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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Spa

  • Aktualisiert: 29.08.2016
  • 08:30 Uhr
  • SID
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© AFPSID-
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Dem Mercedes-Piloten Nico Rosberg ist kaum etwas vorzuwerfen nach diesem Wochenende. Er musste das Rennen gewinnen, und er gewann es souverän.

Spa-Francorchamps (SID) - NICO ROSBERG: Dem Mercedes-Piloten ist wirklich kaum etwas vorzuwerfen nach diesem Wochenende. Er musste das Rennen gewinnen, und er gewann es souverän. Rosberg hielt sich mit einem perfekten Start aus dem hinter ihm entstehenden Chaos heraus, er fuhr fehlerfrei, wählte mit dem Team die richtige Strategie und reagierte sogar auf die Pfiffe der holländischen Verstappen-Fans bei der Siegerehrung recht charmant. Danach schaltete er wieder in den Rosberg-Modus: bloß kein Wort zu viel. Es kümmere ihn nicht, dass er doch recht wenige Punkte auf Hamilton aufgeholt habe. Hatte Hamilton nicht auch viel Glück mit dem chaotischen Rennverlauf? Keine Antwort von Rosberg, er will mal wieder nur auf sich schauen. Manchmal würde man sich etwas mehr Meinung vom Vizeweltmeister wünschen. Er kann es sich erlauben.

SID-Note: 1-

LEWIS HAMILTON: Es scheint einfach kein Kraut gewachsen gegen diesen Weltmeister. Da startet Hamilton vom vorletzten Platz, und am Ende ist er doch einer der Gewinner des Wochenendes. Neben seiner starken Leistung im Cockpit und der richtigen Strategie half Hamilton auch das Glück: Die Unfälle spülten ihn nach vorne, die Rennunterbrechung stellte die Uhren dann quasi auf null. Es läuft einfach für den Briten, in jeder Hinsicht. Und durch dieses Wochenende ist er nun sogar im Vorteil: Für den Rest der Saison hat er noch drei Motoren übrig, Rosberg kann nur noch zwei Power Units straffrei verwenden. Wer oder was soll diesen Hamilton stoppen?

SID-Note: 1

SEBASTIAN VETTEL: Es war wie so oft in letzter Zeit ein bitteres Rennwochenende für Sebastian Vettel, aber etwas war doch anders: Der viermalige Champion beklagte sich nicht, er reagierte nicht dünnhäutig und zeigte mal wieder Größe. Es wäre einfach gewesen für Vettel, nach dem Rennen in den Chor derer einzustimmen, die auf die unvorsichtige Fahrweise Max Verstappens schimpften. Der Holländer hatte Vettel mit einem harten Manöver früh das Rennen verdorben, doch der Deutsche blieb auch auf mehrfache Nachfrage cool: "Wir wollen es nicht dramatisieren." Mit dem sechsten Platz holte Vettel noch ein erträgliches Ergebnis und nahm eine wichtige Erkenntnis mit zum anstehenden Ferrari-Heimrennen nach Monza: Die Roten waren schnell in Spa, und sie wären wohl auf das Podest gefahren - wenn Verstappen nicht gewesen wäre.

SID-Note: 3

MAX VERSTAPPEN: Der Teenager lebt zwischen den Extremen, das wurde in Spa mal wieder deutlich. Nirgends war der Verstappen-Hype in diesem Jahr so extrem wie rund um den Großen Preis von Belgien: Dieser 18-Jährige, das Supertalent, das Wunderkind, haucht der Formel 1 frischen Wind ein. Seine Fans sind reise- und feierfreudig, davon profitiert die ganze Königsklasse. Für den Außenstehenden ist es fast immer eine Freude, Verstappen bei der Arbeit zuzuschauen - für seine Gegner auf der Rennstrecke ist die kompromisslose Art oft allerdings ein Ärgernis. Verstappen riskiert viel, und er nimmt in Kauf, dass er auch mal der Buhmann ist. So war es an diesem Wochenende. Er verschlief den Start, dann verursachte er Kollisionen und riskierte weitere Unfälle - rein sportlich gesehen war es ein schwaches Rennen des Youngsters. Doch gleichzeitig trug er viel zum hohen Unterhaltungswert bei.

SID-Note: 4

FORMEL 1: Die Königsklasse wird viel kritisiert in den vergangenen Jahren, oft zu Recht. Wer aber nach diesem Rennen ein Haar in der Suppe sucht, der hat den Sport nie geliebt. Es herrschte Volksfeststimmung rund um die Strecke, die Tribünen waren prall gefüllt. Und was auf dem altehrwürdigen Kurs geschah, war ganz große Unterhaltung. Ferrari gegen Red Bull, Williams gegen Ferrari, Lewis Hamilton gegen alle - zahlreiche direkte Duelle erzeugten Spannung, der Große Preis von Belgien machte einfach Spaß. Dass Rosbergs Sieg nie wirklich in Gefahr war, ist da eher ein Schönheitsfehler. Und wer behauptet, die legendäre Eau Rouge sei keine Risiko-Kurve mehr, der möge mal bei Kevin Magnussen nachfragen. Der dänische Renault-Pilot ist nach seinem spektakulären Abflug ausgangs der Hochgeschwindigkeits-Senke wohlauf. Nur der Fuß schmerzt etwas.

SID-Note: 1-


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