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Handball-WM: Katar lässt Deutschlands Medaillentraum platzen

  • Aktualisiert: 28.01.2015
  • 18:23 Uhr
  • SID
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© getty
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Der Gastgeber haut die deutschen Handballer aus dem WM-Turnier. Gegen Katar knöpft das DHB-Team nicht an die Leistungen der letzten Spiele an und kämpft nun um das nächste Ticket.

Doha - Der Medaillentraum der deutschen Handballer bei der WM in Katar ist geplatzt. Die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson unterlag im Viertelfinale der Auswahl des Gastgebers nach ihrer schwächsten Turnierleistung mit 24:26 (14:18) und spielt nun in den Platzierungsspielen um die Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Erster Gegner am Freitag ist der zweimalige Olympiasieger Kroatien.

Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) verpasste durch ihre erste Turnierniederlage im siebten Spiel den größten Erfolg seit dem WM-Titelgewinn vor acht Jahren im eigenen Land und den zehnten Einzug in eine WM-Vorschlussrunde. Bester Werfer des deutschen Teams, das nur dank einer Wildcard des Weltverbandes IHF in Katar dabei ist, war Kapitän Uwe Gensheimer mit fünf Toren.

"Jetzt wollen wir alles erreichen", lautete die Kampfansage von Teammanager Oliver Roggisch vor der Partie gegen den Asienmeister vor 14.500 Zuschauern in der Lusail Multipurpose Hall. Doch im Gegensatz zur Achtelfinal-Gala gegen Ägypten tat sich der WM-Fünfte von Beginn an schwer. Die deutsche 5:1-Abwehr bekam Katars Kreisläufer Borja Vidal zunächst überhaupt nicht in den Griff und auch die Rückraumspieler der zusammengekauften Weltauswahl um den ehemaligen Hamburger Zarko Markovic setzten sich immer wieder gut in Szene. Der deutschen Deckung, bisher das Prunkstück bei dieser WM, mangelte es an der notwendigen Aggressivität.

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Offensive zu hektisch

Dem deutschen Angriffsspiel fehlte unterdessen ein wenig die Beweglichkeit, zudem leistete sich die DHB-Auswahl im Gegensatz zu den bisherigen Begegnungen zu viele Fehlwürfe und einige technische Fehler. Von der robusten Abwehr der Gastgeber ließen sich die deutsche Akteure im ersten Durchgang den Schneid abkaufen, die Folge war ein 6:10-Rückstand nach 16 Minuten.

Sigurdsson reagierte, nahm eine Auszeit und versuchte beruhigend auf seine Spieler einzuwirken. Zudem nahm der Isländer personelle Veränderungen nach der schwachen Anfangsphase vor. Michael Kraus ersetzte Martin Strobel auf der Spielmacherposition, Silvio Heinevetter rückte für Carsten Lichtlein, der nicht an seine Weltklasseleistung aus dem Achtelfinale anknüpfte, ins Tor.

Das deutsche Spiele wurde zunächst aber nicht besser, auch wenn der Berliner Heinevetter einige tolle Reflexe zeigte. Gensheimer scheiterte auf der anderen Seite mit zwei Siebenmetern an seinem ehemaligen Teamkollegen bei den Rhein-Neckar Löwen Goran Stojanovic.

Schiedsrichter-Leistung schwach

Der vom spanischen Weltmeistercoach Valero Rivera betreute WM-20. zog auf sieben Tore davon (16:9/26.), doch die DHB-Auswahl kämpfte sich zurück und verkürzte bis zur Pause den Rückstand auf vier Treffer. "Wir haben uns von der Kulisse beeindrucken lassen und tun uns gegen die kompromisslose Abwehr Katars schwer. Zudem finden wir kein rechtes Mittel gegen das Spiel über den Kreis. Ich bin sicher, die Mannschaft wird ihre Nervosität jetzt ablegen. Sie hat Charakter und den wird sie in der zweiten Halbzeit zeigen", sagte DHB-Präsident Bernhard Bauer in der Halbzeitpause.

Bauer lag mit seiner Einschätzung richtig. Die DHB-Auswahl agierte nun konzentrierter in der Abwehr und hielt das Tempo hoch. Ins Spiel der Gastgeber schlichen sich nun auch einige technische Fehler ein, das deutsche Team nutzte diese zu Toren nach Tempogegenstößen. Rechtsaußen Patrick Groetzki brachte sein Team mit einem sehenswerten Heber erstmals seit der Anfangsphase wieder auf ein Tor heran (19:20/39.). "Jetzt geht's los", riefen die deutschen Fans.

Doch das deutsche Spiel war weiterhin nicht so souverän, hinzu kamen nun einige fragwürdige Entscheidungen der mazedonischen Schiedsrichter. Katar verschaffte sich dank Rafael Capote beim 25:22 (49.) wieder etwas Luft. Die Sigurdsson-Truppe gab aber nicht auf. Besonders bitter allerdings: Der bisher so starke Steffen Weinhold hatte mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen, dem deutschen Rückraum mangelte es daher an Durchschlagskraft, einige Abschlüsse waren überhastet. In den letzten Minuten entwickelte sich eine Abwehrschlacht - mit dem besseren Ende für Katar. Groetzki scheiterte dabei in der Schlussphase bei zwei Chancen freistehend an Danijel Saric.


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