vor Alonso auch schon Claude Makele für Zinedine Zidane war.

Grund 4: Echte 6er fehlen

Reals Kader besticht durch eine außergewöhnliche Anzahl an herausragenden Fußballern. Aber im defensiven Mittelfeld fehlt nach dem Abschied von Alonso und der Verletzung von Sami Khedira ein echter Sechser.

Kroos und Modric fühlen sich eigentlich auf anderen Positionen wohler (siehe Grund 3). Auch Isco und der eher selten eingesetzte Asier Illarramendi (dreimal eingewechselt, nur ein Spiel von Beginn an und insgesamt 156 Minuten) gelten nicht von Haus aus als die defensivstärksten Akteure.

Anzeige
Anzeige

Grund 5: Motivation

Die letzten Jahre bestimmten zwei Worte das Handeln, das Denken bei Real Madrid: La Decima. Der zehnte Champions-League-Titel. Alles war darauf ausgerichtet, zwölf Jahre lang war eine Saison nicht erfolgreich, weil der ersehnte Titel nicht unter Dach und Fach gebracht worden war.

Alonso hatte bei seinem Abschied aus Madrid davon gesprochen, dass ihm nach dem Gewinn der Königsklasse die Motivation abhandengekommen sei. Er dürfte nicht der einzige bei den Königlichen sein.


© 2024 Seven.One Entertainment Group